Apocalypsis 3.12 (DEU): Harmagedon. Thriller (Apocalypsis 3 DEU) (German Edition)
bereit, dafür ihr Leben zu opfern. Das mahnte ihn, sie bis zuletzt im Auge zu behalten.
Sie nahmen den gleichen Weg zurück, den sie gekommen waren. Als sie jedoch den kleinen Hof mit den Vespas erreichten, sah Bühler sofort, dass etwas nicht stimmte. Das Gittertor zur Straße am Ende des Durchgangs stand offen.
»Verdammt, welcher Idiot hat …«
Weiter kam er nicht. Denn im gleichen Augenblick waren sie schon da, strömten durch das Tor in den Hof und aus den Häusern, in denen sie zuvor nach Fleisch gesucht hatten. Dutzende. Hunderte. Bühler und Issa feuerten in die Gruppe, die ihnen am nächsten war. Die getroffenen Zombies zuckten am Boden, die anderen kamen unbeeindruckt näher, und durch den Toreingang drängten Hunderte nach.
LXII
22. Dezember 2012, Pantheon, Rom
N ach allem Irrsinn, den Peter in den vergangenen Wochen erlebt hatte, ergab ein Loch von fast vierzig Metern Durchmesser sogar irgendwie Sinn.
Denn wo sollte das Böse schließlich sonst herkommen!
Alle Mythen und Legenden der Welt behielten recht. Das Böse kam aus der Tiefe. Aus diesem Loch.
Er zitterte vor Kälte. Im trüben Licht, das mit dem Regen durch das Opaion in der Mitte der Kuppel fiel, konnten er die Ausmaße des Lochs gut erkennen. Kreisrund erstreckte es sich über fast die gesamte Grundfläche des Pantheons bis auf einen schmalen Sims entlang der Wand. Peter fragte sich kurz, wo die Millionen Tonnen von Gestein geblieben waren, die diesen gigantischen leeren Raum zuvor ausgefüllt hatten.
Wer hat dieses Loch gegraben? Wie lange hat das gedauert? Warum hat niemand etwas bemerkt?
Doch all diese Fragen erschienen bedeutungslos, denn das Loch war eine Tatsache, die man akzeptieren musste. Außerdem war es offensichtlich viel zu groß, um von Menschenhand geschaffen worden zu sein. Peter stellte sich vor, dass irgendetwas in der Tiefe alles Gestein nach unten abgesaugt hatte. Und zwar ohne ein gewaltiges Erdbeben in der Umgebung dabei auszulösen.
»Unmöglich!«
Der ältere schien das Gleiche gedacht zu haben.
»Laurenz hätte uns warnen können.«
Hat er ja im Grunde.
Vorhin in der Mitte des Platzes hatte Laurenz schließlich kurz angehalten und etwas zu ihnen gesagt.
» Ihr seid das Gefäß. Ihr seid die Büchse der Pandora. Ihr seid der Wirt des Bösen, nur durch euch kann es wieder versiegelt werden.« Dann war er weitergegangen.
Schlechte Aussichten.
»Nakashima hat das gewusst, oder?«, sagte Peter.
»Kannst du drauf wetten.«
Aus der Tiefe des Lochs hörten sie ein fernes, rhythmisches Rumoren, wie das Schnaufen eines großen Wesens. Fahles Licht quoll über den Rand wie ein trüber Dunst und ließ die Regenfäden aufleuchten.
»Hört sich an wie ein Vulkan.«
»Glaub mir, es ist schlimmer«, sagte sein zweites Ich.
Sie standen immer noch an der Tür und wagten sich nicht weiter, aus Sorge, der Rand könne abbrechen und sie in die Tiefe reißen. Stattdessen versuchten sie, sich zunächst einen Überblick über die Lage zu verschaffen und den Tesserakt zu finden. Die Innenwände des Pantheons waren unbeschädigt und zeigten keinerlei Spuren eines Erdbebens oder einer gewaltigen Erschütterung. Die Säulen wirkten intakt, die Marmorverkleidungen in den Nischen, wo einst Götterstatuen gestanden hatten, waren nirgendwo abgesprungen und wiesen auch keine Risse auf. Auch die Kassettenstruktur der antiken Betonkuppel wirkte unversehrt. Menschen konnten sie keine entdecken, weder Untote noch Leichen, noch Spuren von Lagerfeuern, und auch keinen Müll. Bis auf eine zerrissene Absperrkordel am Grab von König Vittorio Emanuele II. wirkten die Nischen immer noch so unversehrt wie zu den Zeiten, als hier täglich Zehntausende von Touristen durchgepilgert waren.
Sie entdeckten den Tesserakt in der großen Altarnische direkt gegenüber auf der anderen Seite des Lochs, wo sich zu Hadrians Zeiten vermutlich eine Statue des Gottes Sol befunden hatte. Wie eine klobige Monstranz stand der Tesserakt auf dem Altar, seine Kreuzform sprang Peter und seinem älteren Ich sofort ins Auge.
»Da kommen wir nicht rüber«, sagte Peter.
»Müssen wir aber.«
Vorsichtig näherten sie sich der Abbruchkante. Auf der gegenüberliegenden Seite konnte Peter Kellerstrukturen erkennen, darunter eine Schicht alter Steinquader. Offenbar hatte es schon immer ein komplettes Untergeschoss unter dem Pantheon gegeben.
»Der Vatikan hatte dort eine geheime okkulte Bibliothek, in der das Buch Dzyan aufbewahrt wurde«, erklärte der ältere
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