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Anwältin der Engel

Titel: Anwältin der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Stanton
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Antonia runzelte die Stirn. »Klingt für mich – als Fan von Law & Order  – nicht gerade nach dem üblichen Verfahren.«
    »Genau.« Bree erhob sich und gab ihrer Schwester einen Kuss aufs Haar. »Und deshalb habe ich ihn auch zu einem Drink eingeladen. Viel Glück heute Abend, Schwesterherz.«
    »Hey!«, sagte Antonia, die ihre Aufmerksamkeit wieder der Bühne zuwandte. »Wer hat denn den Dolly auf der Vorbühne gelassen? Da kann man sich ja das Bein brechen!«
    Vom Chippewa Square, wo das Theater lag, brauchte man zu Fuß etwa fünfzehn Minuten bis zu Isaac’s. Deshalb entschloss sich Bree – wenn auch ungern –, mit dem Auto zu fahren. Ihre Rücken- und Beinmuskeln schmerzten ein wenig, was sie vermutlich nicht anders verdiente, da sie ihr morgendliches Jogging hatte ausfallen lassen. Sie hätte einen Spaziergang gebrauchen können, aber da Hunter nicht aus dem Süden stammte, konnte man sich keineswegs darauf verlassen, dass er lange auf sie wartete.
    Sie hatte Glück und fand in der Nähe des Isaac’s einen Parkplatz. Sascha rollte sich seufzend auf dem Beifahrersitz zusammen. Bree tätschelte ihm mitfühlend den Kopf. »Möchtest du ohne mich nach Hause gehen?«
    Er sah sie mit großen Augen an.
    »Hunde dürfen da nicht rein, selbst auf die Dachterrasse nicht.« Sie strich ihm mit kundigen Fingern übers Bein. »Der Weg wäre auch ein bisschen zu lang für dich, dein Bein ist ja immer noch etwas schwach. Aber ich verspreche dir, dass ich nicht lange bleibe. Und dass ich dir einen Krabbenmuffin mitbringe.«
    Das Backsteingebäude, in dem sich das Isaac’s befand, war über dreihundert Jahre alt und hatte im Laufeder Zeit schon zahlreiche Restaurants beherbergt. Bree stieg die Treppe zur Bar auf dem Dach hoch, die trotz des milden Abends fast leer war. Hunter saß mit dem Rücken zur Theke an einem Tisch, die langen Beine von sich gestreckt und vor sich ein Bier. Cops hatten nach Brees Erfahrung ein hartes Leben, und die meisten sahen älter aus, als sie waren. Hunters vorzeitiges Altern drückte sich in seinem Gesicht aus, das stets müde und wachsam wirkte. Jetzt gerade wirkte es außerdem auch noch ziemlich schlecht gelaunt.
    »Meine Mutter hat immer gesagt, wenn ich nicht aufhöre, die Stirn zu runzeln, würde mein Gesicht so bleiben«, stellte Bree fröhlich fest. »Ganz zu schweigen davon, dass es Ihnen nicht gut steht, wenn Sie die Stirn runzeln, Lieutenant!« Sie klimperte mit den Wimpern. »Ich komme ein bisschen zu spät, nicht wahr? Tut mir leid.«
    Er nickte und blickte über die Schulter zum Barkeeper, der mit fragendem Gesichtsausdruck auf den Tisch zukam.
    »Ich hätte gern eine Schorle«, sagte Bree. »Mit viel Soda und wenig Weißwein, bitte.« Sie lächelte Hunter an. »Darf ich Ihnen noch ein Bier bestellen?«
    »Diese ganze Charmeoffensive zielt doch auf irgendetwas ab«, meinte Hunter. »Lassen Sie mich raten. Lindsey Chandler.«
    »Sie haben die Sechs-Uhr-Nachrichten gesehen.«
    »Mit solchen Fällen befassen Sie sich doch normalerweise gar nicht, oder, Bree? Ich dachte, die Winston-Beauforts seien auf Zivilrecht spezialisiert.«
    »Das kommt daher, dass ich einer Freundin meinerTante einen Gefallen tue«, erklärte Bree. »Aber Sie befassen sich normalerweise auch nicht mit solchen Fällen, Hunter. Meinen Informationen zufolge haben Sie die erste Vernehmung durchgeführt.«
    »Stimmt.« Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Er hatte wohlgeformte Schultern, fand Bree, und einen noch wohlgeformteren Brustkorb. Inwiefern wohlgeformter, ließ sich allerdings schwer sagen, da sie ihn noch nie ohne Lederjacke gesehen hatte.
    »Dann könnten wir vielleicht ein paar Informationen austauschen?«, fragte sie hoffnungsvoll.
    Daraufhin grinste er, was sein Gesicht aufhellte und ihm in der Tat besser stand. »Tja, und was für Informationen, die ich nicht habe, hätten Sie denn über diesen Fall?«
    »Gar keine«, erwiderte Bree sofort. »Das war nur ein Trick, damit Sie aus der Deckung kommen und ein bisschen lockerer werden. Das Ganze ist ja keine große Sache. Ich werde versuchen, das Kind da rauszuboxen, vielleicht dafür sorgen, dass sie psychologisch betreut wird. Jedenfalls werde ich mein Möglichstes tun, um alles auszubügeln. Allerdings frage ich mich, ob hinter der Angelegenheit nicht mehr steckt, als es den Anschein hat.«
    Er fuhr sich mit der Hand durch sein dichtes Haar, das sich in der abendlichen Feuchtigkeit ein wenig kräuselte. »Und was zum Beispiel?«
    »Probert

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