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Arkana

Arkana

Titel: Arkana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Post
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seiner
Sitzhaltung hoch. Brano schlug zu. Ein dumpfer Schmerz fuhr Nukar
durch die Schulter. Er sah etwas aufblitzen. Metall. Der Angreifer
hob das stumpfe Werkzeug, holte zum nächsten Schlag aus. Aber er
zögerte. »Ich bin der Entdecker!«, rief er aus. Nukar roch seinen
Atem. Er hatte keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, wie der
Wissenschaftler hierher gekommen war. Er brauchte Hilfe, denn seine
Körpertemperatur war viel zu niedrig, um erfolgreich kämpfen zu
können. »Kahm-2!«, rief er.
    Der Ruf erreichte die akustischen Rezeptoren des Automaten, aber
die Interpretation musste sich in eine Warteschlange einreihen,
weil das Rechenwerk mit der Steuerung des Spiels beschäftigt
war.
    Als die Wahrnehmung endlich als Notruf eingestuft wurde und mit
hoher Priorität das Entscheidungsorgan in Kahm-2s Brust erreichte,
schlug das Werkzeug erneut auf Nukar ein. Diesmal traf es den
Kopf.

Kapitel 15
     
    Kahm-2 fuhr herum. Ein ihm unbekannter Maron schlug mit einem
eisernen Werkzeug auf Nukar ein. Der Automat reagierte sofort. Er
sprang, ließ gleichzeitig zwei dünne Drähte hervorschießen und
setzte sie unter Hochspannung. Noch bevor Kahm-2 den Angreifer
erreicht hatte, stürzte der zu Boden. Die Maschine berührte den
Bewusstlosen mit dem rechten Greifarm und verabreichte ihm ein
lähmendes Gift.
    Dann sprang Kahm-2 zu Nukar, der blutend auf dem unbequemen
Stuhl zusammengesunken war. Die Maschine sprühte etwas auf die
Wunde.
    Nukar stöhnte und richtete sich auf.
    »Mein Duka«, sagte Kahm-2.
    Der Maron sah zu dem regungslosen Brano hinunter. »Es braucht
mehr als einen verzweifelten, alten Mann, um mich zu töten.«
    »Ihr kennt den Angreifer, mein Duka?«
    »Er heißt Brano. Einer jener Wissenschaftler, die unter Maxim
Justur ihrer Mittel beraubt wurden. Trotzdem hat er weitergemacht,
und Arkana entdeckt. Und er kam hierher. Justur sagte, er sei
spurlos verschwunden.«
    »Offenbar kam er mit Hilfe der Davidam hierher. Bleibt sitzen,
mein Duka. Ich wärme Euch.« Der Automat schaltete seine
Rotlicht-Lampe ein.
    Ein fernes, vielstimmiges Knacken und Knarren erfüllte plötzlich
den Raum.
    »Was ist das?«, fragte Nukar.
    »Ich weiß es nicht. Mein Duka, wir müssen fliehen. Ihr seid am
Ende Eurer Kräfte.«
    Die Ursache der Geräusche war sicher nicht die Aufzugkabine, die
gerade eintraf und scharf abbremste. Die Tür der Kabine war
undurchsichtig, und während Kahm-2 eine Position zwischen ihr und
dem Duka einnahm, versuchte Nukar, nicht das Bewusstsein zu
verlieren.
    Die Türen des Aufzugs fuhren zur Seite.

Kapitel 16
     
    Es rumorte in den Silos von Arkana. Generatoren nahmen ihre
Arbeit auf, Treibstoff strömte aus den Tiefen des Planeten in
kleine Sonden. Die ersten betankten Geräte glitten aus ihren
Halterungen und gelangten in ihre Abschusspositionen.
    Triebwerke wurden gezündet. Fast gleichzeitig schossen die
kosmischen Samen aus jedem der unzähligen Silos an der Oberfläche
von Arkana. Sie beschleunigten und verließen das Schwerefeld des
Planeten. Längst schon warteten weitere Sonden in den
Abschussrohren. In ihrem Inneren wartete die Saat der Vergangenheit
darauf, das Universum mit Leben zu füllen.

Kapitel 17
     
    Stivi-E war aus dem Aufzug getreten. Sie ähnelte der Figur in
dem Spiel sehr, allerdings wirkte sie älter und lebendiger. Sie
trug einen blauen Anzug und hatte ihre weißen Haare zu einem Knoten
gebunden.
    »Ich bedanke mich bei euch«, sagte sie.
    Nukar fehlten die Worte.
    Kahm-2 antwortete an seiner Stelle. »Es war erforderlich, dass
ich eingreife und Euch helfe.«
    Der Duka glotzte seinen Automaten an. »Wovon redet Ihr?«
    Langsam drehte sich Kahm-2 zu seinem Herrn um. »Während ich Euch
zur Seite stand, habe ich im Spiel eine Figur gegen eine andere
verteidigt, die sie angriff.«
    »Woher wusstest du, für wen du Partei ergreifen musst?«, fragte
Stivi-E.
    »Die andere Figur bezeichnete sich als Gott. Daher war sie
offenbar unzurechnungsfähig.«
    Ein Nicken. »Ich sollte mich euch vorstellen. Mein Name ist
Stivi-E. Ich bin eine der Leiterinnen dieses Projekts.«
    Kahm-2 hatte seine Lampe wieder auf den Duka gerichtet, der
langsam wieder zu Kräften kam. Die Wunde schmerzte nur ein wenig
und hatte dank Kahm-2s Behandlung aufgehört zu bluten. Mit ein
wenig Mühe erhob sich das Echsenwesen. »Mein Name ist Nukar, Duka
von Maron, Lehnsherr der Händler und Vasall des Maxim Justur.«
    »Es freut mich, Euch kennenzulernen«, antwortete Stivi-E. »Ich
bedaure, dass uns

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