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Ankunft Der Woelfe

Ankunft Der Woelfe

Titel: Ankunft Der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo , Sue Twin
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Hör nicht drauf! In einem Baum raschelte ein Vogel.
    Ihr Herz begann, wie wild zu schlagen. Nicht wegen der paar Schritte zum Auto. Als Single war sie es gewohnt, nachts alleine durch leere Straßen zu gehen. Doch das, was sie unter ihrem Mantel versteckt hielt, das raubte ihr den Atem. Es würde sie ihren Job kosten, wenn rauskäme, was sie heute Nacht aus der Klinik mitgenommen hatte.
    Niemand würde es jemals erfahren, machte sie sich selbst Mut. Wie auch? In dem Umzugschaos und der Unordnung von Professor Urbath würde niemand das Glas vermissen. Die wertvollen Skulpturen, die Akten, die Möbel, all das würde sofort vermisst. Sogar dieses schreckliche Gemälde von einem bei Gen-Forschern beliebten Künstler. Jolanda schüttelte den Kopf. So etwas sollte Kunst sein? Wie konnte man sich Haut ausstanzen und in der Petrischale zum abstrakten Gebilde wachsen lassen? Aber die Ölbilder sahen nicht übel aus. Schöne grafische Muster.
    Das Gefäß, das sie gestohlen hatte, enthielt angeblich das Ergebnis jahrzehntelanger Chimären-Forschung. Ein Meilenstein, hatte es hinter vorgehaltener Hand geheißen.
    Jolanda bog auf die Straße hinter den Parkplätzen ab und beschleunigte ihre Schritte. Der Wind blies eisig in ihr linkes Ohr. Sie legte eine Hand auf die Ohrmuschel. Nur jetzt keine Erkältung. Das hätte ihr gerade noch gefehlt. So etwas konnte sie sich auf der Krankenstation nicht leisten.
    Jetzt waren es nur noch wenige Meter bis zu ihrem parkenden Auto. »Mist, der Weg zieht sich aber auch wie Kaugummi«, fluchte sie und nahm die Hand vom Ohr, um in ihrer Jackentasche nach dem Schlüssel zu suchen.
    »Warte doch mal! Jolanda! Warum antwortest du mir nicht?«
    Sie zuckte zusammen und blickte nach hinten. Die ganze Zeit über hatte sie auf verdächtige Geräusche gelauscht, dann hatte sie sich die Ohren zugehalten und ihn nicht rufen gehört. Zur Entschuldigung zeigte sie auf ihr Ohr. »Der Wind. Tut mir leid. Ich glaube, ich bekomme eine Erkältung.«
    Unschlüssig blieb sie stehen und sah ihn an.
    »Habe ich dich erschreckt?« Seine Stimme klang höflich, während er näher kam.
    »Nein«, sagte sie abwehrend.
    »Du siehst blass aus. Soll ich dich nach Hause bringen?«
    »Nein, mein Auto steht da vorne. Ich kann es schon von hier aus sehen.«
    »Gehst du auch in den neuen Kinofilm?«
    »Nein, keine Zeit.«
    »Ein anderes Mal?«
    Sie ging zwei Schritte rückwärts und zuckte mit den Schultern. »Vielleicht. Ich überleg es mir.«
    »Ja, gut.« Er nickte. »Ich parke da hinten auf dem Parkplatz. Dann bis morgen.«
    Er drehte sich um und ging zurück.
    Erneut legte sie die Hand aufs Ohr und ging weiter. So ein eisiger Wind heute Nacht. Wenn es so bliebe, gäbe es zum nächsten Wochenende Schneematsch. Na toll, pünktlich zum Adventsbeginn. Sie bräuchte neue Winterreifen. Und die Wintersachen müsste sie auch noch auspacken, dachte sie und schmunzelte plötzlich. Sein höfliches Angebot schmeichelte ihr. Er schien ein netter Kerl zu sein. Vielleicht sollte sie mal mit ihm ausgehen … und ihren Prinzipien untreu werden.
    Jolanda suchte in ihrer Jackentasche nach dem Wagenschlüssel. Sie fühlte das Glas und tief unten in der Tasche auch den Wagenschlüssel. Mit klammen Fingern zerrte sie ihn hervor und drückte auf den Knopf. Die Lichter am Elektromini blinkten mit piependem Geräusch auf. Jolanda beugte sich zum Kofferraum und öffnete ihn.
    Der Wind drehte und kam plötzlich von der anderen Seite. Aus der Richtung, in der sie den Friedhof wusste. Sie musste ein Würgen unterdrücken und hielt erschrocken den Atem an. Was war denn das für ein Gestank? Verweste mal wieder ein Tier im Park?
    Puh, wie nasser Hund oder Eber , dachte sie angewidert und hörte ein Rascheln. Ein kräftiger Schritt setzte hinter ihr dumpf auf dem Asphalt auf.
    Hat er es sich doch anders überlegt?
    Fauliger Atem blies an ihrer Wange vorbei.
    Entsetzt drehte sie sich um und blickte in kalt funkelnde Augen, die sich blitzschnell verengten.

14
    Cubes Loft, Montagfrüh, 4:00 Uhr
    Das brummende Smartphone tanzte auf dem Steinboden. Cube beugte sich aus dem schaukelnden Wasserbett und schlug nach dem Kommunikationsgerät wie nach einem lästigen Insekt. Dann fiel er zurück, stöhnte und verharrte einen Moment. Abrupt schleuderte er das Kopfkissen von sich, beugte sich erneut aus dem Bett und zog das Handy zu sich heran. Mit dem Daumen fuhr er übers Display. Ein Name erschien neben dem Symbol für entgangene Anrufe: Frantz !
    Mit einem

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