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Archer Jeffrey

Archer Jeffrey

Titel: Archer Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imperium
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Eis in sich hinein, bis auch der letzte Tropfen Schokolade vom Rand des Bechers verschwunden war.
    Eine Tasse dampfenden schwarzen Kaffees nahm den Platz des leeren Bechers ein. Armstrong blickte weiterhin hinaus auf die Bucht. Falls bekannt wurde, daß er nicht mal eine so lächerliche Summe wie 50 Millionen aufbringen konnte, würde in Zukunft keine Bank der Welt auch nur in Erwägung ziehen, Geschäfte mit ihm zu tätigen.
    Wenige Minuten später kehrte der Ober zurück und stellte erstaunt fest, daß der Kaffee unangetastet war. »Sollen wir Ihnen eine andere Tasse bringen, Mr. Armstrong?« erkundigte er sich in leisem, respektvollem Tonfall.
    Armstrong schüttelte den Kopf. »Nur die Rechnung, Henri.« Er leerte das Sektglas zum letztenmal. Der Ober eilte davon und kam fast augenblicklich mit einem gefalteten Blatt weißem Papier auf einem silbernen Tablett zurück. Armstrong war ein Gast, der auf gar nichts warten wollte, nicht einmal auf die Rechnung.
    Er faltete das Blatt auf, zeigte jedoch kein sonderliches Interesse daran. Siebenhundertundzwölf Franc, Service non compris. Armstrong unterschrieb und rundete den Betrag auf tausend Franc auf. Zum erstenmal an diesem Abend erschien ein Lächeln auf dem Gesicht des Oberkellners – ein Lächeln, das ihm allerdings vergehen würde, wenn er erst erfuhr, daß das Restaurant der letzte in einer langen Reihe von Gläubigern war.
    Armstrong schob den Stuhl zurück, warf die zerknüllte Serviette auf den Tisch und verließ das Restaurant ohne ein weiteres Wort. Die Blicke aus mehreren Augenpaaren folgten ihm, als er ging; ein weiteres beobachtete ihn, als er auf den Bürgersteig trat. Er bemerkte das junge, vielversprechende Besatzungsmitglied seiner Jacht nicht, das in die Richtung der Sir Lancelot rannte.
    Armstrong rülpste, als er die Promenade entlangschritt, vorbei an Dutzenden von Booten, die für die Nacht dicht nebeneinander vertäut am Steg lagen. Für gewöhnlich genoß er das Gefühl, daß die Sir Lancelot mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die größte Jacht in der Bucht war; es sei denn, der Sultan von Brunei oder König Fahd waren im Laufe des Abends eingetroffen. Heute jedoch überlegte Armstrong, welchen Preis er bei einem möglichen Verkauf für die Sir Lancelot erzielen könnte. Doch sobald erst die Wahrheit bekannt war – würde da überhaupt noch jemand eine Jacht erwerben wollen, die Richard Armstrong gehört hatte?
    Sich an die Haltetaue klammernd, zog Armstrong sich die Gangway hinauf, wo der Kapitän und der erste Offizier ihn bereits erwarteten.
    »Sofort in See stechen!«
    Armstrongs Befehl überraschte den Kapitän nicht. Er wußte, daß sein Chef nicht länger im Hafen bleiben wollte als nötig. Selbst in der dunkelsten Nacht konnte nur das sanfte Schaukeln des Schiffes Armstrong in den Schlaf wiegen. Der Kapitän erteilte seine Befehle, während Armstrong aus den Schuhen schlüpfte und unter Deck verschwand.
    Als er seine Kajüte betrat, erwartete ihn ein neuerlicher Stapel Faxmitteilungen. Er griff danach, noch immer von der leisen Hoffnung erfüllt, daß es vielleicht doch einen Ausweg gab. Die erste Nachricht stammte von Peter Wakeham, dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Armstrong Communications. Offenbar saß Wakeham trotz der späten Stunde immer noch an seinem Schreibtisch in London. BITTE ANRUFEN. DRINGEND! stand auf dem Fax. Die zweite Meldung war aus New York eingetroffen. Die Aktien des Unternehmens hatten einen nie dagewesenen Tiefstand von 2,23 Dollar erreicht, so daß Goldman & Sachs, Armstrongs Börsenmakler, es »wenngleich widerstrebend für nötig erachtet« hatten, ihre eigenen Armstrong-Aktien auf den Markt zu werfen. Das dritte Fax stammte von Jacques Lacroix aus Genf, der »bedauerlicherweise feststellen« mußte, daß die 50 Millionen Dollar zum vereinbarten Termin nicht eingegangen waren, so daß ihm keine Wahl geblieben war, als …
    In New York war es jetzt siebzehn Uhr zwölf Ortszeit, in London zweiundzwanzig Uhr zwölf, und in Genf dreiundzwanzig Uhr zwölf. Morgen um neun Uhr früh würde Armstrong nicht einmal mehr Einfluß auf die Schlagzeilen seiner eigenen Zeitung haben, geschweige denn auf die Zeitung von Keith Townsend.
    Er zog sich langsam aus und ließ seine Sachen achtlos zu Boden fallen. Dann nahm er eine Flasche Cognac aus dem Sideboard, schenkte sich einen großen Schwenker ein und streckte sich auf dem Doppelbett aus. Ganz still lag er da, während die Maschinen

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