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Ankunft Der Woelfe

Ankunft Der Woelfe

Titel: Ankunft Der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo , Sue Twin
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die Scheibe runterfahren.
    Ein Streifenpolizist trat näher. »Die Straße ist gesperrt.«
    »Das sehe ich.«
    »Nehmen Sie bitte den Hauptweg zur Charité. Das hier kann dauern.«
    »Ich weiß. Ich muss zu der Leiche.«
    »Sie sind von der Kripo? Warum sagen Sie das nicht gleich?«
    Cube stieg aus und hob die Hand zum Gruß.
    Der Polizist murmelte: »Man kann ja nicht jeden kennen. Ihren Ausweis brauche ich trotzdem. Sonst kann ich Sie hier nicht durchlassen.«
    Hinter ihm sperrte gerade ein zweiter Polizist das Gebiet mit einem rot-weißen Band ab. Er hatte es um einen Baum gewickelt und schritt auf den nächsten zu.
    Cube griff in seine Jackentasche und zog seinen Dienstausweis hervor. Der Streifenpolizist notierte seinen Namen in einer Liste und steckte das Tablet-Lesegerät zurück in seine Jackentasche.
    Cube hob den Kopf und atmete tief durch, roch die Waldluft.
    »Hier ist Ihr Ausweis zurück.«
    Er zuckte zusammen. Der Atemschwall des Streifenpolizisten ließ ihn zurückweichen. Knoblauch. Er fasste in seine Jackentasche, zückte ein Kaugummipäckchen und hielt es dem Kollegen hin. »Wollen Sie einen Vampir jagen?«
    »Wir hatten am Abend eine kleine Feier«, entschuldigte sich der Mann und zog einen Kaugummistreifen heraus.
    Cube steckte den Ausweis und die Kaugummipackung ein und ging weiter.
    Ein hustender Kollege mit dickem Schal um den Hals winkte ihn zu sich heran, zeigte zum Boden und dann zum Wald. Eine Schleifspur führte von der Straße über den matschigen Seitenstreifen zu den Bäumen.
    »Ist die Spurensicherung hier durch?«
    »Ja«, krächzte der Kollege und hustete erneut.
    Die Absätze der Toten hatten sich in den aufgeweichten Grund gegraben, wie Cube sah. Der Nieselregen der letzten Nacht hatte nicht lange genug gedauert, um die Furchen zu verwischen.
    »Hier nicht langlaufen! Idiot!« Ein Mann im weißen Tyvek-Anzug kam ihm entgegen und stellte sich fluchend in den Weg. »Haben Sie keine Augen im Kopf?«
    »Doch.«
    »Ah, Cube. Sie sind es. Passen Sie doch auf, wo Sie hintreten!«
    Er quittierte die Bemerkung mit einem Schulterzucken und bog in Richtung Büsche ab. Um die Leiche standen jetzt sowieso zu viele Leute herum. Spurensicherung. Gerichtsmediziner. Kripokollegen … Ein scharfer, chemischer Geruch stieg ihm in die Nase. Suchend ging er weiter. Es roch nach nassem Hund unter den Büschen. Feucht und muffig, vermischt mit dem metallischen Geruch von Blut. Er stöhnte innerlich auf und versuchte die Erinnerungen, die der Geruch auslöste, zu verdrängen. Die chemische Komponente, die über dem Tatort lag, fesselte seine Aufmerksamkeit. Was war das? Formaldehyd? Er zog eine Taschenlampe hervor und schaltete sie ein.
    Behutsam trat er auf Äste und Blätter, fand filzige Haare an einem tief hängenden Ast und wenige Blutspuren. Mit einem Fähnchen markierte er die Stelle, zog eine Tüte aus der Jackentasche und sammelte die Haare ein.
    Halb gebückt folgte er dem Weg in Richtung Nordufer Plötzensee, entdeckte jedoch keine weiteren Spuren.
    Am Ufer wendete er und ging zurück.
    Seine Kollegen schauten auf.
    Schiller, sein Chef, murmelte. »Ah, endlich. Cube! Wir brauchen Sie hier dringend. Haben Sie schlecht geschlafen?«
    »Ich war bereits am See.« Er hielt seinem Chef die Asservatentüte hin. »Dort gibt es möglicherweise Blutspuren und weitere Haare«, überging er die Frage und fasste sich ans halb rasierte Kinn.
    »Die Spur verläuft sich am See?« Schiller schaute ihn prüfend an.
    Cube bestätigte mit einem Nicken. Dann blickte er zur bereits abgedeckten Leiche und fragte mit gesenkter Stimme. »Wie wurde sie umgebracht?«
    Steinmeier von der Rechtsmedizin hockte neben der Toten. Trotz der frühen Stunde war er tadellos rasiert und verströmte einen dezenten Parfümgeruch. Eine holzige Note vermengt mit einer blumig frischen.
    Cube fragte sich, warum Gerüche nachts so viel intensiver auf ihn einwirkten als am Tag.
    Der Rechtsmediziner schlug die Plane vom Gesicht der Toten zurück. »Welche der vielen Verletzungen zum Tod geführt hat, ist noch unklar. Es gab massive Einwirkungen mit einem sehr scharfen Gegenstand. Genaueres ergibt die Obduktion. Todeszeitpunkt vor ungefähr ein bis drei Stunden.« Er drehte den Kopf der Toten. »Die halbe Wange fehlt. Schauen Sie hier, das ist interessant. Das sind Zahnabdrücke. Ein kräftiges, lückenloses Gebiss. Vermutlich ein Mann.«
    Überrascht wich Cube zurück. »Ein Mensch hat sie gebissen?«
    »Ja, da staunen Sie, nicht wahr? Ein

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