Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
verärgert zu schweigen. »Das sind sie jetzt«, sagte sie leise. »Doch das wird sich bald ändern. Und wir sind zu nahe am Gasriesen, um in Sicherheit zu springen. Wir müssen noch mindestens hundertdreißigtausend Kilometer höher aufsteigen. Mit anderen Worten: Dorthin, wo die beiden anderen Schiffe warten. Und das bedeutet, wir können nicht auf direktem Weg aufsteigen, wenn wir ihnen nicht in die offenen Arme fliegen wollen.«
    »Aber … was dann?«
    Sarha deutete auf Joshua. »Das wird er uns sagen. Wenn es einen Vektor nach draußen gibt, dann wird Joshua ihn finden.«
    Alkad war überrascht über den großen Respekt in der Stimme der normalerweise eher impulsiven Frau. Andererseits … auch die übrigen Besatzungsmitglieder der Lady Macbeth starrten mit der Art von vertrauensvoller Erwartung auf ihren Kommandanten, die normalerweise nur heilige Männer empfingen. Eine Beobachtung, die Alkad nur noch nervöser machte.
    Joshua schlug die Augen auf. »Wir haben ein Problem«, verkündete er grimmig. »Ihre Höhe verschafft ihnen einen zu großen taktischen Vorteil. Ich finde keinen Fluchtvektor.« Ein bedauerndes Lächeln erschien um seine Mundwinkel. »Und diesmal gibt es nicht einmal einen geeigneten Lagrange-Punkt in der Nähe. Außerdem würde ich es auch nicht riskieren, nicht im Gravitationstrichter eines Gasriesen von diesen Dimensionen.«
    »Dann fliegen wir eben ein Katapultmanöver«, schlug Liol vor. »Hinunter und dicht am Gasriesen vorbei, und auf der anderen Seite springen wir.«
    »Die andere Seite ist dreihunderttausend Kilometer weit weg, Liol. Die Lady Macbeth mag vielleicht imstande sein, den Schiffen der Organisation zu entkommen, aber sie verfügen über Antimaterie-Kombatwespen, vergiß das nicht. Und die haben eine Beschleunigung von fünfundvierzig g. Das schaffen wir niemals.«
    »Himmel!«
    »Beaulieu, öffne einen Kanal zu ihnen«, sagte Joshua. »Falls sie antworten, frag sie, was sie wollen. Ich bin sicher, daß wir die Antwort kennen, aber wenn schon nichts anderes, dann will ich wenigstens sicher sein.«
    »Aye, Boß.«
    »Doc, könnten wir den Alchimisten auf sie feuern?«
    »Das geht nicht«, antwortete sie ernst.
    »Meine Güte, Doc! Jetzt ist nicht die Zeit für Prinzipien! Begreifen Sie denn nicht? Diese Waffe ist der letzte Vorteil, den wir noch haben. Es gibt keine andere Möglichkeit zu entkommen. Absolut keine. Wenn wir sie nicht erledigen, dann holen sie nicht nur Peter, sondern auch Sie!«
    »Das ist keine Frage des Prinzips, Kommandant Calvert. Es ist rein physisch vollkommen unmöglich, den Alchimisten gegen ein Raumschiff einzusetzen.«
    »Verdammt!« Er wollte es nicht glauben, doch die alte Wissenschaftlerin sah ernsthaft verängstigt aus. Joshuas Intuition überzeugte ihn schließlich doch noch, daß sie die Wahrheit gesagt hatte. Das Navigationsprogramm erzeugte immer noch neue Bahnvektoren. Einfältige Berechnungen, die jede nur denkbare Wahrscheinlichkeit ausprobierten, auf der Suche nach einer Fluchtmöglichkeit.
    Die Diagramme flackerten unterschwellig vor Joshuas geistigem Auge wie winzige purpurne Blitze. Willkürliche Manöver, lunare Katapultbahnen. Lagrange-Punkte. Es machte nicht den leisesten Unterschied. Die Fregatten der Organisation besaßen einen unüberwindlichen Vorteil. Joshuas einzige Hoffnung war der Alchimist gewesen, eine Super-Weltuntergangsmaschine, eine Atombombe, um zwei Ameisen zu töten.
    Ich bin so weit gekommen, daß ich sogar das Schiff sehen kann, in dem er versteckt ist. Ich kann jetzt nicht aufgeben! Nicht bei dem, was auf dem Spiel steht.
    »Also schön, Doc. Sie werden mir jetzt genau erzählen, was dieser Alchimist macht, und wie er es tut.« Er schnippte mit den Fingern zu Monica und Samuel. »Sie beide – ich werde auf Tranquility bleiben, falls wir diese Sache überleben. Aber ich muß es wissen.«
    »In Ordnung, Calvert. Ich bleibe mit Ihnen dort, wenn es nötig ist«, erwiderte Monica. »Aber schaffen Sie uns hier raus!«
    »Joshua!« rief Sarha. »Das kannst du nicht tun!«
    »Gib mir eine Alternative! Liol ist bestimmt für meinen Plan – er wird hinterher Kommandant der Lady Mac.«
    »Bestimmt nicht, Joshua. Ich gehöre zur Besatzung. Das ist dein Schiff!«
    »Das sagt er mir jetzt! Also schön, geben Sie mir die Daten, Doc. Jetzt.« Informationen materialisierten in Joshuas Verstand, als Mzu die Dateien per Datavis übermittelte. Theorie, Anwendungen, Konstruktion, Abschuß, operative Parameter, alles fein

Weitere Kostenlose Bücher