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Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken

Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken

Titel: Argeneau Vampir 13 - Vampir zu verschenken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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du ihn lesen kannst – egal ob sterblich oder unsterblich.«
    Sie warf ihm einen finsteren Blick zu, während er die Gabel zum Mund führte. Vor allem war sie wütend auf ihn, weil er recht hatte. Zwar würde sie das niemals zugeben, aber insgeheim brannte sie darauf, einen neuen Lebensgefährten zu finden, um wieder die Ruhe und die Leidenschaft zu erfahren, die sie über Jahrhunderte hinweg mit ihrem ersten Lebensgefährten hatte erleben können. Ohne einen solchen Begleiter war das Leben schrecklich einsam und langweilig. Aus genau diesem Grund überprüfte sie bei jedem Mann, den sie kennenlernte, zunächst einmal, ob sie ihn lesen konnte oder nicht. Bislang war ihr niemand begegnet, bei dem es nicht der Fall gewesen wäre, und dass sie es bei Armand nicht versucht hatte, konnte eigentlich nur daran liegen, dass sie zu sehr damit beschäftigt gewesen war, Lucian auf die Palme zu treiben. Das war ein Vergnügen, das sie sich schon seit Jahrhunderten gestattete, schließlich gab es ohnehin schon so viel Langweiliges in ihrem Leben, dass sie darauf nicht verzichten wollte.
    Dennoch war es in der Tat, wie sie sich selbst gegenüber eingestehen musste, sehr ungewöhnlich, dass sie eine neue Bekanntschaft nicht zu lesen versucht hatte. Die Frage nach dem wahren Grund hierfür bereitete ihr allerdings Unbehagen, sodass sie schnell das Thema wechselte. »Und? Hat er dir die Geschichte abgekauft, dass ich untertauchen muss?«, fragte sie, während sie zusah, wie Armand Argeneau in seinen Wagen einstieg und abfuhr.
    Lucian nickte, ohne den Blick auf sie zu richten. »Warum sollte er nicht?«
    Eshe verzog den Mund. »Ja, schon. Schließlich kennt er mich ja nicht, ansonsten würde er wohl kaum glauben, dass ich ernsthaft irgendwo untertauchen würde.«
    »Hmm«, machte Lucian, während er seinen Teller leer aß. »Tu mir den Gefallen und lass dir das nicht allzu deutlich anmerken, solange du bei ihm einquartiert bist.«
    »Schon klar«, murmelte sie. Als er seinen leeren Teller von sich schob und aufstand, erhob sie sich ebenfalls von ihrer Sitzbank und fragte interessiert: »Meinst du wirklich, er könnte seine Ehefrauen ermordet haben?«
    »Nein«, räumte er ein, holte die Brieftasche hervor und legte einen Zwanziger auf den Tisch. »Aber ich habe auch das, was Jean Claude getan hat, nicht für möglich gehalten.«
    Bei diesen Worten zog Eshe die Stirn in Falten und nahm ihren Helm an sich. Auf dem Weg zur Tür hakte sie nach: »Warum liest du ihn nicht einfach? Dann kannst du es doch am schnellsten herausfinden. Und wieso hast du Jean Claude nicht gelesen?«
    »Weil ich weder den einen noch den anderen lesen konnte, als ich es versucht habe.«
    Seine Antwort überraschte sie so sehr, dass sie abrupt stehen blieb. Sie konnte ja noch verstehen, dass es ihm nicht möglich gewesen war, seinen Zwillingsbruder zu lesen, aber Armand …? »Du bist doch vierhundert Jahre älter als Armand.«
    An der Tür blieb er stehen. »Aus irgendeinem Grund, der sich mir bis heute nicht erschlossen hat, ist es mir nicht möglich, ein paar meiner Geschwister und sogar einige Nichten und Neffen zu lesen.«
    »Tatsächlich?«, fragte sie erstaunt. »Das wusste ich gar nicht.«
    »Es ist auch nichts, womit ich hausieren gehe«, gab er mürrisch zurück und öffnete die Tür.
    »Ja, das kann ich verstehen«, stimmte sie ihm zu und folgte ihm nach draußen. »Und wie kommst du auf diesen Verdacht gegen Armand? Doch bestimmt nicht bloß, weil du ihn nicht lesen kannst.«
    »Nein, damit hat es nichts zu tun«, bestätigte er, während er auf einen dunklen Van zusteuerte, der neben ihrem Motorrad geparkt war. »Es ist nicht so, als würde ich ihn verdächtigen, aber ich habe so ein Gefühl, dass ich es mir nicht leisten kann, ihn nicht zu verdächtigen. Soweit ich das beurteilen kann, verbindet ihn mit den drei Frauen nur, dass er ihr Ehemann war. Und Annie war die Ehefrau seines Sohns.«
    »Und Nicholas wurde nicht ermordet, sondern nur dazu gebracht, die Flucht anzutreten, damit er nicht herausfinden konnte, was Annie möglicherweise in Erfahrung gebracht hatte«, murmelte Eshe nachdenklich. Sie war mit der Geschichte bestens vertraut. Armand Argeneau hatte drei Ehefrauen durch »Unfälle« verloren, jeweils im Abstand von mehr als hundert Jahren und jeweils kurz nach der Hochzeit und nach der Geburt eines Sohnes. Auch seine Schwiegertochter war bei einem tragischen Unfall kurz nach ihrer Hochzeit ums Leben gekommen. Sie war zum Zeitpunkt ihres

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