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Ankunft

Ankunft

Titel: Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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dieses opulente Mahl.« Nachdem Saraidh auch ihren Dank ausgesprochen hatte, zog sich die Mannschaft der Erica zurück.
    Als Kimmer und seine Gruppe am nächsten Morgen
    rechtzeitig zum Abflug eintrafen, merkte man dem
    Alten die Nachwirkungen des Rausches nicht an. Nev
    brachte die Leute auf ihren Plätzen unter, doch Benden überzeugte sich selbst davon, daß alles in Ordnung war.
    Die Frauen hatten rotgeweinte Augen, und Chio wirkte so nervös, daß Benden überlegte, ob Ni Morgana ihr nicht lieber ein mildes Sedativum verabreichen sollte.
    In exakt der von Lieutenant Zane berechneten Sekunde hob sich die Erica vom Plateau ab und schoß mit flammenden Heckraketen himmelwärts.
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    Ein Fischer, der auf seinem Trawler vor der Küste
    von Burg Fort Hundewache schob, sah den feurigen
    Schweif, der sich hell gegen den grauen Himmel im
    Osten abhob, und wunderte sich darüber.
    Er schaute der gleitenden Lichtspur hinterher, bis sie aus seinem Blickfeld verschwand. Müßig fragte er sich, was diese Erscheinung wohl darstellen mochte, aber viel wichtiger war ihm, sich gegen die scheußliche Kälte zu schützen und sich vom Smutje einen Becher mit frischaufgebrühtem heißem Klah geben zu lassen.
    »Die Gig reagiert zu schwerfällig auf das Steuer!«
    schrie Benden durch das Dröhnen der Triebwerke; er
    mußte seine ganze Kraft aufbieten, um das kleine
    Raumschiff in der richtigen Lage zu halten. »Sie ist irgendwie klamm.« Im selben Moment wußte Benden, daß die Trägheit der Erica nur einen einzigen Grund haben konnte. »Wir haben zuviel Gewicht an Bord.
    Deshalb spricht sie nicht auf das Ruder an!« knurrte er durch zusammengebissene Zähne.
    Mühsam drehte er den Kopf nach rechts, um einen
    Blick auf Nev zu werfen, der auf dem Sitz des Co—
    Piloten saß. Hinter ihnen befanden sich Ni Morgana und Sergeant Greene, während die anderen Marines auf improvisierten Andruckliegen stoisch den Beschleuni-gungskräften widerstanden. »Ich muß den Schub erhöhen. Und das kostet verdammt viel Treibstoff!«
    Benden nahm die nötigen Korrekturen vor und
    fluchte im stillen über die gefährliche Energiever—
    schwendung. Seine Berechnungen waren korrekt. Die
    Gig war schon zu weit vom Planeten entfernt, als daß sie 427
    hätten umkehren können; selbst wenn dies möglich
    gewesen wäre, wie hätten sie die Amherst kontaktieren und einen Zeitpunkt für ein neues Rendezvous festlegen sollen? Warum, zum Teufel, hatte die Gig Übergewicht?
    »Nev, rechnen Sie aus, wieviel Sprit wir verbrauchen, und was wir an Gewicht mitschleppen.«
    »Aye, aye, Sir«, erwiderte Nev gedehnt; langsam bewegte er die Hand, um den Computer auf der Armstütze seines Sessels zu aktivieren.
    Benden beobachtete, wie die leuchtenden grünen
    Zahlen über den kleinen Bildschirm hüpften.
    »Ein Schub von einundzwanzig Minuten und fünf
    Sekunden hätte genügen müssen, um uns aus der Anziehungskraft des Planeten zu befreien, Sir«, sagte Nev mit gepreßter Stimme. »Mittlerweile fliegen wir neun-undzwanzig Minuten und zwanzig Sekunden und sind immer noch nicht in Schwerelosigkeit. Außerdem sind wir … äh … vier-neun-fünf-Komma-fünf-sechs Kilogramm zu schwer. Schwerelosigkeit tritt ein in … zehn Sekunden!«
    Die zehn Sekunden schienen sich zu einem halben
    Jahr auszudehnen, ehe die planetare Anziehungskraft plötzlich aufhörte. Benden fluchte, als er den ominösen Wert auf dem Treibstoffmesser ablas. Wilde Verwünschungen ausstoßend, justierte er das Giermoment durch ein kurzes Zünden der Backborddüsen und drehte den Bug der Erica in Richtung Sonne. Schon jetzt wußte er, daß der Treibstoff für das Rendezvous mit der Amherst nicht ausreichte; und der Kreuzer befand sich 428
    im Kommunikationsschatten, während er eine
    Parabolkurve um Rubkat beschrieb.
    Auf dem Konsolenmonitor rief er das Rubkat-System
    ab. Den zweiten Planeten konnten sie nicht für ein
    Katapultmanöver benutzen. Aber … Er zupfte an seiner Unterlippe. Es gab vielleicht eine Möglichkeit, den ersten kleinen Planeten, einen ausgebrannten Schlackebrocken, zu erreichen. Das brächte sie sehr nahe an Rubkat heran und noch näher an Nummer Eins, doch nur so ließ sich das Schwerkraftloch ausnutzen.
    Auf diese Weise sparten sie Treibstoff.
    Allerdings brauchten sie einen anderen Rendezvouspunkt. Die Frage war nur, ob sie es schafften, zur selben Zeit am selben Ort mit derselben Geschwindigkeit in derselben Flugrichtung zu sein wie der Kreuzer auf seiner hyperbolischen Bahn um

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