Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Titel: Anita Blake 10 - Ruf des Bluts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
Schauder durchlief mich, Hitze strömte von mir aus. Zuerst war es, als würde meine nackte Haut über eine Schweißlache gleiten, dann fühlte ich das Fleisch nachgeben. Ich sank mit einem Seufzer gegen ihn, und es war, als ob unsere Körper flüssig würden. Sie verschmolzen miteinander zu einem Fleisch, zu einem Körper, so als sänke ich in seine Brust ein. Unsere Herzen berührten sich, ich fühlte sie aneinander pochen. Ich heilte sein Herz, schloss sein Fleisch mit meinem.
     
    Nathaniel fand meinen Mund, und die Macht strömte zwischen uns wie ein Atem, und ich fühlte nichts als seine Arme um mich und seinen Mund auf mir, meine Hände auf seinem Körper, und fern wie einen Anker spürte ich Richard und hinter ihm das Rudel. Sie boten mir ihre Kräfte an, und ich nahm sie. Und ganz weit fort wie in einem Traum spürte ich Jean-Claude. Seine kühle Macht verband sich mit unserer und stärkte uns. Der Tod spendete Leben. Ich nahm das alles und drängte es in Nathaniel, bis er den Mund von meinem löste und aufschrie. Sein Körper dehnte sich unter mir aus, und seine Lust strömte mir über die Haut, und ich warf sie dem wartenden Rudel zu. Ich nahm ihre Energie und gab ihnen Lust.
     
    Der Munin verließ mich beim Schwall ihrer verblüfften Stimmen. Raina war nie fähig gewesen, die Energie anderer in sich aufzunehmen. Das war mein Werk. Also hatte nicht einmal die Hexe des Westens so vielen Leuten auf einmal Lust bereitet.
     
    Ich richtete mich auf. Nathaniel sah mich mit seinen lila Augen an und lächelte. Ich strich über seine Brust. Da waren keine Wunden mehr, nur Narben. Er sah noch immer schrecklich aus, aber er lebte.
     
    Richard reichte mir die Bluse. Ich zog sie über und knöpfte sie zu. Ich wusste nicht, was mit den übrigen Sachen passiert war. Jason hatte mein Schulterholster und das Messer. Die wichtigen Sachen eben.
     
    Als ich aufstand, taumelte ich, und nur Richards Arme hielten mich aufrecht. Er half mir durch die Schar der Zuschauer. Sie streiften mich im Vorbeigehen mit den Händen, und es machte mir nichts aus. Ich legte den Arm um Richards Taille und nahm das alles erst einmal hin. Was das für mich bedeutete, darüber würde ich mir morgen Gedanken machen, oder vielleicht auch erst übermorgen.
     
    Verne trat aus der Menge hervor. »Mensch, Mädchen, du bist gut.« Roxanne war bei ihm. »Meine Verletzungen sind verheilt. Wie hast du das gemacht?« »Frag Marianne«, sagte ich lächelnd und ging weiter.
     
    Die Sanitäter liefen zu Nathaniel. »Das gibt's ja nicht! Das ist ein Wunder«, hörte ich eine Frau sagen. Und vielleicht war es eins.
     
    »Ich werde nicht nach einer anderen Lupa suchen« , verkündete Richard. Ich umarmte ihn. »Kein weiteres Vorsprechen ?« «Du bist meine Lupa, Anita. Zusammen können wir das mächtigste Paar werden, das ich je gesehen habe.« »Es liegt nicht nur an uns beiden, dass wir so machtvoll sind, Richard. Auch an Jean-Claude.«
     
    Er küsste mich auf die Stirn. »Ich habe ihn gespürt, als du die Macht beschworen hast. Ich habe gespürt, wie er seine Kräfte beigesteuert hat.«
     
    Wir waren stehen geblieben. Ich wandte mich ihm zu und sah ihn an. »Wir sind ein Trio, Richard, ob dir das gefällt oder nicht. »Eine Menage ä trois«, sagte er. Ich zog die Brauen hoch. »Nur wenn du mit Jean-Claude mehr getan hast als reden.«
     
    Richard lachte und drückte mich an sich. »So weit hat er mich noch nicht gebracht.«
     
    »Da bin ich aber froh.« Arm in Arm gingen wir den Hügel hinunter. Charlotte lag unten auf einer Trage.
     
    Sie streckte uns lächelnd die Hände entgegen, eine war dick verbunden. »Warum hast du mir nichts gesagt, Richard?«
     
    »Ich dachte, das würde etwas ändern. Ich dachte, du würdest mich dann nicht mehr lieben.«
     
    »Dummer Kerl«, sagte sie. »Das habe ich ihm auch gesagt«, meinte ich.
     
    Charlotte fing leise an zu weinen und drückte Richards Hand an ihre Lippen. Ich stand nur lächelnd da. Das Leben war nicht perfekt. Aber als ich Richard und seine Mutter so sah, da war es nahe dran.
     
     
     

46
     
     
    Daniels Nase war übel gebrochen. Jetzt ist das perfekte Profil nicht mehr ganz so perfekt. Er sagt, die Frauen lieben es, weil er damit so hart wirkt. Er hat mir nicht erzählt, was , passiert ist. Auch Charlotte sprach nicht darüber, aber beim , ersten Sonntagsessen, nachdem sie aus dem Krankenhaus entlassen waren, brach sie weinend zusammen. Ich kam zufällig in die Küche. Sie ließ sich von

Weitere Kostenlose Bücher