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Anschlag auf die Achterbahn

Anschlag auf die Achterbahn

Titel: Anschlag auf die Achterbahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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fragte Tim.
    »Ehrlich gesagt überlege ich
immer wieder, ob ich nicht lieber mit ihr zusammenleben sollte. Aber sie ist
nach dem Riesenkrach zu Oma in ein 200-Seelen-Dorf gezogen. Ich kenne dieses
Kaff. Doch da kriegen mich keine zehn Pferde hin.« Stefan atmete tief durch die
Nase. »Aber sagt mal, ihr seid doch nicht gekommen, um meine Leidensgeschichte
zu hören. An der Sache lässt sich doch eh nichts mehr ändern. Lasst uns lieber
losgehen und den Jahrmarkt unsicher machen!«
    Sichtlich erleichtert über die
Wendung des Gesprächs schickte Klößchen sich an, den Wohnwagen zu verlassen:
»Prima Idee! Mein Magen hängt mir schon in den Kniekehlen.«
    »Du sollst deine Schokobanane
schon noch kriegen.« Stefans Miene hellte sich auf. »Also: Auf ins Vergnügen!«
    Jetzt kam auch in den Rest der
Gruppe Bewegung. Sie betraten die sonnendurchflutete Gasse und gingen im
Gänsemarsch auf die Jahrmarktbuden zu. Als sie an dem Wagen vorbeikamen, aus
dem sie vorher das Gespräch der beiden Männer belauscht hatten, hielt Tim kurz
inne.
    »Ich will ja nicht neugierig
sein, aber wer wohnt eigentlich hier drin? Wir sahen vorhin einen Mann mit
Glatze da rauskommen.« Er schaute fragend zu Stefan.
    »Eigentlich ist das der
Wohnwagen meines Vaters, aber bei dem Glatzkopf handelt es sich um Gunnar
Steppke. Er ist auch Schausteller. Bei ihm könnt ihr Dosen werfen«, informierte
Stefan seine neuen Freunde.
    »Momentan wohl eher nicht«, brummte
Karl. »Denn als wir ihn vorhin gesehen haben, hatte er mächtig einen getankt.«
    »Tja, Gunnar hat reichlich
Probleme zurzeit, und die versucht er, in Alkohol zu ertränken.«
    »Na, ob das was hilft?«, unkte
Gaby »Sorgen können bekanntlich sehr gut schwimmen.«
    »Richtig! Aber das soll nicht
unser Problem sein. Gunnar ist eigentlich ein prima Kerl und einer der wenigen
Menschen hier, die mich nicht wie ein kleines Kind behandeln. Letztens hat er
mir sogar eine Zigarette angeboten.«
    »Das macht ihn mir ja eher
unsympathisch.« Gaby zog die Stirn in Falten. »Du rauchst doch nicht etwa?«
    »Aber nein!«, beschwichtigte
Stefan sie. »Es war das erste und letzte Mal. Nach ein paar Zügen ist mir so
schlecht geworden, dass ich kaum noch aufrecht stehen konnte. Da pfeif ich mir
lieber ein paar gebrannte Mandeln rein.«
    Gaby hatte Stefans letzten Satz
nur noch mit halbem Ohr vernommen. Warum hatte sie das unerklärliche Bedürfnis,
noch einmal in die Gasse zurückzuschauen? Hatte sich da etwas bewegt? Sie
konnte es nicht mit Gewissheit sagen. Und gerade das fand sie irgendwie
merkwürdig.

4. Die
Nervosität in Person
     
    Rita Möller trat einen Schritt
vom Wohnwagenfenster zur Seite. Hatte eines der Kids bemerkt, dass sie von ihr
beobachtet wurden? Unsinn! Sie zwang sich zur Vernunft.
    »Cool bleiben, Rita. Nur nicht
die Nerven verlieren«, sagte sie zu sich selbst. Trotzdem war sie sich sicher:
Das blonde Mädchen mit dem Pferdeschwanz hatte kurz zum Fenster rübergeguckt.
Doch selbst wenn? Was machte das schon? Einen Blick nach draußen zu werfen war
schließlich nicht verboten. Dennoch fragte sie sich: Wer waren die vier
Jugendlichen? Und wohin gingen sie jetzt mit Stefan? Dass Werner seinem Sohn
die Freikarten für seine Klassenkameraden geschenkt hatte, wusste sie nicht.
Ihr Puls beschleunigte sich. Immer wieder blickte sie nervös auf ihre
Armbanduhr. Noch zwölf Minuten...
    »Was schaust du denn immer auf
deine Uhr, mein Schatz?«, fragte Werner Rüter aus dem Hintergrund.
    Die Angesprochene fuhr herum,
blickte Herrn Rüter irritiert an und spielte die Ahnungslose.
    »Ich... ich weiß auch nicht so
recht. Eben hatte ich das Gefühl, sie wäre stehen geblieben. Aber jetzt scheint
alles wieder in Ordnung zu sein.« Dabei warf sie einen erneuten Blick auf das
Ziffernblatt. Noch elf Minuten...
    »Dann ist ja alles bestens«,
erwiderte Stefans Vater. »Schließlich habe ich dir die Uhr ja erst vor zwei
Monaten geschenkt. Es ist ein präzises Schweizer Uhrwerk und sollte schon
einige Jahre lang funktionieren.«
    Hoffentlich ist es wirklich
präzise, alter Affe!, dachte Rita Möller im Stillen. Sie versuchte, sich ihre
innere Unruhe nicht anmerken zu lassen.
    »Stefan ist eben mit drei Jungs
und einem Mädchen losgezogen. Das waren wohl seine neuen Klassenkameraden«, versuchte
sie, die ungewissen Infos in Erfahrung zu bringen.
    »Äh, was meinst du?« Auch
Werner Rüter schien nicht ganz bei der Sache zu sein.
    Rita Möller versuchte es mit
einer weiteren Frage. »Sag mal, stimmt

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