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Anna Strong Chronicles 01 - Verführung der Nacht

Anna Strong Chronicles 01 - Verführung der Nacht

Titel: Anna Strong Chronicles 01 - Verführung der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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wissen, dass Sie eine monogame Beziehung führen und dennoch sicher Ihren Hunger stillen können.«
    O ja. Das ist eine unendliche Erleichterung. Der ultimative sichere Sex. Max wird das ganz toll finden. Gut möglich. Herrgott.
    Avery ist schon wieder in meinem Kopf. Ich bin zu müde, um dagegen anzukämpfen, doch etwas anderes, das er gerade gesagt hat, kommt endlich bei mir an. »Was meinen Sie damit, dass ich am verletzlichsten wäre, wenn ich trinke?«
    Avery kehrt zum Sofa zurück und nimmt seinen Platz am anderen Ende wieder ein. »Anfänglich, ja«, sagt er. »Es kann sein, dass die Erregung Sie so mitreißt « Erregung?
    Ja. Das können Sie jetzt noch nicht verstehen. Später werden Sie wissen, was ich meine. Jedenfalls ist es schon vorgekommen, dass unsere Feinde sich zum Schein von einem neuen Vampir verführen ließen, um ihm oder ihr dann während des Aktes einen Pflock durchs Herz zu stoßen. Mit der Zeit und der Erfahrung lernen Sie, solche Gefahren zu spüren. Noch mehr animalische Instinkte, die ich entwickeln soll. Wunderbar.
    Ich werfe Avery einen Blick zu. Ich finde, Sie sollten jetzt gehen .
    Avery sieht mich lange an. Ich versuche nicht einmal, seine Gedanken zu lesen. Ich will nur endlich mit meinen allein sein.
    Er erhebt sich. »Es tut mir leid, dass diese Sache Sie so hart trifft«, sagt er.
    »Sie dachten, das würde mich nicht hart treffen?«
    Er lässt die Schultern kreisen. »Die meisten Vampire haben sich für die Wandlung entschieden«, sagt er. »Das ist der einzig sichere Weg. Gelegentlich wird sie jemandem aufgezwungen, so wie Ihnen. Ich weiß nicht, wie ich sie Ihnen erleichtern soll, außer, indem ich Ihnen versichere, dass es noch andere wie mich gibt, die Ihnen beim Übergang helfen werden.«
    »Wunderbar. Eine beißwütige Selbsthilfegruppe. Genau das, was ich mir immer gewünscht habe.«
    »Warten Sie noch ein paar Tage ab«, sagt er und übergeht meinen Sarkasmus. »Sie werden spüren, wie die Verwandlung beginnt. Und Sie werden erkennen, dass mit der Gabe auch einige gute Dinge kommen, sehr gute Dinge.«
    »Gabe? Sie betrachten das als Geschenk?«
    Er lächelt ein geradezu liebliches Lächeln. »Irgendwann werden auch Sie es so betrachten. Ihnen bleibt im Grunde gar nichts anderes übrig, wenn Sie weitermachen wollen.« Weitermachen? Nicht weiterleben. Aha, da ist der Haken, nicht wahr? Werde ich mich dafür entscheiden, weiterzumachen?
    Nachdem er gegangen ist, bleibe ich auf dem Sofa sitzen. Er schien nicht gehen zu wollen, nachdem er diesen letzten Gedanken aufgefangen hatte, aber schließlich musste er wohl.
    Jetzt liege ich hier ausgestreckt, betrachte die Strahlen der sterbenden Sonne, die durch das Fenster hereinfallen, und denke an hundert weitere Fragen, die ich ihm hätte stellen sollen. Mein Wissen über Vampire stammt aus Büchern. Fiktiven Geschichten, zumindest dachte ich das immer. Jetzt wird mir klar, dass sie, wie alle Märchen, immer ein Körnchen Wahrheit enthalten. Ich frage mich, wie viele dieser Bücher wohl tatsächlich von echten Vampiren geschrieben wurden?
    Wie viele vampirische Cousins und Cousinen habe ich eigentlich? Gibt es so etwas wie Vampirenklaven in verschiedenen Gesellschaften? Gibt es ein geheimes Zeichen, einen besonderen Gruß, an dem Vampire einander erkennen? Vampire.
    Ich rolle das Wort auf der Zunge und im Kopf hin und her und versuche, das zu verstehen, von dem Avery behauptet, es sei nun meine Realität. Mir wurde die »Gabe« der Unsterblichkeit geschenkt, mit einem klitzekleinen Haken. Ich muss das Blut ahnungsloser Menschen trinken, um diese Lebensform zu erhalten. Obwohl Avery mir ein schillerndes Bild wüster sexueller Genüsse gemalt hat, die unsere willigen Opfer entschädigen sollen, sind sie immer noch Opfer. Ich kann mir nicht vorstellen, Max so etwas anzutun. Ich werde das nicht tun. Also, was soll ich stattdessen tun?
    Ich schließe die Augen und lege mir ein Kissen aufs Gesicht.
    Doch die Dunkelheit ist nicht dunkel genug. Ich sehe Avery vor mir, braungebrannt und gutaussehend. Er sieht ganz normal aus. So viel zu dem blassen, zarten, empfindlichen Vampir, der sich nicht ins Sonnenlicht wagen darf. Offensichtlich ist das eine der Legenden, die von Büchern und Filmen aufrechterhalten werden. Wie hat das alles eigentlich angefangen? Und warum ist die Wahrheit nicht längst aufgedeckt worden? Dann gibt es da noch diese Abneigung gegenüber Knoblauch O Mann. Die Lasagne.
    Na schön, diesen Fehler werde ich kein zweites

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