Arctic Fire: Thriller (Ein Scarecrow-Thriller) (German Edition)
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Bowling stoppte die Aufnahme.
»Was ist ein UV -Vier-Scan, und haben wir auch schon einen durchgeführt?«, fragte der Army-General.
Der Nationale Sicherheitsberater des Präsidenten, ein ehemaliger 4-Sterne-General des Marine Corps namens Donald Harris, antwortete: » UV -Vier ist ein Bereich des Lichtspektrums, der für das menschliche Auge nicht sichtbar ist, der vierte Bereich der UV -Strahlung.«
»Ich habe das Ergebnis des Scans hier, Sir«, sagte Bowling mit einem Blick auf den Präsidenten. »Aber bevor ich ihn Ihnen zeige, wären vermutlich, mit Verlaub, ein paar Vorbemerkungen hilfreich. Nach Erhalt dieses abgefangenen Funkspruchs hat die NRO mit Hilfe von UV -Vier-Overlays noch einmal alle unsere Satellitenbilder der oberen Arktis gescannt. Dabei handelt es sich um eine Montage von Aufnahmen, die von sechs IMINT - Multispektral-Aufklärungssatelliten gemacht wurden und die die oberen Bereiche der nördlichen Hemisphäre zeigen, wie sie vor sechs Wochen im UV -Vier-Spektrum ausgesehen haben.«
Auf dem Bildschirm erschien eine Satellitenaufnahme:
Darauf war die nördliche Hemisphäre abgebildet, wie sie sich von einem Punkt direkt über dem Nordpol gesehen darstellte. Zu erkennen waren das Nordpolarmeer und die größeren Inselgruppen wie Spitzbergen, Franz-Josef-Land und Sewernaja Semlja und an den Rändern Europa, Russland, China, Japan, der Nordpazifik, die Vereinigten Staaten und Kanada.
Nur bei genauem Hinsehen war auch zu erkennen, dass von einer kleinen Insel nicht weit vom Nordpol eine dichte Wolke aus dunklem Rauch aufstieg. In Wirklichkeit war diese Wolke durchsichtig, aber ein UV -Filter ließ sie schwarz erscheinen.
Sie kam von einer Stelle, die als »Dragon Island« eingezeichnet war.
Bowling fuhr mit seinen Ausführungen fort: »Dieses Satellitenbild ist, wie gesagt, sechs Wochen alt. Es zeigt eine kleine Wolke gasförmiger Materie, die aus einem alten sowjetischen Kampfstofflabor in der Arktis aufsteigt, das unter dem Namen Ostrow Smej oder auch Dragon Island bekannt ist.«
»Sieht aus wie die Aschewolke dieses isländischen Vulkans, die vor einiger Zeit den Luftverkehr zum Erliegen gebracht hat«, bemerkte der Vertreter der Army.
»Was ihre Verteilung in der Atmosphäre angeht, besteht tatsächlich eine große Ähnlichkeit«, sagte Bowling, »aber auf die Zusammensetzung der Wolken selbst trifft das nicht zu. Die Aschewolke bestand aus staubkörnchengroßen Partikeln vulkanischen Gesteins. Bei dieser Wolke dagegen handelt es sich um ein ultrafeines Gas, das in die untere und mittlere Atmosphäre aufgestiegen ist.
Es ist so extrem fein, dass es, mit dem bloßen Auge betrachtet, wie Hitzeflimmern aussieht. Aber im UV -Spektrum ist es, wie Sie hier sehen können, ganz deutlich erkennbar. Das liegt daran, dass es eine aus Triethylboran, kurz TEB , gewonnene chemische Verbindung ist. In den siebziger und achtziger Jahren haben sowjetische Wissenschaftler ausgiebig mit TEB experimentiert.«
»Und was ist das für ein Zeug?«, fragte der Admiral. »Es ist doch hoffentlich kein Gift, das über die Luft übertragen wird?«
»Nein, ein Gift ist TEB nicht«, sagte der Vertreter der Air Force. »Es ist etwas noch Schlimmeres. TEB ist eine extrem leicht entflammbare chemische Verbindung, die normalerweise in festem Zustand gelagert wird. Im Prinzip ist es ein Raketentreibstoff. Wir verwenden es auch. Es ist eine pyrophore Verbindung, die in Staustrahltriebwerken wie dem der SR-71 Blackbird als Festtreibstoff eingesetzt wird. In Verbindung mit Triethylaluminium wird es zum Zünden der Triebwerke der Saturn-V-Rakete verwendet.«
»Es ist eine der am leichtesten entzündbaren Substanzen, die uns bekannt sind«, fügte der Nationale Sicherheitsberater, an den Präsidenten gewandt, hinzu. »Es brennt extrem hell, heiß und weitflächig.«
Er wandte sich den Vertretern von DIA und CIA zu. »Aber wenn ich das richtig verstanden habe, sind TEB und seine Varianten in flüssigem Zustand stabil, wenn sie in einer Hexan-Lösung gelagert werden. Und ich war eigentlich immer der Auffassung, die Russen würden es in Hexantanks aufbewahren.«
»Das tun sie auch«, bestätigte Deputy Director Alicia Gordon von der DIA . »Zum Beispiel in Anlagen wie auf Ostrow Smej. Nur sind die dortigen Einrichtungen nicht mit normalen Maßstäben zu messen. Sie nehmen eine Sonderstellung ein. Wenn unsere Informationen richtig sind, war das dortige Forschungszentrum in den achtziger Jahren ein regelrechtes
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