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Anne - 03 - Anne - 03 - Anne, der beste Lebenskamerad

Anne - 03 - Anne - 03 - Anne, der beste Lebenskamerad

Titel: Anne - 03 - Anne - 03 - Anne, der beste Lebenskamerad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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genug, so lange es für dich galt, in Paris zu bleiben. Das Strickgeld damals, das paßte dir gut in den Kram, als du dasaßest und mit deiner Symphonie nicht weiterkamst. Und jetzt, kaum daß du nur eine Woche die langweilige Arbeit im Hause hast mitmachen müssen, jetzt ist es aus mit deiner Geduld. Jess, nennst du das Zusammenarbeit? Ist das die so laut besungene Kameradschaft?
    Anne sagte nichts von diesem allem. Sie richtete nur ein paar Sekunden lang die Augen auf Jess. Dann senkte sie wieder den Kopf auf die Bücher, und ihre Lippen zuckten.
    Da hatte Jess auch schon seine Arme um sie geschlungen - er legte seinen Kopf an den ihren, so daß sie sein Gesicht nicht sehen konnte.
    „Verzeih mir, Anne. Verzeih mir - meine Geliebte. Ich bin ein Biest! Ein widerwärtiges, eingebildetes, verzogenes Biest. Verzeih mir, Anne.“
    „Liebster“, flüsterte Anne, und ihre Hand, mit der sie in seinen dunklen Schopf faßte, bebte.
    Über diesen Zwischenfall wurde nie mehr geredet. Anne ging allmorgendlich in ihr Geschäft, regelte das Notwendigste, gab Bescheid, bereitete alles für ihre Abwesenheit vor. Frau Gjermer war gescheit und versah den geschäftlichen Teil gut, Fräulein Karstensen überwachte die Strickerei.
    Dann kam der Tag, auf den Jess gewartet und nach dem er sich gesehnt hatte - der Tag, an dem Anne nach Hause kam mit einem befreiten Lächeln im Gesicht.
    „So, mein Junge. Jetzt lassen wir Geschäft Geschäft sein! Jetzt müssen die Touristen ohne mich fertig werden! Jetzt will ich monatelang kein Strickzeug mehr sehen.“
    Noch während sie das sagte, holte sie ein Knäuel weiche, weiße Wolle und ein Paar Stricknadeln hervor.
    „Was hattest du eben gesagt?“ lachte Jess. „Wie nennst du denn das da?“
    „Das da?“ Anne wurde es plötzlich klar, was sie gesagt hatte, und sie lachte hellauf.
    „Das ist doch kein Strickzeug, Jess! Nicht in dem Sinne jedenfalls!“
    „Soso! Das ist also kein Strickzeug? Darf ich fragen, was es dann ist?“
    „Das ist - ich meine, das wird ein Babyjäckchen, Jess. Das ist doch ganz was anderes!“
    Jess strich mit dem Finger über die flaumweiche Wolle. „Ja“, sagte er leise. „Ich sehe es ein. Das ist etwas ganz anderes.“
    Anne hatte sich ab August eine Kinderschwester bestellt.
    „Ziehst du zu deinen Eltern, während ich in der Klinik bin, Jess?“ „Nein, weißt du, ich möchte am liebsten hier bleiben. Ich kann dir nicht erklären, wieso - es ist nur eine Gefühlssache. Hier gehöre ich ja jetzt her.“
    „Aber willst du nicht jedenfalls im Lyngby essen?“
    „Nun ja, das werde ich wohl tun. Aber ich möchte hier bleiben, Anne. Hier wohnen und alles in Ordnung halten und auf dich und das Kind warten.“
    „Du.“ Anne strich ihm über das Haar. Dann kam der große Tag heran, als sie zusammen in die Stadt fuhren und Babykörbchen und Wickeltisch kauften. Eva wurde hinzugezogen, und wo Eva war, und wo es einen Nähkasten gab, da wurde etwas getan. Aus dem Babykorb wurde unter Evas geschickten Fingern ein zartgrüner Traum.
    Jess schaute mit tiefem Interesse zu.
    „Nicht daß ich etwas von solchen Sachen verstünde“, ließ er sich bescheiden vernehmen. „Aber soviel ich gesehen habe, wird das arme Kind nur Strickjäckchen und Strampelhosen anhaben. Gibt es denn nicht auch so was Ähnliches wie Hemden?“
    „Lieber Jess“, entgegnete Eva. „ Du rechnest nicht mit deiner vorausschauenden Mutter. Damals, als du aus deiner Babywäsche herauswuchsest, da packte ich alles weg mit dem Gedanken: Vielleicht bekommt Jess einmal einen Bruder oder eine Schwester. Und wenn nicht, dann bekommt er wohl mal ein Kind. Du darfst diesen Koffer dort aufmachen und auspacken und die Sachen hübsch geordnet in die Schubläden der Wickelkommode legen.“
    So ging es zu, daß Jess den Abend damit verbrachte, seine eigenen allerersten Kleidungsstücke zu sortieren und in Bündeln zu ordnen.
    Das Glück der Erwartung wärmte und erleuchtete die Atmosphäre um sie her, und Jess und Annes Heim war davon durchdrungen.

Das Wichtigste in Kopenhagen
    Anne legte die Hand auf die Schulter ihres Mannes. „Jess.“ Jess drehte sich schlaftrunken um, schlug die Augen auf und blinzelte gegen das Licht von der Nachttischlampe.
    „Was ist denn, Anne?“
    „Ich glaube, du mußt - du mußt nach einem Auto telefonieren.“ Annes Gesicht verzog sich in Schmerz.
    Jess war mit einem Ruck hoch und schlüpfte in die Kleider. Er half Anne beim Anziehen, rief telefonisch eine Taxe herbei,

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