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Anthrax

Anthrax

Titel: Anthrax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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mühelos erschien. Warum, zum Teufel, bin ich bloß so bequem gewesen und habe sein Büro nicht gründlicher durchsucht? Dafür könnte ich mir ein weiteres Mal in den Hintern treten.«
    »Du hast dir keine Vorwürfe zu machen«, beschwichtigte ihn Laurie. »Schließlich hast du den städtischen Epidemiologen informiert. Es wäre seine Aufgabe gewesen, sich um die Angelegenheit zu kümmern.«
    »Mag sein«, stimmte Jack ihr wenig begeistert zu. »Ich habe sogar den Leiter des städtischen Amts für die Durchführung von Notstandsmaßnahmen angerufen, aber dadurch fühle ich mich jetzt auch nicht besser.«
    »Erinnerst du dich noch an seinen Namen?« fragte Laurie. »Er hat doch mal über Bioterrorismus referiert.«
    »Stan Thornton«, erwiderte Jack.
    »Richtig«, sagte Laurie. »Der Vortrag hat mich damals total aufgewühlt.«
    Eine Weile sagten weder Laurie noch Jack ein Wort. Allerdings wagten sie es jetzt erstmals, ihr Gewicht zu verlagern. Sie lehnten beide an der Betongrundmauer und hatten seit der Ankunft der PAA keinen Muskel bewegt. »Himmel, nein!« stöhnte Laurie und brach das Schweigen. Sie mußte sich wieder schütteln. »Ich kann es einfach nicht fassen, daß wir in diesem winzigen, düsteren Kerker eingesperrt sind und eine relativ normale Unterhaltung führen wohl wissend, was morgen im Jacob Javits Federal Building passieren wird. Hätte ich doch bloß mein Handy dabei!« Sie hatte ihre Handtasche im Handschuhfach von Warrens Wagen zurückgelassen, weil sie befürchtet hatte, mit einer Abendtasche unprofessionell zu wirken. »Ein Handy würde die Sache in der Tat erleichtern«, stimmte Jack ihr zu. »Aber ich glaube, Yuri Davydov hätte es dir sowieso weggenommen. Er schien genau zu wissen, was er tat. Ich habe an meinem Schlüsselanhänger eine winzige Taschenlampe. Achtung, ich mache sie jetzt an.«
    »Ja, bitte«, seufzte Laurie.
    Der armselige Lichtstrahl beleuchtete nur eine kleine Fläche des Raums. Im Lichtkegel erschien Lauries besorgtes Gesicht. Sie umklammerte sich, als würde sie frieren. »Alles okay mit dir?« fragte Jack, als er sah, wie ängstlich sie wirkte. »Ich versuche durchzuhalten«, erwiderte Laurie.
    Jack ließ den Lichtstrahl der winzigen Lampe durch den Raum wandern. Als er die Flaschen mit dem destillierten Wasser entdeckte, hielt er inne und stellte sie an einen anderen Platz, wo sie sie später in der Dunkelheit leichter finden würden. »Die werden wir brauchen«, bemerkte er. »Nicht daß ich schwarzmalen will; aber ich furchte, wir müssen vielleicht eine Weile hier ausharren.«
    »Ein schöner Gedanke«, entgegnete Laurie und lachte freudlos auf.
    Der Lichtstrahl fiel jetzt auf die Tür. Da sie nach außen auf ging, waren die Scharniere auf der anderen Seite. Jack tastete den Türrahmen ab.
    »Meinst du, wir können Krach machen?« fragte Jack. »Wenn wir die Nachbarn auf uns aufmerksam machen wollen, sollten wir so viel Lärm wie möglich machen«, bekräftigte Laurie.
    »Ich meine wegen der PAA-Typen«, erklärte Jack. »Die sind doch schon lange weg«, entgegnete Laurie. »Sie sind nur hergekommen, um den Stoff abzuholen. Jetzt checken sie wahrscheinlich gerade noch mal ihren morgigen Anschlag auf Lower Manhattan durch.«
    »Sicher hast du recht«, stimmte Jack zu. »Außerdem hatten sie ja nicht den geringsten Grund, uns hier unten zu vermuten.«
    Er klopfte den Türpfosten ab und horchte, ob es irgendwo eine morsche Stelle gab. Leider machte die ganze Konstruktion einen äußerst soliden Eindruck. Dann stellte er sich mit der Schulter zur Tür, trat einen Schritt zurück und warf sich mit voller Wucht dagegen. Auf diese Weise versuchte er etliche Male, die Tür aufzubrechen; doch obwohl er jedesmal mehr Kraft aufwandte, bewegte sie sich nicht einen einzigen Millimeter.
    »Vergessen wir dies Ding«, resignierte er schließlich und richtete den Strahl seiner Mini-Taschenlampe auf die geweißten Betonwände. Er klopfte sie in verschiedenen Ecken mit den Fingerknöcheln ab, um auch hier nach etwaigen hohlen Stellen zu suchen, doch die Wände schienen ebenfalls voll intakt zu sein.
    »Wirklich erstaunlich, daß das Haus ein derart solides Fundament hat«, stellte er schließlich fest. »Von außen sieht es längst nicht so stabil aus.«
    »Was ist mit der Decke?« fragte Laurie. Jack richtete den Strahl nach oben und inspizierte die Stelle zwischen den Deckenträgern. Beinahe im gleichen Augenblick wurde der Lichtstrahl schwächer.
    »O je«, sagte Jack. »Ich

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