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antares

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Titel: antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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wartete auf den Einschlag und die Detonation. Aber nichts geschah. Auf seine sofortige Gedankenabfrage meldeten sämtliche Systeme befriedigenden Status. Natürlich - die Megafestung befand sich ja auf einem Testflug, hatte also keine aktiven Sprengköpfe in ihren Raketen, was ihre Gefahr verringerte, wenn auch keineswegs völlig beseitigte.
    Er hatte sich für das Projekt der Megafestung Plus nie besonders interessiert und es eigentlich immer nur für Elliotts Spleen gehalten. Offensichtlich eine Fehleinschätzung...
    Eine Blitzmeldung seines Rundum-Angriffsradars zeigte ihm, daß die B-52 scharf rechts manövrierte, um sich in ihre Angriffsposition zurückzubringen. Ihre gewaltigen Flügel trugen sie mit Leichtigkeit rasch um ihn herum und hinter ihn. Erstaunlich. Diese Riesenkiste von Flugzeug schaffte das mit vier oder fünf G und im Handumdrehen- genug, um jedem konventionellen Bomber und manchem Jäger die Tragflächen einfach abzureißen. Offensichtlich spaßte Ormack wirklich nicht. Aber das war jetzt nicht die Zeit und der Ort, sich auf einen Luftkampf einzulassen.
    Aber ANTARES verstand das Wort Kapitulation nicht - er war nur darauf programmiert, Ausweichs- und Angriffsoptionen zu berechnen, und zwar so lange, bis sämtliche Energie verbraucht war. Maraklow indessen hatte gespürt, daß er keinerlei Überlebenschance mehr hatte, und die Kontrolle des Dream Star bereits ANTARES überlassen...
    Der Computer übernahm also. Er lenkte den Dream Star mit Hilfe seiner Flügel Steilstellung und voller Flossensenkung in einen scharfen 90-Grad-Aufstieg mit maximalem Nachbrenner.
    Die Scorpion schoß über den Dream Star , wendete jedoch gleichzeitig mit ihm - in einem Bogen in zwanzigtausend Fuß Höhe -, ehe sie wieder die Leitsignale des Old Dog aufnahm und steil im Sturzflug herunterkam, um tödlich zu treffen. Sie kam senkrecht herunter, überschritt Mach 4, erfaßte ihr Ziel und flog das Heck des Dream Star an, der seine Flossen noch immer in Extremstellung hatte, im Innenlooping nach unten kreischte und dann wieder nach oben den Horizont durchstieß, sich hochschraubte und Höbe suchte, immer die Scorpion hinter sich, die jeder Bewegung genau folgte, hinauf und herunter und wieder hoch in den Looping. Und dabei, weiter näher kommend, die Mach 5 überschritt...
    Der Dream Star aber blieb mitten in der Luft stehen, um dann kerzengerade fünfhundert Fuß aufwärts zu steigen. Die Rakete hinter ihm konnte eine Kurve mit nicht weniger als 14 G fliegen, weitaus mehr als jeder existierende Jäger; doch nicht einmal diese High-Tech-Waffe vermochte einen Mach 5-Sturzflug, der sich unvermittelt in eine 90-Grad-Wende fortsetzte, exakt nachzuvollziehen.
    ANTARES jedoch favorisierte wie stets die Attacke, verlangte nach Kampf und empfahl dafür ein hohes Jo-Jo-Manöver- steile vertikale Kerze, Umkippen oben und Abtauchen im Looping, um so hinter und über die B-52 zu gelangen und damit in eine Raketenabschußposition. Maraklow aber bedachte seine Treibstoffreserven. Er war inzwischen bereits zweitausend Pfund unter Plan. Es war keine Zeit, sich mit Raketenangriffen aufzubalten. Sooft ANTARES das Angriffsradar aktivierte, selbst nur in Form kurzer und schwacher Schüsse, konterte die B-52 sofort.
    ANTARES mußte also zunehmend auf immer ältere Daten für die Formierung eines Angriffs zurückgreifen. Und wenn die B-52 das Phasenradar des Dream Star abblocken konnte, dann bestimmt auch leicht das konventionelle Puls-Doppler-Radar der AIM-120, Kurz und gut, es blieb nur sich aus dem Staub zu machen.
    Er brach sein Jo-Jo nach rechts oben ab und zog scharf nach links weg, bis er mit Hilfe des Radars freie Bahn gewonnen hatte und wieder auf seinem Kurs war.
    ANTARES versuchte zwar weiter auf ihn einzureden, daß das Wegziehen nach links falsch war, aber er hörte einfach nicht hin.
    Er hatte kaum noch Zeit zu einer Rolle, als sich die Raketen-Warnung in sein Bewußtsein hämmerte. Diesmal war es kein frontaler Anflug. Die B-52 war in Raketenschußposition etwas links hinter ihm in günstigem Winkel und mit bereits einvisierter Flugbahn. Trotz Radar, Infrarot, Laser und was er sonst noch alles hatte - er saß wie auf dem Präsentierteller. Und die Scorpion war so nahe, daß sein Radar sie erfaßte.
    Zwar blieb sie genau auf Ziel, aber bei dem jetzt nur noch kurzen Abstand - bei einer Geschwindigkeit von einer Meile pro Sekunde! - war der Wenderadius eben doch mehrere hundert Fuß größer als die Höhe über Grund. Die Rakete

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