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Arkonadas Totenbuch

Arkonadas Totenbuch

Titel: Arkonadas Totenbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Felswand hervor. An ihrer niedrigsten Stelle erreichte sie seine Körpergröße. Er brauchte sich nicht einmal zu bücken, um unter ihr hinwegzutauchen und den schmalen Spalt zu finden, der ihn an sein Ziel brachte.
    Es war der Eingang.
    So breit wie ein Mensch, praktisch wie geschaffen für einen Suchenden. Noch hätte er die Chance gehabt, umzukehren. Nicht einmal seine innere Stimme warnte ihn. Travis Milton warzu einem Besessenen geworden, den das Jagd lieber schüttelte.
    Und so schlich er vor.
    Der erste Schritt schon tauchte ihn ein in das geheimnisvolle Dämmern des Felseninnern. Der zweite brachte ihn in die stockdunkle Finsternis der unheimlichen Höhle, in der das Grauen und der Schrecken einer längst vergangenen Epoche zu Hause waren.
    Der Berg schluckte ihn, als hätte es ihn nie gegeben. Er blieb stehen. Rechts und links eingepreßt von Felsen, so daß er einen regelrechten Alptraum bekam, da er befürchtete, daß ihn die Felsen erdrücken konnten.
    Mit den Schultern schabte er am Gestein entlang. Obwohl er dieses Ereignis herbeigesehnt hatte, spürte er so etwas wie hochkeimende Furcht, als er weiterging und dabei seine Hand in die Tasche der gefütterten Windjacke schob, um die Lampe hervorzuholen, deren heller Strahl ihm den Weg zu seinem Ziel leuchten sollte. Er spürte das Tuckern seines Herzschlags. Auch hier machte sich seine innere Spannung bemerkbar. Auf seiner Stirn lag dick der Schweiß, der sich ebenfalls in den gekrümmten Flächen seiner Hände gesammelt hatte. Für ihn hatte die schweigende Welt etwas Faszinierendes und Bedrohliches gleichzeitig an sich. Sie warnte ihn und lockte ihn auch an. Mit diesem Paradoxon mußte er fertig werden.
    Erst nach einigen weiteren, vorsichtigen Schritten, wagte er es, die Lampe einzuschalten.
    Der armdicke, blasse Balken stach in eine Finsternis hinein, die vielleicht seit Jahrtausenden keinen Lichtstrahl mehr gesehen hatte und jetzt erst erhellt wurde.
    Ein schaurig-schönes Bild bot sich seinen Blicken. Er konnte nach vorn schauen, sah das Ende des schmalen Tunnels und blickte hinein in die Höhle, die für Eli, die Blutgöttin, zum Grab geworden war. Hier mußte sie sein.
    Noch sah er sie nicht. So leise wie möglich schob er sich weiter, benötigte nur vier Schritte, um den Gang hinter sich zu lassen und stand inmitten der weiten Felshöhle, in die plötzlich ein unheimliches, flatterndes Leben geriet.
    Über seinem Kopf begann es. Er vernahm das heftige Flattern der Flügel, sah plötzlich Schatten, die sich bewegten, sehr schnell wurden und durch die Höhle tobten, als hätte er sie aus einem jahrhundertealten Schlaf aufgeweckt.
    Vor Schreck bewegte er sich nicht und bekam die Schläge der Flügel mit, als die Schatten dicht an ihm vorbeihuschten und durch sein Gesicht strichen.
    Gewaltsam kämpfte er die Furcht nieder, duckte sich, wehrte sich aber nicht und sah zu, eine Höhlenwand zu erreichen, gegen die er sich mit dem Rücken preßte. Vor ihm wirbelten die Schatten!
    Sie waren aus ihrem Schlaf aufgeschreckt worden, fühlten sich gestört und wurden zu kleinen Bestien, die gegen den Eindringling hieben, der sich geduckt und beide Arme zum Schutz hochgerissen hatte, wobei er mit seinen Händen zuschlug. Er traf auch die Flügel, wurde ebenfalls erwischt, drehte sich, schlug wieder zu, griff sogar mit den Fingern seiner freien Hand in die lederartige Haut der Bestien hinein, bekam gleichzeitig kleine Bisse ab, die einen zuckenden, scharfen Schmerz verbreiteten und wußte, daß er von Vampiren angegriffen worden war. Von Fledermäusen!
    Sie waren durch das plötzliche Licht aufgeschreckt und in starke Unruhe versetzt worden. So dauerte es eine Weile, bis sie sich wieder beruhigt hatten.
    Die Lampe brannte noch. Ihr Träger hockte am Boden. So fiel der Lichtbalken schräg in die Höhle hinein und traf auf eine Gestalt oder Figur, die Travis Milton bei seinem Eintritt nicht entdeckt hatte, die trotzdem alles beherrschend war. Der Mann sah sie auch nicht sofort, da er in einer geduckten Haltung kniete. Erst als sich seine Nerven wieder einigermaßen beruhigt hatten und er den Kopf anhob, entdeckte er das Ziel, das der blasse Lichtbalken getroffen hatte.
    Es war Eli, die Blutgöttin!
    Im ersten Moment wollte eres kaum glauben. Milton hatte den Mund aufgerissen. Über seine Lippen drang ein Laut, wie er ihn bei sich selbst noch nie gehört hatte.
    So überrascht war er und auch so geschockt, denn er wurde in dieser Sekunde mit der Tatsache

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