Antworten auf Fragen

begonnen.“
    „Später stellte sich heraus, dass sie verheiratet und ihr Mann sehr außergewöhnlich und reich war.
    Sie hatte ihm offensichtlich von ihren Gefühlen erzählt. Und weißt du, wie er sich aus dieser Situation befreite? Völlig ungewöhnlich für seine hohe Position und sein Einkommen. Er brachte sie mit seinem ,Wolga‘ zu mir ins Touristencamp und holte sie nach zwei Stunden wieder ab. Und die ganzen zwei Stunden gaben wir uns der Liebe hin. Er brachte sie so lange zu mir, bis ihre Liebeslust abkühlte. Doch auch bei mir ließ die Leidenschaft nach.“
    Wenn wir uns eine zu schwere Last aufbürden, müssen wir einerseits zu Geduld und Leiden und andererseits zu ständiger Arbeit an uns und weitaus intensiverem Streben zum Göttlichen bereit sein. Sonst kann uns diese Last erdrücken.
    Vor einigen Stunden telefonierte ich mit einem Patienten.
    Einige Jahre lang hatte er eine Beziehung mit einer Frau gehabt, die ihm durch ihr Verhalten arg zugesetzt hatte. Aber er war in sie verliebt gewesen und hatte ihr vieles verziehen. Doch seine Verachtung, Kränkung und Eifersucht hatte er nicht unterdrücken können. Sie hatte sich immer schlimmer verhalten, so dass sie sich schließlich getrennt hatten.
    „Nach einem Monat erwischte es mich so richtig“, erzählte er. „Probleme begannen, darunter auch mit der Gesundheit. Eines Morgens wachte ich auf und merkte, dass ich eine ernste Geschlechtskrankheit hatte. Alles schwoll an, ich hatte starken Ausfluss. Ich hatte früher schon Geschlechtskrankheiten gehabt, doch diesmal war alles viel schlimmer und kam irgendwie überraschend. Ich erinnerte mich, dass Sie im Seminar von einem Ehepaar berichtet hatten, dass Trichomonaden gehabt hatte. Sie hatten sich beide einigen Behandlungen unterzogen, doch nichts hatte geholfen. Selbst der Urologe war erstaunt gewesen, weil sich ihr Zustand nach dem letzten Behandlungszyklus nicht gebessert, sondern verschlechtert hatte. Dann hatte die Frau alle Vorwürfe gegen ihren Mann und alle Aggression gegen die Liebe in ihrer Seele beseitigt. Sie hatte sich von allem, was ihr teuer gewesen war, getrennt und zu beten begonnen. Nach einigen Tagen war eine Kontrolluntersuchung gemacht worden, und sie war absolut negativ gewesen. Die vollständige Heilung war eingetreten.
    Ich begann also, alle Fakten gegenüberzustellen, und kam zu dem Schluss, dass ich ihr das, was sie mir angetan hatte, nicht verzeihen konnte und ihr im Unterbewusstsein nicht vergab. Das alles rief Aggression hervor, die sich umkehrte und nun mich traf. Ich setzte mich hin, ließ mein Leben Revue passieren und machte mich von allem frei. Ich verzieh allen und begann zu beten. Nach drei Stunden war meine ,Geschlechtskrankheit’ spurlos verschwunden. Danach lebte ich ein normales Leben. Ich lernte Frauen kennen, verhielt mich zu ihnen ruhig und gelassen. Neulich begegnete ich einer Frau, die mir sehr gefiel, und wir verbrachten die Nacht zusammen. Danach erlitt ich ein schweres physisches Trauma, können Sie mir sagen warum?“
    „Sie haben sich das letzte Mal nur soweit geändert, damit Ihre Krankheit verschwindet“, sagte ich dem Mann, „doch völlig unzureichend, um Ihr Schicksal zu ändern. Sie kennen ja das Sprichwort: ,Solange es nicht donnert, bekreuzigt sich der Bauer nicht.’ Wenn Sie zu Gott gehen, dann müssen Sie ununterbrochen gehen. Mal langsamer, mal schneller, aber ständig gehen. Sonst kommt das Grollen des Donners immer näher, und dann schlägt der Blitz ein. Sie haben an sich etwas gearbeitet, aber Ihr inneres Wertesystem ist erhalten geblieben. Da Sie die Prüfling durch diese Frau nicht bestanden haben, hat Ihre Abhängigkeit von menschlichem Glück stark zugenommen. Um bei Ihrer Arbeit an sich ein erneutes Erleben der damaligen Situation der Situation auf der realen physischen Ebene gleichzustellen, müssen Sie in Gedanken ein und dieselbe Situation etwa dreihundertmal durchgehen. Aber Sie haben bereits zu Beginn aufgehört und sich allzu leichtfertig zur Arbeit an sich verhalten. Und jetzt begegnen Sie einer Frau, für die Sie reale Gefühle empfinden. Die Abhängigkeit von ihr und die Aggression gegen sie nehmen lawinenartig zu. Und das verwandelt sich nicht in zwanzig, sondern bereits in wenigen Jahren in ein Selbstvernichtungsprogramm — das Ergebnis ist das Trauma.
    Es ist möglich, dass bei einem dritten Mal bei Ihnen starke Gefühle einsetzen, noch bevor sie sich mit einer Frau auf realer physischer Ebene treffen. Um es genauer