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Das Netz weiß ALLES!

Das Netz weiß ALLES!

Titel: Das Netz weiß ALLES! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Schuhmacher
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1.                Vorwort
     
    Zugegeben, diese Story ist reine Fiktion und frei erfunden.
    Fragt sich nur, wie lange noch! Spätestens seit den Enthüllungen von Edward Snowden nämlich ist eine gewisse Vorsicht im Internet durchaus angebracht.
    Interessiert Sie aber nicht. Sie haben ja NICHTS zu verbergen! Tatsächlich?
    Nun, mal angenommen, es gäbe ihn wirklich, den „Großen Bruder“. Wo würde er seine Erkenntnisse über Sie wohl hauptsächlich hernehmen?
     
    Richtig! Aus dem Internet!
     
    Und nehmen wir mal weiter an, er ist so mächtig und gewitzt wie die NSA (National Security Agency) und knackt Passwörter von Datenbanken genauso leicht, wie er verschlüsselte Mails liest?
     
    Dann ist die folgende Geschichte leider traurige Realität geworden!
     
    Zugegeben, das Szenario ist weit hergeholt. Noch! Bewusst! Aber die geschilderten Praktiken sind schon jetzt technisch möglich. Und alles, was technisch möglich ist, wird auch gemacht.
     
    Das ist übrigens „Wolfie‘s Gesetz Nummer 1“. Kennen Sie Wolfie‘s Gesetze? Natürlich nicht, habe sie ja gerade erst erfunden.
     
     
    Wolfie‘s Gesetz  # 1
    Wenn eine heimliche Überwachung oder Bespitzelung von Menschen technisch möglich ist, findet sie auch statt. Warum? Weil Voyeurismus in der Natur des Menschen liegt und es für IT-Experten nichts Reizvolleres gibt als Dinge zu finden, die andere noch gar nicht verloren haben!
     
     
    Wolfie‘s Gesetz  # 2
    Eine heimliche Überwachung oder Bespitzelung von Menschen ist umso intensiver je harscher und restriktiver die Datenschutzgesetze des betreffenden Landes sind. Warum? Weil nichts mehr reizt als das Verbotene!
     
    Wolfie’s Gesetz  # 3
    Die allermeisten Bewohner dieses Planeten wehren sich nicht gegen eine heimliche Überwachung oder Bespitzelung. Warum?  Weil sie menschliche Schafe sind, die sich durch diese Praktiken genauso wenig gestört fühlen wie ein tierisches Schaf sich gegen seine Schur wehrt, in der irrigen Annahme, sie hätten ja eh nix zu verbergen!
     
    Wolfie’s Gesetz  # 4
    Je lauter ein Whistleblower wie Snowden ins Horn stößt, umso fester halten sich die menschlichen Schafe dieses Planeten die Ohren zu. Warum? Weil sie ihre Ruhe lieben und daher stets nach dem Motto leben:“Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß!“
     
    Aber nun viel Spaß beim Lesen, falls ich Sie nicht schon jetzt allzu sehr erschreckt bzw. abgeschreckt haben sollte.
     

2.              Herr X
     
    „Schön, dass Sie kommen konnten“, wundert sich der Personalchef der XYZ AG, „und das nach Ihren gestrigen Eskapaden, Respekt, Respekt!“
     
    Herr X ist - gelinde gesagt - irritiert und zeigt es auch.
     
    „Nun schauen Sie nicht so verdattert drein“, grinst der Personalchef, „Sie haben uns bereits vor Wochen die Erlaubnis erteilt, in Vorbereitung dieses Gesprächs Erkundigungen über Sie einzuholen. Und genau das haben wir getan! Sie waren gestern beispielsweise bis um halb drei Uhr nachts in der Kneipe „Bei Fred“ in der Augustinergasse 11. Ist vermutlich Ihre Stammkneipe, liegt ja bei Ihnen gerade um die Ecke, wie ich dem elektronischen Stadtplan entnehmen konnte. Sie haben um exakt 2 Uhr 37 mit Ihrer EC-Karte zwölf Bier und ebenso viele Schnäpse bezahlt.“
     
    „Aber…“, begehrt Herr X auf.
     
    „Beruhigen Sie sich“, fährt der Personalchef augenzwinkernd fort, „wir schätzen Leute mit alkoholischem Stehvermögen. Die brauchen wir auch. Hauptsächlich für unsere osteuropäischen und asiatischen Kunden.“
     
    Herr X hat Mühe, den selbstgefälligen Redefluss seines Gegenübers zu unterbrechen.
     
    „Ich war gestern nicht bei Fred. Aber Sie haben recht, es ist tatsächlich meine Stammkneipe, die ich ab und zu an den Wochenenden besuche, meistens freitags. Heute aber ist Mittwoch und ich lag gestern Abend um zehn im Bett.“
     
    Nachdenklich mustert ihn der Personalchef. Dann klickt er stirnrunzelnd auf seinem Computer herum und scheint auf dem Bildschirm irgendetwas zu suchen.
     
    „Sie haben recht“, sagt er schließlich entschuldigend, „Sie waren gestern wirklich nicht in diesem Lokal, aber schauen Sie mal, der junge Mann da am Tresen. Ich finde, der sieht Ihnen ein bisschen ähnlich.“
     
    Er dreht den Bildschirm herum. Zu sehen ist der Thekenbereich einer Kneipe und am Tresen sitzt Christian, bereits schwer angetrunken.
     
    „Das ist Christian, mein Sohn“, bringt Herr X schließlich mit Mühe heraus, „er muss mir die

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