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Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken

Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken

Titel: Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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genauso stur und stolz wie ihr Vater. Als sie hörte, dass Leonius auf der Suche nach ihr ist, wollte sie nackt über die Main Street in Toronto spazieren, nur damit er auf sie aufmerksam wird und sie die Chance bekommt, ihn zu erledigen.«
    »Also eine weibliche Ausgabe von dir, wie?«, meinte Armand amüsiert.
    »Umwerfend komisch«, gab Lucian mürrisch zurück.
    Dieser verstimmte Gesichtsausdruck brachte Armand unwillkürlich zum Lachen. »Wenn sie so knallhart ist, wie du sagst, wie willst du sie davon überzeugen, dass sie sich auf meiner Farm verstecken soll, bis ihr den Kerl geschnappt habt?«
    »Tja, das … war tatsächlich ein Problem.« Lucian griff wieder nach dem Besteck und räumte missmutig ein: »Sie macht sich einen Spaß daraus, sich über meine Befehle hinwegzusetzen. Um sie dahin zu bringen, das zu tun, was ich eigentlich von ihr will, muss ich ihr mehr oder weniger das Gegenteil befehlen. Wäre sie nicht Castors Tochter …« Lucian starrte finster vor sich hin, schließlich schüttelte er den Kopf und seufzte. »Zum Glück wagt sie es wenigstens nicht, Anweisungen zu ignorieren, die vom Rat direkt kommen.«
    »Ah, verstehe«, gab Armand gedehnt zurück und musterte seinen Bruder mit zusammengekniffenen Augen. »Und sie war damit einverstanden, sich für ein paar Wochen auf meiner Farm einzuquartieren und die ganze Zeit über Däumchen zu drehen?«
    »Ich sprach von zwei Wochen«, stellte sein Gegenüber klar, ohne ihn anzusehen. »Und wie ich bereits sagte, würde selbst sie sich nicht über einen vom Rat kommenden Befehl hinwegsetzen.«
    »Jedenfalls wird sie nicht allzu erfreut darüber sein«, stellte Armand fest.
    Lucian zuckte mit den Schultern. »Sie ist zu höflich, als dass sie das an dir auslassen würde … denke ich mal«, ergänzte er grinsend und schlug dann vor: »Sorg einfach dafür, dass sie beschäftigt ist. Mach Picknicks mit ihr, geh mit ihr spazieren oder was ihr Hinterwäldler sonst so tut, um die Zeit totzuschlagen.«
    »Hinterwäldler?«, hakte Armand verärgert nach.
    Lucian verdrehte die Augen. »Lenk sie einfach ab«, überging er die Reaktion seines Bruders. »Sobald sie nach Toronto zurückkehren und wieder ihrer Arbeit nachgehen kann, ohne um ihr Leben fürchten zu müssen, melde ich mich bei dir.« Er spießte ein Stück Fleisch auf und führte die Gabel zum Mund, als er mitten in der Bewegung innehielt. Mit weit aufgerissenen Augen schaute er an Armand vorbei, fluchte leise und fügte dann im Flüsterton hinzu: »Ich bringe sie um.«
    »Wen?«, fragte Armand verwirrt und folgte Lucians Blick. Er sah hinaus auf den dunklen Highway und brauchte eine Weile, bis er erkannte, was das lodernde Etwas war, das sich da dem Lokal näherte. Es war ein Motorrad, übersät mit LED-Lämpchen in den Farben Rot, Gelb und Orange, die den Eindruck erweckten, als sei das Gefährt in Flammen getaucht. Der Anblick war ohne jeden Zweifel spektakulär.
    »Eshe«, zischte Lucian und lieferte endlich die noch ausstehende Antwort auf seine Frage. »Das ist sie.«
    Das Motorrad fuhr mit knatterndem Auspuff auf den Parkplatz vor dem Lokal und wirbelte kleine Kieselsteine hoch, ehe es neben Armands Pick-up zum Stehen kam. Armand bekam Gelegenheit, sich das Farbenspiel aus der Nähe anzusehen, ehe der Motor abgestellt wurde und die Lämpchen erloschen. Eine Frau stieg von der Maschine ab, eine Frau, die mindestens eins achtzig groß sein musste. Ihr schlanker, scheinbar nur aus Muskeln bestehender Körper war in schwarzes Leder gehüllt, und sie bewegte sich mit der Eleganz eines Panthers.
    »Sieht so aus, als sei sie zum Motorradfahren geboren«, bemerkte Armand, der die Frau mit seinen Blicken förmlich verschlang.
    »Sie ist wohl eher zum Beißen geboren«, gab Lucian zurück.
    Armand warf seinem Bruder einen neugierigen Blick zu. »Warum bist du so verärgert?«
    Lucians Mundwinkel zuckten gereizt, bevor er missmutig erklärte: »Ich habe sie gebeten, darauf zu achten, dass nicht jeder gleich auf sie aufmerksam wird.«
    »Aha«, murmelte Armand und biss sich auf die Lippe, um sich ein Grinsen zu verkneifen. Es gab nur wenige Unsterbliche oder Sterbliche, die sich über Lucians Anordnungen hinwegsetzten, und es amüsierte ihn, dass Eshe d’Aureus offenbar zu dieser kleinen Gruppe gehörte. Ihr Auftritt war natürlich alles andere als unauffällig, denn wahrscheinlich waren ihr aus jedem Fenster, an dem sie vorbeigerattert war, Blicke gefolgt, bevor man zum Telefon gegriffen hatte, um jedem

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