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Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken

Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken

Titel: Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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hier, alles andere gehört ihm und muss auf seinen Pick-up geladen werden. Ich werde ihm einen Scheck über eine großzügige Abfindung ausstellen und ihn auf dem Weg zur Scheune zum Gästehaus bringen.«
    »Räum das restliche Blut weg«, sagte Lucian zu Eshe. »Danach kommst du rüber zum Gästehaus.«
    Eshe nickte, blieb jedoch reglos stehen und sah zu, wie Armand sich umwandte und durch den Flur davonging. Kaum war er weg, wandte sich Lucian wieder an sie: »Wenn er zurückkommt, will ich, dass du versuchst ihn zu lesen.«
    Eshe legte die Stirn in Falten, doch Lucian verließ ohne ein weiteres Wort zusammen mit dem nunmehrigen Ex-Verwalter die Küche. Sie ging um die Kücheninsel herum und führte die Arbeit zu Ende, die Lucian begonnen hatte, indem sie die Blutkonserven aus der Kühlbox in den fast leeren Kühlschrank umräumte. Sie erledigte diese Aufgabe zügig, da sie zum Gästehaus wollte, um den Verwalter so schnell wie möglich wegzuschicken und sich dann ihrem eigentlichen Job zu widmen.
    Eshe war bereits seit einer Weile als Vollstreckerin tätig, sie jagte abtrünnige Vampire, spürte deren Nester auf und hob sie aus, um dann die Gefangenen zur Urteilssprechung vor den Rat zu bringen. Allerdings gab es auch schon mal den ein oder anderen Fall, dass ein Abtrünniger bereits verurteilt worden war und sich niemand die Mühe machen musste, ihn erst noch vor den Rat zu bringen – ob tot oder lebendig. Diese Jobs liefen in der Regel mit geringem Zeitaufwand und großer Brutalität ab. Aber das hier war eine ganz andere Sache. Hier war Köpfchen gefragt, nicht so sehr Muskelkraft. Sie musste sich Zeit nehmen, die richtigen Fragen stellen und den richtigen Fährten folgen. Dabei hoffte sie, die Antworten zu finden, die für alle Beteiligten die geringsten Schmerzen nach sich zogen. Andererseits wollte sie aber auch nicht versagen, indem sie keinerlei Antworten fand oder aber solche, die niemand hören wollte und die die Hinrichtung von Nicholas Argeneau nach sich ziehen würden.
    Armand gab der Kuh einen aufmunternden Klaps auf die Seite, während sie damit beschäftigt war, ihr Junges sauber zu lecken. Es überraschte ihn, dass sie die Energie dafür aufbrachte, hatte sie doch gerade erst eine anstrengende Geburt hinter sich gebracht. Das Kalb hatte sich im Mutterleib gedreht und sich dabei in der Nabelschnur verheddert. Eine Weile war er fest davon überzeugt gewesen, nicht mehr zeitig eingreifen zu können, um das Kalb zu retten, und zwischendurch hatte es Augenblicke gegeben, da sah es so aus, als würde das Muttertier ebenfalls nicht überleben, doch am Ende war alles doch noch gut ausgegangen.
    Er richtete sich auf und zog die Gummihandschuhe aus, die er getragen hatte, um das Jungtier in die richtige Position zu bringen. Beim Blick auf die Armbanduhr stellte er fest, dass es erst kurz nach Mitternacht war. Seit seiner Rückkehr in die Scheune waren vielleicht zwei Stunden vergangen, doch er hatte das Gefühl, mindestens doppelt so lange bei der kalbenden Kuh ausgeharrt zu haben. Eigentlich hatte er fest damit gerechnet, beim Verlassen der Scheune bereits die beginnende Morgenröte zu sehen. Stattdessen begrüßte ihn der nächtliche Sternenhimmel.
    Sein Blick wanderte als Erstes zum Haus des Verwalters. Es überraschte ihn nicht, dass dort kein Licht brannte. In der kurzen Zeit, die Armand benötigt hatte, um sich in sein Büro zu begeben, den Scheck auszustellen – was zugegebenermaßen eine Weile gedauert hatte, da er sein Scheckheft wie üblich erst hatte suchen müssen – und damit zum Gästehaus zu gehen, war Paul schon fast bereit zur Abreise. Lucian belud den Wagen in dem hohen Tempo, zu dem seinesgleichen fähig waren, daneben kontrollierte er den Verwalter und ließ ihn ebenfalls zügiger arbeiten, als es einem Menschen normalerweise möglich gewesen wäre.
    Er ging davon aus, dass alles schon erledigt war und dass Lucian Paul auf den Heimweg geschickt hatte, während er selbst noch damit beschäftigt gewesen war, beruhigend auf die Kuh einzuwirken. Wahrscheinlich war Lucian längst ins Haus zurückgekehrt und wartete darauf, dass Armand zu ihm kam … und zu Eshe. Sie hatte ihn zwischendurch einmal in der Scheune aufgesucht, um sich zu erkundigen, ob sie ihm irgendwie behilflich sein konnte. Aber er hatte sie wieder weggeschickt, weil allein ihre Anwesenheit ihn zu sehr abgelenkt hätte.
    Diese Frau hatte etwas an sich, eine Mischung aus Sinnlichkeit und Stärke, die er als außerordentlich

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