Antworten auf Fragen
ruhig ein, sofern keine neue auftauchte.
Dieses Ereignis half mir dabei zu begreifen, dass Mücken tatsächlich dazu beitragen können, das Schicksal zu verbessern und die Selbstsucht zu verringern. Danach empfand ich sie nicht mehr als lästig. Doch damit genug über Mücken, kehren wir zu den Bildern zurück.
Ich habe etwas Interessantes festgestellt. Ein Mensch hat eine hohe unterbewusste Aggression, ein schlechtes Energiefeld. Nach aller Logik müsste er das ganze „Unreine“ auf sein Bild übertragen. Doch der Maler setzt sich an die Staffelei — und das „Unreine“ verdichtet sich und wird verdrängt. Das Feld aber beginnt zu leuchten, d.h. er geht in einen Zustand über, in dem die Welt vollkommen anders gesehen wird. Und sein Bild ist absolut rein. Aber dafür muss er sich innerlich von allem lossagen.
Wenn jemand ein Bild malt und in seinem Kopf und in seiner Seele weiterhin alle seine Probleme, Erlebnisse, Ängste und Klagen bewahrt, dann schadet sein Bild dem, der es sich an die Wand hängt.
Vor einigen Tagen lud mich ein Geschäftsmann zu sich ein. Wir saßen im Wohnzimmer und tranken Tee.
„Kannst du mir eine Sache erklären? Sieh diesen Kronleuchter. In einem der Arme brennt ständig die Birne durch. Ich habe die Sicherung überprüft — alles normal. Interessant ist, dass ich den Leuchter gedreht habe und erneut die Birne durchgebrannt ist, jedoch nicht in der alten Leuchterkugel, sondern einer anderen, jedoch an derselben Stelle. Das hat sicherlich etwas mit dem Energiefeld zu tun, doch was die Ursache ist, kann ich nicht verstehen.“
„Die Ursache liegt in dem Bild“, antwortete ich. „Sieh hier — das Bild befindet sich gegenüber dieser Stelle. Ein einzeln stehender Baum ohne Laub und eine trostlose Landschaft sind abgebildet. Das Bild enthält ein starkes Selbstvernichtungsprogramm, das sich auf die ganze Wohnung und naheliegende Gegenstände ausbreitet. Deshalb geht die Birne schneller kaputt. Der Maler war, nachdem er seine Ideale verloren hatte, sehr stark auf Ideale und Lebensverdruss, Selbstverachtung und Unzufriedenheit mit der Situation und dem Schicksal orientiert. Dies alles hat er an sein Werk weitergegeben.“
„Übrigens“, wandte ich mich an den Gastgeber, „steht es gegenwärtig um deine Geschäfte schlecht, und das (ich zeigte auf das Bild) ist eine der Ursachen.“
„Gut, aber wie soll ich denn wissen, was ich an die Wände hängen und in die Ecken stellen kann?“, fragte mich mein Gesprächspartner erstaunt.
„Weißt du, warum die Arbeit eines guten Designers im Westen so viel Geld kostet?“, fragte ich. „Ein guter Designer sieht nicht mit den Augen, sondern mit Gefühlen! Wenn kein guter Designer da ist, überlass die Aufstellung der Möbel und das Aufhängen der Bilder deiner Frau. Männer stützen sich mehr auf Logik, Frauen wählen intuitiv aus.“
„Also gut“, setzte meine Bekannter das Gespräch fort. „Hinter dir hängen drei Ikonen: Jesus Christus, der Heilige Märtyrer und Jungfrau Maria. Sage mir etwas über sie.“
„Bei dem ,Märtyrer’ liegen wegen mehrerer Schicksalsschläge Selbstverachtung und starker Lebensüberdruss vor. Unterbewusste Aggression — 220 Einheiten. Es handelt sich somit nicht um einen Märtyrer, sondern einfach um einen sich quälenden Menschen. Offenbar hat der Maler sich und nicht den Heiligen gemalt.“
„Nun gut, und die Jungfrau Maria?“, fragte verblüfft meine Gesprächspartner.
„Schreckliche Eifersucht, Orientierung auf Beziehungen und Ideale.“
„Und nun noch ,Christus’?“
„Auch hier gewaltige Ambitionen, Hass und Menschenverachtung.“
Der Freund saß im Sessel und schaute mich schweigend an.
„Diese Ikonen wurden vor 250 Jahren gemalt. Willst du sagen, dass der Maler sie damals so malen konnte?“
Ich zuckte mit den Schultern: „Ich kann dazu nichts sagen. Ich habe die Informationen erhalten und sie dir mitgeteilt. Das ist alles.“
Wir saßen schweigend eine Zeit lang da. Plötzlich fragte mein Gesprächspartner:
„Mir ist da etwas eingefallen. Vor kurzem habe ich die Bilder zur Restauration gegeben. Können alle diese Programme vom Restaurator stammen?“
„Das ist leicht möglich“, antwortete ich.
„Könntest du ihn aus der Ferne und zeitbezogen betrachten?“
„Natürlich, nenne mir seinen Namen.“ Der Freund nannte den Namen und ich betrachtete diesen Menschen, dabei wurde mir alles klar.
„Weißt du, die Ikonen waren vorher rein. Nur bei dem Restaurator war,
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