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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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Tages zurückbezahlt
wurde.
Während Heather weiter die Liste der Anrufe durchging –
die meisten stammten von Personen, deren Namen Townsend
nichts sagten –, schweiften seine Gedanken zu der Rede
zurück, die er am vergangenen Abend gehalten hatte.
Eintausend seiner Spitzenkräfte aus der ganzen Welt hatten
sich zu einer dreitägigen Konferenz auf Honolulu eingefunden.
Bei seiner Schlußrede hatte Townsend ihnen versichert, daß die
Global Corporation »optimal auf die Herausforderungen der
neuen Medienrevolution vorbereitet« sei. »Unser Unternehmen
ist der Konkurrenz überlegen, denn wir sind am besten dafür
qualifiziert, die Medien ins einundzwanzigste Jahrhundert zu
führen«, waren die letzten, von allen Anwesenden minutenlang
bejubelten Worte seiner Rede gewesen. Als er hinunter in den dicht gefüllten Saal voller zuversichtlicher Gesichter blickte, hatte Townsend sich gefragt, wie viele von diesen Trotteln
ahnten, daß die Global in Wahrheit kurz vor der Pleite stand. »Was soll ich wegen des Präsidenten unternehmen?« fragte
Heather bereits zum zweitenmal.
Die Frage riß Townsend in die Wirklichkeit zurück.
»Welcher Präsident?«
»Der Präsident der Vereinigten Staaten.«
»Warten Sie, bis er noch mal anruft. Bis dahin hat er sich
vielleicht ein bißchen beruhigt. Ich werde inzwischen mit dem
Redakteur des Star telefonieren.«
»Und Mrs.Thatcher?«
»Schicken Sie ihr einen Blumenstrauß mit einem Briefchen. Wortlaut: ›Wir machen Ihre Memoiren zur Nummer eins auf
den Bestsellerlisten – von Moskau bis New York.‹«
»Sollte ich nicht auch London hinzufügen?«
»Nein. Daß sie die Nummer eins in London wird, kann sie
sich selbst denken.«
»Und was soll ich wegen Gary Deakins machen?« »Rufen Sie den Erzbischof an und versprechen Sie ihm, daß
wir ihm das so dringend benötigte neue Dach für seine
Kathedrale finanzieren. In einem Monat schicken wir ihm dann
einen Scheck über 10.000 Dollar.«
Heather nickte, klappte ihren Block zu und fragte:
»Möchten Sie irgendwelche Anrufe entgegennehmen?« »Nur den von Austin Pierson.« Townsend machte eine
Pause. »Stellen Sie ihn bitte sofort durch, wenn er sich
meldet.«
Heather nickte und verließ das Zimmer.
Townsend drehte sich mit dem Sessel um und blickte aus
dem Fenster. Er versuchte, sich an das Gespräch mit seiner
Finanzberaterin zu erinnern, als sie ihn in seinem Privatjet auf
dem Rückflug von Honolulu angerufen hatte.
»Die Bank in Zürich hat Ihrem Angebot zugestimmt.« »Gott sei Dank«, hatte er erleichtert hervorgestoßen und
einige Sekunden nachgedacht, ehe er die Frage aller Fragen
stellte. »Und wie schätzen Sie meine Überlebenschancen ein?« »Im Augenblick nicht höher als fünfzig zu fünfzig.« »Aber jetzt, da die anderen Banken kompromißbereit sind,
kann Pierson doch nicht…«
»Er kann, und möglicherweise wird er auch. Vergessen Sie
nicht, daß er Direktor einer kleinen Bank in Ohio ist. Es
interessiert ihn nicht die Bohne, worauf Sie sich mit anderen
Banken geeinigt haben. Und nach der schlechten Presse, die
Sie in den vergangenen Wochen hatten, ist derzeit nur eines
wichtig für ihn.«
»Und was?«
»Keine weiteren Risiken einzugehen«, erwiderte sie. »Aber ist ihm denn nicht klar, daß die anderen Banken
allesamt abspringen, wenn er nicht mitmacht?«
»O ja, durchaus. Doch als ich ihn darauf hinwies, zuckte er
nur die Schultern und sagte: ›In diesem Fall werde ich das
gleiche Risiko eingehen wie die anderen auch.‹«
»Wie sind Sie denn mit ihm verblieben?«
»Unsere Besprechung hat länger als eine Stunde gedauert,
aber ich konnte nicht herausfinden, was in seinem Kopf
vorging. Zum Schluß sagte er nur, er müsse mit dem Finanzausschuß der Bank reden.«
Townsend hatte losgeflucht, als Miß Beresford hinzufügte:
»Aber eines hat er mir versprochen.«
»Was?«
»Daß er sofort anrufen wird, wenn der Ausschuß seine
Entscheidung getroffen hat.«
»Wie zuvorkommend von ihm. Tja, was soll ich tun, wenn
es schiefgeht?«
»Die Presseerklärung herausgeben, auf die wir uns geeinigt
haben.«
Townsend hatte geschluckt, »Gibt es denn keine andere
Möglichkeit? Kann ich denn gar nichts tun?«
Miß Beresfords Antwort war sehr kurz und wenig tröstlich
ausgefallen. Ȇberhaupt nichts. Warten Sie auf Piersons Anruf.
– Tja, wenn ich den nächsten Flug nach New York kriegen
will, muß ich jetzt los. Ich dürfte gegen Mittag bei Ihnen sein.«
Dann hatte sie aufgelegt.
Townsend grübelte weiter über ihre Worte nach, während

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