Antworten auf Fragen
damit erschöpft, Kränkung und Ärger verstärken sich. Doch wenn Sie den Leiter des Ladens sprechen oder dem Verkäufer ruhig erklären können, dass er im Unrecht ist, erweitern sich Ihre Möglichkeiten.
Ich betrat einmal einen Laden und fragte die Verkäuferin: „Kann ich bei Ihnen zehn Plastiktüten kaufen?“
Sie sah mich gleichgültig an:
„Nein, das geht nicht.“
„Und fünf?“
„Auch nicht möglich.“
„Doch wenigstens eine?“
Die Verkäuferin zuckte mit den Schultern:
„Nein, wir verkaufen überhaupt keine.“
Ich zog innerlich bedrückt ab. Damals hatte ich noch keine konkreten Untersuchungen angestellt. Heute ist mir klar, dass ich mich auf Ideale konzentriert hatte und mir durch die Verkäuferin Heilung zuteil wurde. Damals wusste ich noch nicht, dass man vor allem sich in Ordnung bringen muss. Ich spürte nur, dass ich im Innern sehr wütend war und das ihr oder mir schaden konnte. Deshalb kehrte ich um und ging erneut zu der Verkäuferin zurück.
„Junge Frau, ich bitte um Entschuldigung, aber Sie haben schlechte Manieren. Sie hätten mir gleich sagen können, dass Sie keine Plastiktüten verkaufen“, sagte ich, drehte mich um und verließ den Laden.
Mir wurde sofort leichter ums Herz. Das heißt, die Fähigkeit, eine Beschwerde zu verfassen und zu äußern, kann helfen die Gesundheit zu erhalten.
Ein anderes Beispiel. Vor kurzem war ich am Mittelmeer. Ich ging nicht am öffentlichen Strand, sondern etwas abseits am felsigen Ufer schwimmen. Dort waren weniger Menschen. Das Ufer war mit Müll, Plastikflaschen und Blechdosen verschmutzt. Was besonders traurig war: Am Meeresboden, wo ich mit Tauchermaske schwamm, war ebenfalls viel Müll. Ich finde es überhaupt bedrückend zu sehen, wie die Natur umkommt, und das Meer liebe ich besonders. Für mich war es ein Psychotrauma, den verschmutzten Meeresboden zu sehen. In einem solchen Zustand darf man nicht lange verbleiben, die Empörung geht sonst nach innen und ruft Krankheit hervor. Ich musste etwas tun, mich als Erstes auf göttlicher Ebene normalisieren. Alles wird geboren, lebt und stirbt. Früher oder später stirbt die Erde, sterben Wälder, Flüsse und Meere. Deshalb ist es nutzlos und gefährlich, innerlich traurig zu sein. Aber die Energie war auf die menschliche Ebene gelangt. Ich erarbeitete einen strategischen Plan: Ich sollte an die Zeitung schreiben und mich an die örtlichen Behörden wenden, dass zumindest ein Abfallbehälter aufgestellt und auf einem Schild darum gebeten würde, Meer und Ufer nicht zu verunreinigen. Doch da ich nicht in diesem Land lebte und die Sprache nicht kannte, bestanden wenig Chancen, die Situation zu ändern. Aber mein Inneres wehrte sich gegen die Dosen und Flaschen, die auf dem Grund lagen. Also begann ich einfach zu tauchen, den ganzen Müll vom Grund aufzusammeln und am Ufer abzulegen. Anfangs spürte ich im Innern seelischen Schmerz und Unzufriedenheit. Allmählich verschwand das alles. Ich kam jeden Tag zum steinigen Ufer und beschäftigte mich einige Stunden damit, Müll auf dem Meeresgrund zu suchen und zu sammeln. Mit der Zeit bereitete mir das viel Vergnügen, nicht weniger, als die Fischschwärme zu beobachten.
Ich werde oft gefragt, wie die Familie erhalten und gefestigt werden kann.
Vor einem Jahr war ich mit einer Situation konfrontiert, die mir half zu verstehen, was Familie bedeutet. Bei einem jungen Paar brach die Ehe auseinander. Die Freundin der Frau redete dem ahnungslosen Ehemann ein, dass seine Frau ihn betrügen würde. Bei dem Mann entwickelte sich ein sehr starker Komplex, den er nicht mehr loswerden konnte. Auch die Frau begann sich zu quälen. Der Mann ging zu einer Hellseherin, die ihm seinen Verdacht bestätigte:
„Ja, so ist es, deine Frau betrügt dich.“
Ich saß nun mit den Eheleuten zusammen und erklärte ihnen, was geschehen war.
„Sie sind innerlich so sehr aufeinander orientiert, dass dies für Sie beide traurig enden kann. Die Familie und die sexuellen Beziehungen betrachten Sie als etwas Unverbrüchliches, und sogar der Gedanke, dass etwas verloren gehen kann, flößt Ihnen Angst ein. Als Erstes gilt es, nachträglich alle gegenseitigen Kränkungen zu beseitigen und für die Nachkommen zu beten.“
Ich wandte mich an den Ehemann:
„Stellen Sie sich vor, dass Ihre Frau Sie wirklich betrogen hat, vergeben Sie ihr und vergessen Sie es. Es war letztendlich Ihre Rettung.“
„Ich habe es versucht, doch es ist mir nicht gelungen“, antwortete
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