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Anna Strong Chronicles 01 - Verführung der Nacht

Anna Strong Chronicles 01 - Verführung der Nacht

Titel: Anna Strong Chronicles 01 - Verführung der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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gibt es noch die Enthauptung, aber die kommt heutzutage nicht mehr oft vor. Wenn wir vorsichtig sind, führen die meisten von uns ein sehr langes, produktives Leben und bleiben völlig unbemerkt.« »Was meinen Sie mit lang?« Er nickt. »Unsterblichkeit ist ein Teil der Gabe.«
    »Aber die Sache mit dem Blut «
    »Dazu komme ich gleich. Die Energiequellen, derer sich lebende Menschen bedienen vor allem Sauerstoff und Essen , sind uns verschlossen, sobald das erste Stadium des Todes eintritt. Um die Energie zu ersetzen, die wir im Laufe eines Tages verbrauchen oder verlieren, benötigen wir regelmäßig frisches, arterielles Blut.«
    »Ich habe doch gerade gesagt, dass ich das nicht kann.« »Sie sagten, Sie wollten sich nicht in ein Etwas wie Donaldson verwandeln«, erinnert er mich sanft. »Und das müssen Sie auch nicht. Ich werde Ihnen zeigen, wie Sie trinken können, ohne zu töten. Ja, ich werde Ihnen zeigen, wie Sie sich so ernähren können, dass Ihr Wirt Sie anflehen wird, nicht damit aufzuhören.«
    »Mein Wirt?«
    Er nickt. »Der lebende Organismus, aus dem Sie Blut beziehen.«
    Na toll. Ich bin zu einem Parasiten geworden. »Und ich soll Ihnen glauben, dass dieser Wirt das Erlebnis genießt und gar nicht mehr damit aufhören will?« Avery lächelt. »O ja«, sagt er. »Denn während Sie trinken, wird er den besten Sex genießen, den er in seinem Leben je gehabt hat.«
    KAPITEL 9
    Das wird ja immer schöner. Jetzt bin ich ein Parasit mit nymphomanischen Neigungen. »Und wo finde ich diese willigen Bettgenossen?«, frage ich, obwohl ich diese Frage eigentlich lieber nicht beantwortet haben möchte. Ich frage mich, ob ich mir meine Sexpartner in Zukunft unter der obdachlosen Bevölkerung oder in Bars in Tijuana suchen soll.
    »Würden Sie sich Ihre Sexualpartner unter normalen Umständen an solchen Orten suchen?«, fragt er. Seine Stimme hat einen starken, tadelnden Unterton.
    Ich halte mit beißendem Sarkasmus dagegen. »Nein. Aber ich bezweifle, dass mein Freund es sonderlich schätzen würde, jeden Tag Blut abgezapft zu bekommen.« »Sie haben also jeden Tag Sex mit ihm?« Dieses spöttische Grinsen hätte ich ihm am liebsten vom Gesicht gewischt.
    Offenbar teilt sich ihm etwas von diesem Drang mit, denn er lehnt sich zurück, außer Reichweite. »Entschuldigung«, sagt er. »Ich möchte nicht impertinent sein. Aber Sie brauchen ebenso wenig jeden Tag zu trinken, wie Sie jeden Tag Sex haben müssen. Das ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Schon bald werden Sie nur noch sehr wenig Blut brauchen, um Ihre neue Lebenskraft zu erhalten. Etwa ein halber Liter pro Monat dürfte genügen.«
    »Sie meinen ungefähr die Menge, die man als Blutkonserve spendet?« Er begreift sofort, worauf ich hinaus will, und schüttelt den Kopf.
    »Bedauerlicherweise werden Blutspenden aus der Vene entnommen und tiefgefroren. Um Ihre neue Lebenskraft zu erhalten, brauchen Sie aber frisches, arterielles Blut. Sie müssen direkt aus einer Arterie am Hals oder am Oberschenkel trinken.«
    Ich streiche mit der Zungenspitze über meine Zähne. Damit etwa? Sie fühlen sich genauso an wie immer. Ich erinnere mich, dass Donaldson die Zähne in die Haut an meinem Hals gegraben und daran herumgerissen hat, bis… das intensive, atemberaubende, unvergleichliche Glücksgefühl dieser Erfahrung steigt plötzlich in mir auf. Bei der bloßen Erinnerung kribbelt es mir am ganzen Körper. Hör auf . Geistig haue ich mir eine runter. Du kannst das nicht.
    Aber natürlich können Sie es , entgegnet Avery. Sie haben sich gerade daran erinnert, wie schön es war. Und das mit einem Mann, der sich nicht einmal bemüht hat, Ihnen die Erfahrung angenehm zu machen. Denken Sie daran, was Sie alles mit Ihren Händen und Ihrem Körper tun, um Ihrem Freund Genuss zu bereiten. Dann erhöhen Sie diesen Genuss um das Tausendfache, und Sie haben eine Vorstellung davon, welche Magie Sie bewirken können. Aber wie soll ich die Tatsache verbergen, dass ich ihn beiße? Woher soll ich wissen, wann ich aufhören muss? Was soll ich ihm sagen, wenn er den seltsamsten Knutschfleck aller Zeiten an seinem Hals bemerkt?
    Himmel, ich habe ihm gerade auf seine seltsame Art geantwortet, ohne auch nur darüber nachzudenken. Bestürzt schüttele ich den Kopf.
    Avery winkt ab. Sie werden sich an diese Art von Unterhaltung gewöhnen. Und Ihr Freund wird gar nichts bemerken, außer einer unglaublich angenehmen sexuellen Erfahrung. Sie werden wissen, wann Sie aufhören

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