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Anthologie - Das Lustbett

Anthologie - Das Lustbett

Titel: Anthologie - Das Lustbett Kostenlos Bücher Online Lesen
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erwartete. Jemand goß ein Glas Champagner über seine Brust, und die Flüssigkeit rann in moussierenden kleinen Rinnsalen über den Bauch und die Lenden. Der kleine Luigi fing an, ganz jämmerlich zu heulen, und die Anwesenden lachten entzückt.
    Ich spannte die Stricke noch ein bißchen mehr, und Luigi flehte bald um Gnade, bald fluchte er wie ein Bierkutscher. Eine der Frauen nahm seinen Schwanz in die Hand und fing an, ihn zu etwas hochzuwichsen, was einem Ständer ähnelte. Eine andere stellte sich ungeniert breitbeinig auf den Fußboden und probierte einen der künstlichen Schwänze aus, während sie Luigi auf seinem Schmerzenslager ansah. Luigi jaulte wie ein angestochenes Schwein.
    »Nein, mein kleiner Luigi! Du weißt, daß du unartig gewesen bist, und darum mußt du bestraft werden, nicht wahr? Du weißt doch, daß Papa dich bestrafen muß, mein Jungchen, denn einem Vergehen folgt die Strafe, wie die Sonne auf Regen folgt, nicht wahr, mein kleiner Luigi? Weißt du noch, wieviel Geld es war?«
    »Neeein… Aaaauuuuaaaa!«
    »Das glaube ich dir einfach nicht, komm jetzt, erzähl Papi, wieviel es war. Los, sag’s!«
    »Oooohhh… F-f-f-ünf-t-t-ausend. Hör auf, hör auf!«
    Die Frau, die ihn wichste, hatte jetzt einen recht ansehnlichen Ständer zustande gebracht und zog plötzlich ihr Kleid aus. Sie kletterte auf die Streckbank, setzte sich rittlings auf Luigi und ließ seinen Schwanz in ihre rasierte Votze hineinrutschen, in der die kleinen Schamlippen wie rote kleine Mohnblüten zwischen den großen hervorlugten. Die anderen Damen, die sich unterdessen alle Gummischwänze besorgt hatten, wurden immer erregter und gingen jetzt dazu über, mit ihren willigen Kavalieren neunundsechzig zu treiben. Ich stolperte über das eine Ende eines Stricks, der auf dem Fußboden lag, und stützte mich an der Wand ab, um nicht hinzufallen. Dabei öffnete sich eine Luke, und ich blickte in einen anderen Raum, der mit Sofas und schwellenden Kissen bequem eingerichtet war. Ich blickte aber auch in zwei Augen, die mich vor Schreck weit aufgerissen anglotzten.
    Graf d’Heilencourt vögelte drauflos, als ginge es um sein Leben.
    Mit seiner Tochter.

VERA TUKKANEN
Lange heiße Nacht
    D er Regenguß war an allem schuld; denn eigentlich wollte ich in dieses Restaurant nie gehen, obwohl ich jeden Tag daran vorbei mußte. Es wirkte auch nicht besonders einladend, aber wer fragt schon danach, wenn es mit einem Mal anfängt, in Strömen zu gießen. Also huschte ich zur nächsten besten Tür hinein und hatte zusätzlich das Glück, daß gerade Mittagessen serviert wurde.
    Und da war er!!! Ali hieß der schwarze Teufel, dem es in Afrika zu heiß gewesen sein mochte, der groß und stark war und wie eine flotte, geschmeidige Raubkatze wirkte.
    Jedenfalls wirkte er auf mich persönlich so, wenn er durch die Tischreihen hindurchglitt – mit seiner schwarzen, jungenhaften Gestalt in der gestärkten, weißen Kellnerjacke – und mit dem Geschirr hantierte. Denn das schien sein Job zu sein: Er war hier Geschirrabräumer. Einer von den tausend Gastarbeitern zum Grillen unserer Würstchen, Servieren unserer Drinks, zum Abräumen und Abtrocknen des Geschirrs. Aber dies nur so nebenbei; denn mich interessiert etwas ganz anderes.
    Vielleicht konnte ich überhaupt nicht mehr denken; denn urplötzlich durchfuhren mich reißende Wonneschauer – leichten, elektrischen Stößen gleich. Zu meinem nicht geringen Erstaunen fing es in meiner heißen, pochenden Muschi unerträglich zu kitzeln an… und ebenso plötzlich war ich irrsinnig geil geworden. Ich glaube sogar – wenn ich alles noch einmal überdenke – , daß sanfte Schmerzen meine hart aufgerichteten Nippel durchwehten und daß meine erhitzten Schenkel vor ungezügelter Brunst hin und her flogen.
    Wenn mich früher einmal die Geilheit packte, war das ganz anders. Aber jetzt existierte für mich einzig und allein dieser Schwarze Panther, der sich zwischen den hinderlichen Urwaldbäumen aus Tischen und Stühlen gewandt hindurchschlängelte.
    »Den muß ich unbedingt haben!« schoß es mir durch den Kopf.
    Sein wie schwarzer Seidensamt schimmerndes Gesicht wirkte vor Langeweile fast leidend. Und die schmalen, schwarzen Hände unter den weißen Jackenärmeln kamen mir irgendwie verloren vor, wie sie die gebrauchten Teller auf den Geschirrwagen praktizierten. Als er einige Worte mit der Kassiererin und dem Grillpersonal wechselte, hörte ich, daß er ziemlich flüssig Schwedisch sprach.

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