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Anita Blake 05 - Bleich Stille

Anita Blake 05 - Bleich Stille

Titel: Anita Blake 05 - Bleich Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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hielt, malten sich die Oberarmmuskeln unter dem Hemdsärmel ab.
     
    Die Klasse war fast vollzählig, auf dem Flur war es still. Er klappte das Buch zu und gab es dem Mädchen. Sie lächelte und hastete zur Tür, war spät dran für den nächsten Unterricht. Im Vorbeigehen streifte sie mich mit einem Blick, wunderte sich, was ich hier tat.
     
    Da war sie nicht die Einzige. Etliche Schüler in der Klasse sahen zu mir. Ich betrat das Klassenzimmer.
     
    Richard lächelte. Das wärmte mich bis in die Zehenspitzen. Das Lächeln rettete ihn davor, zu gut auszusehen. Nicht dass es kein großartiges Lächeln war. Er hätte für Zahnpasta werben können. Doch es gehörte einem kleinen Jungen, war offen und herzlich. Richard hatte keine Falschheit an sich, da lauerte kein finsterer Gedanke. Er war der beste Pfadfinder der Welt. Sein Lächeln bewies das.
     
    Ich wollte zu ihm hingehen, mich umarmen lassen. Ich hatte den schrecklichen Drang, ihn an der Krawatte aus dem Klassenraum zu ziehen. Ich wollte unter das gelbe Hemd greifen und seine Brust spüren. Der Drang war so stark, dass ich die Hände in die Jackentaschen schob. Brauchte ja die Schüler nicht zu schockieren. Ab und zu hat Richard diese Wirkung auf mich. Na gut, meistens, wenn er nicht gerade im Pelz ist oder sich das Blut von den Fingern leckt. Er ist ein Werwolf. Habe ich das schon erwähnt? Niemand an der Schule weiß das. Wenn sie es wüssten, wäre er die Stelle los. Die Leute mögen es nicht, wenn ihre kostbaren Kleinen von Lykanthropen unterrichtet werden. Es ist zwar illegal, jemanden wegen einer Krankheit zu benachteiligen, aber alle tun es. Warum sollte es im Bildungsbereich anders zugehen?
     
    Er streichelte meine Wange, nur mit den Fingerspitzen.
     
    Ich schmiegte das Gesicht in seine Hand, streifte mit den Lippen seine Finger. So viel zu meiner Beherrschung vor den Kindern. Es gab ein paar Ohs und nervöses Gekicher.
     
    »Ich bin gleich wieder da, Kinder.« Es gab noch mehr Ohs und lautes Gelächter und ein »Super, Mr Zeeman«. Richard schob mich aus der Tür, und ich ging mit den Händen in den Taschen. Normalerweise hätte ich gesagt, ich würde mich nicht vor einem Haufen Achtklässler kompromittieren, aber letztlich war mir nicht ganz zu trauen.
     
    Richard ging mit mir ein Stück von der Klasse weg den verwaisten Flur entlang. Er lehnte sich gegen eine Spindwand und sah auf mich runter. Das Kleine-Jungen-Lächeln war verschwunden. Der Ausdruck in seinen dunklen Augen brachte mich zum Schaudern. Ich fuhr mit der Hand die Krawatte entlang, strich sie auf seiner Brust glatt.
     
    »Darf ich dich küssen, oder würde das die Kinder schockieren?« Ich sah ihn bei der Frage nicht an. Ich wollte nicht, dass er das nackte Verlangen in meinen Augen las. Es war peinlich genug zu wissen, dass er es spürte. Vor einem Werwolf kann man sein Verlangen nicht verbergen. Sie können es wittern.
     
    »Ich werde es riskieren.« Seine Stimme war sanft und tief, hatte diesen leidenschaftlichen Unterton, bei dem sich mein Bauch zusammenzog.
     
    Ich spürte, dass er sich zu mir herabbeugte. Ich hob ihm das Gesicht entgegen. Seine Lippen waren so weich. Ich drängte mich an ihn, die Hände flach an seine Brust gedrückt. Seine Brustwarzen wurden hart. Meine Hände glitten abwärts zur Taille, strichen den Hemdstoff glatt. Ich wollte ihm das Hemd aus der Hose ziehen und über die nackte Haut tasten. Ich trat einen Schritt zurück, ein bisschen außer Atem.
     
    Es war meine Idee, dass wir vor der Heirat keinen Sex haben sollten. Meine Idee. Aber es war verdammt hart. Je häufiger wir uns trafen, desto schwerer fiel es mir. »Himmel, Richard.« Ich schüttelte den Kopf. »Es wird immer härter, oder?«
     
    Richard lächelte nicht im Mindesten unschuldig oder wie ein Pfadfinder. »Ja, das stimmt.« Mir schoss die Hitze ins Gesicht. »So hab ich das nicht gemeint.« »Ich weiß, was du gemeint hast.« Er sagte es ganz freundlich, was der Neckerei den Stachel nahm.
     
    Meine Wangen waren noch immer heiß vor Verlegenheit, aber meine Stimme zitterte nicht. Ein Punkt für mich. »Ich muss geschäftlich die Stadt verlassen.« »Zombies, Vampire oder die Polizei?« »Ein Zombie-Auftrag.« »Gut.« Ich sah zu ihm auf. »Warum?«
     
    »Ich mache mir größere Sorgen, wenn du in Polizeiangelegenheiten unterwegs bist oder Vampire pfählst. Das weißt du.«
     
    Ich nickte. »Ja, ich weiß.« Wir standen auf dem Gang und blickten einander an. Wäre die Situation anders

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