Antiheld (German Edition)
schiefen Grinsen öffnet er die Packung Latex-Handschuhe und reicht sie mir.
Andor fuchtelt mit der Kamera herum, während ich in den Behälter greife. Ich sehe direkt in diese schwarz glänzenden, ziellos umherrollenden Augen, dann drücke ich den zitternden Fisch zwischen ihre Schamlippen.
«Schön tief!», flüstert Andor.
Seine Worte klingen wie ein Befehl, doch ich versage. Ich bin ungeschickt und drücke planlos an ihr herum, nichts funktioniert. Sie hustet benommen in den Knebel, alles wirkt plötzlich primitiv.
Dann passiert es ganz von selbst: Ich starre auf den Aal, der aus ihr heraushängt und spüre Andors Atem im Nacken, und schließlich ist es das alte Rein-und-Raus-Spiel. Kalt wie das Pumpen einer hydraulischen Presse. Ich ficke sie mit dem Fisch. Ich ficke sie. Ich denke nicht. Ich ficke sie.
Andor steht hinter mir und filmt.
Vielleicht fühle ich mich, wie man sich fühlen muss, wenn man den Gnadenschuss erteilt. Wenn man einem wehrlosen Wesen das Endgültige erleichtert. Rasch und ohne Widerworte. Es gibt keine Komplikation. Einfach ein paar Unzen Metall in das Gehirn oder den Brustkorb pumpen. Die Wirbelsäule zerfetzen, das Herz zerschmettern. Und dann ist Ende.
Einfach einen Aal in die Fotze stecken. Einfach rein, raus, archaisch und blind.
Ich sehe Andor an. Er zuckt mit den Achseln und nickt mir zu. Ich übernehme die Kamera. Ich versuche, mich auf den Bildschirm zu konzentrieren, dieses Fragment der Wirklichkeit ist eine kleine Flucht.
Andor kniet sich über ihre schmale Brust, greift nach den Fersen und zieht die schmalen Beine hoch. Ihre Fotze wirkt wie ein runzliger Mund, aus dem das Blut in langen, dünnen Fäden lautlos auf den Karton tropft.
Andor keucht. Die Muskeln an seinem Hals sind angespannt. Die Sturmmaske ist nach oben verrutscht, Schweißperlen tropfen von seinem Kinn auf ihren nackten Bauch. Er rammt ihr den Fisch bis zur Hälfte rein, irgendetwas in ihrem Inneren reißt auf. Gewebefetzen bleiben an ihren Schenkeln kleben.
Es besteht keine Verbindung zwischen dem, was auf dem Bildschirm passiert und dem, was ich tatsächlich sehe. Das aufgezeichnete Bild konserviert nichts von dem, was in der Luft liegt wie ein schwerer Geruch. Nur der Aal gleitet immer schneller rein und raus. Alles ist völlig losgelöst.
Als wir genug Material haben, verstaue ich die Kamera im Rucksack und Andor stopft den Aal zurück in den Glasbehälter.
Sie wacht auf. Der Knebel lässt ihre Schreie wie dumpfes Geheul klingen.
Andor geht grinsend zurück zum Auto. Als er weg ist, knöpfe ich meine Jeans auf. Ihr Blick findet meinen, wir sehen uns in die Augen. Es scheint, als würde sie mich durch die Sturmmaske erkennen. Dann verkrampft sich ihr Kiefer, durch den Knebel dringen kurze, schrille Laute. Ich will etwas sagen, irgendetwas , doch ich hänge fest und kann keinen vernünftigen Satz formulieren. Stattdessen schlage ich zu. Nach dem dritten, vierten, fünften Schlag höre ich auf und blicke auf den schräg zulaufenden Haufen aus blutigem Gewebe und gebrochenen Knochen. Bei jedem Atemzug gurgelt sie mit Blut, das ihre Kehle hinabläuft.
Ich sehe an ihr vorbei in den Schmutz und spüre nur noch ihr warmes Blut an meinem Bauch. Ich betrachte die harmonischen Linien ihres Körpers und wäre glücklich, wenn ich jetzt aus dem Leben gehen könnte. Ich will bis zu meinem Tod auf dieser Fotze liegen bleiben. Untätig wie ein Mineral, ohne Willen, ohne Initiative, ohne Auflehnung. Mein seidiger Penis an das zerrissene Hymen geschmiegt. Ich höre Schritte und packe meinen schlaffen Schwanz wieder in die Hose.
«Na, hast du sie durch gefickt?», fragt Andor mit hohler Stimme. Ich sehe die Kamera in seiner Hand, das rote Record -Lämpchen leuchtet. In diesem Moment habe ich überhaupt keine körperliche Empfindung mehr. Es herrscht einfach nur Stille, plump und leer, und diese Stille ist in meinem Körper. Ich starre ihn an, starre sie an, unfähig all das in mich aufzunehmen, weil mein Verstand gewisse Details nicht akzeptiert.
Das Einzige, was von ihrem Gesicht noch zu erkennen ist, ist der halb geöffnete Mund. Ihre Zähne sind mit Blut verschmiert, die ganze Mundhöhle schimmert violett.
«Was machen wir mit ihr?»
Andor fragt mich das in geschäftsmäßigem Ton und packt die Kamera wieder in seinen Rucksack. Ich zucke die Achseln. Mein Gehirn funktioniert nur bruchstückhaft. Er sieht mich abwartend an.
«Ich weiß es nicht!», sage ich schnell. Ich habe Probleme, den Satz zu
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