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Apocalypsis 1 (DEU)

Apocalypsis 1 (DEU)

Titel: Apocalypsis 1 (DEU) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mario Giordano
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sich wirklich nicht. Dafür bewundere ich Sie.«
    »Das ehrt mich, Heiliger Vater«, erwiderte der Jesuit. »Aber mit Verlaub, für den Erfolg meiner Mission wäre es hilfreich, wenn Sie mir konkretere Informationen über die Gefahr geben könnten, von der Sie sprechen.«
    »Nicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Sie werden alles erfahren – wenn es soweit ist.«
    Don Luigi nickte, wirkte jedoch unzufrieden.
    »Bitte, Pater. Vertrauen Sie mir. … Haben Sie die Liste?«
    Don Luigi schob dem Papst ein gefaltetes Blatt Papier über den Tisch, das Johannes Paul III. kurz überflog.
    »Sind das alle Namen?«
    »Nein. Nach meinen Informationen fehlen noch ein paar. Ich fliege morgen nach New York und gehe einem neuen Fall nach.«
    »Und auf seinem Körper sind sonderbare Zeichen erschienen?«
    Don Luigi nickte. Johannes Paul III. seufzte und hielt das Papier mit der Namensliste an eine Tischkerze. Abwesend sah er zu, wie es auf einem Zinnteller zu Asche wurde. Dann sah er seinen Gast wieder ernst an.
    »Sie haben einmal gesagt, dass der Satan auch nicht vor den Toren des Vatikans Halt macht.«
    »Das galt nicht für Sie, Heiliger Vater.«
    »Halten Sie mich für einen Spinner, Don Luigi?«
    »Nein«, erwiderte der Pater ohne zu zögern. »Und ich kenne einen Haufen Spinner hier. Sie, Heiliger Vater, gehören definitiv nicht dazu.«
    Papst Johannes Paul III. nickte. »Dann hören Sie mir jetzt gut zu. Ich werde es nur einmal sagen, und auch das wird nicht viel sein. Aber Sie sollen wenigstens genug wissen, um zu verstehen, wofür Sie Ihr Leben riskieren werden. Ich bin der vorletzte Papst. Nach mir wird das Chaos regieren.«
    »Mit Verlaub, Eure Heiligkeit, die Prophezeiung des Malachias – das ist doch nur eine Fälschung!«
    Der Papst winkte ab. »Ich rede nicht über die Liste, und ich rede auch nicht von Fátima. Wir stehen am Ende der Zeit.«
    Johannes Paul III. machte eine Geste, die den Raum, den Palast, den gesamten Vatikan einbezog. Er wirkte ernst und entschlossen. Don Luigi las sogar so etwas wie Wehmut und Trauer in seinem Blick.
    »Diese Kirche ist mein Leben. Aber als Papst bin ich auch der Hüter eines furchtbaren Geheimnisses. Ein Geheimnis, uralt und so gewaltig, das auch ich nicht sein ganzes Ausmaß kenne. Ich bin nur eine Art Bewacher, der darauf zu achten hat, dass das, was in diesen Mauern verborgen liegt, niemals ans Licht kommt. Aber die Zeichen sprechen leider eine andere Sprache. Die Apokalypse ist nah, uns bleibt nicht mehr viel Zeit. Und Sie, Pater Luigi, müssen mein Frühwarnsystem sein.«

XXXII
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    Von: [email protected]
    An: [email protected]
    Datum: 13. Mai 2011 06:24:31 GMT+01:00
    Betreff: Fundsache
    Priorität: Höchste
    Anhänge: 5
    Verschlüsselung: S/MIME
    Sehr geehrte Frau Tanaka,
    ich hoffe, diese E-Mail erreicht Sie bei guter Gesundheit.
    Ich beziehe mich auf Ihr Angebot vom 17. September des letzten Jahres bei unserem Treffen in Rom. Ich hoffe, es gilt noch, denn ich glaube, ich habe etwas, das Sie interessieren könnte.
    Vor zwei Tagen hat mich der Sonderbeauftragte des Papstes, Pater Luigi Gattuso, um die Analyse einer kleinen Mineralprobe gebeten. Ohne zu erklären, um was es sich handele, noch woher diese Probe stamme, übergab er mir ein Plastiktütchen mit ca. 0,2g Abrieb eines blassblauen Materials. Er bat mich, die Untersuchung persönlich und möglichst umgehend durchzuführen und absolut vertraulich zu behandeln.
    Da das Institut Branciforti schon öfter geochemische Analysen im Vatikan durchgeführt hat und da Don Luigi, wie wir ihn hier nennen, ein bekannter, vertrauenswürdiger Mann ist, der mir persönlich schon bei der Behandlung einer sozusagen heiklen Lebenskrise geholfen hat, habe ich mich sofort an die Untersuchung des Materials begeben.
    Die genauen Ergebnisse finden Sie im Anhang.
    Um es kurz zu machen: Ich persönlich stehe vor einem Rätsel.
    Ich habe sämtliche spektrometrische Untersuchungen an dem Material durchgeführt, zu denen unser Labor in der Lage ist. Ich begann nach Aufschluss des Materials mit Salzsäure zunächst mit einer IPC-OES und einer ICP-MS. Danach unterzog ich die festen Bestandteile einer Elektromikrostrahlanalyse sowie einer Röntgenfluoreszensanalyse. Desweiteren folgten eine Mößbauer-Spektroskopie, eine Untersuchung der Elektronenspinresonanz zum Nachweis geringer Konzentrationen paramagnetischer Ionen, eine Röntgenabsorptionsspektroskopie sowie eine Neutronenaktivierungsanalyse. Die

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