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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Außenschale nur noch ein schwammiger Schatten für die Wahrnehmungsorgane des großen Voidhawks war. Energieleitungen bildeten ein Gitterwerk aus verschwommenen violetten Linien, die das gesamte Gebilde durchdrangen, während die Elektronenströme ihre einzigartige Signatur ausstrahlten. Die größte Energiekonzentration fand sich an den magnetischen Lagern der beiden Naben. Kleine Instabilitäten flackerten in den durchscheinenden Windungen und befleckten die reinen Farben der Emissionen. Kaum fünfzig Meter hinter dem anderen Ende des Zylinders erschien die Lady Macbeth als ein heller, dichter Wirbel in der Raumzeit.
    »Wir sind soweit, Joshua«, meldete Syrinx über das allgemeine Kommunikationsband. »Der Zylinder besitzt eine Masse von ungefähr eins Komma drei Millionen Tonnen.«
    »Exzellent. Das ist überhaupt kein Problem. Mit dem Antimaterieantrieb erreicht die Lady Macbeth eine Beschleunigung von vierzig g, und wir besitzen eine Masse von mehr als fünftausend Tonnen. Also sollten wir fast ein fünftel g Schub schaffen.«
    »Schön. Wir fangen an zu schneiden.«
    Ruben, Oxley und Serina gaben ihre Befehle an die BiTek-Prozessoren weiter, die mit den Waffen in der unteren Rumpfsektion verbunden waren. Unter den Anweisungen der Besatzung durchschnitten die Laser der Oenone Röhren und Träger auf der Oberseite des Knotens.
     
    Die Sensoren der Lady Macbeth richteten sich nun endlich auf Lalarin-MG selbst. Ihre Laser hatten einen Weg durch das Gewirr von Röhren und Streben geschnitten und Joshua einen breiten Tunnel geöffnet, durch den er das Schiff nun steuerte. Heiße Röhrensegmente wirbelten durch die große Kaverne und prallten gegen den metallischen Zylinder und die schwarzen Felsbrocken. Zum ersten Mal seit Äonen drang Licht in die Kaverne. Rote Sonnenstrahlen schlüpften am Rumpf der Lady Macbeth vorbei und mischten sich zum schneidenden weinroten Licht der Laser.
    »Wie sieht es bei euch da drin aus, Ione?« fragte Joshua.
    »Wir sind bereit, Joshua. Die rotierenden Luftschleusen an den Naben sind geschlossen und versiegelt. Ich habe Baulona-PWM sogar dazu gebracht, ein paar Polster für unsere Mosdva zu organisieren.«
    »In Ordnung, haltet euch bereit.« Die Sensoren zeigten ihm die Nabe des großen Zylinders mitsamt dem runden magnetischen Lager genau voraus. Er schnitt die letzte Röhre weg und legte die Luftschleuse ins Innere von Lalarin-MG frei. Dann feuerte er die Korrekturtriebwerke, bis die Lady Macbeth mit der gleichen Geschwindigkeit rotierte wie der Zylinder. Der vordere Rumpfabschnitt des Raumschiffes schob sich in das Lager und zerquetschte die ausgefransten Überreste der Röhre. »Sarha?«
    »Ich habe die Molekularbindungsgeneratoren auf maximale Leistung geschaltet.«
    »Überbrück die Sicherungen. Fahr die Generatoren noch höher. Ich will alles an Verstärkung, was wir in der Belastungsstruktur haben.«
    »Verstanden, Boß.«
    »Wir haben diese Seite freigeschnitten«, meldete Syrinx. »Sie können anfangen.«
    »Okay. Alles bereithalten.« Joshua feuerte die Fusionsantriebe und hielt den Schub bei einem g. Die Lady Macbeth drückte nach vorn und quetschte die Überreste der Luftschleusenkammer noch weiter in den Zylinder hinein. Der Rand des Lagers durchbohrte die schützende Schicht aus Thermoschaum, bis er den Rumpf berührte.
    »Kontakt!« verkündete Liol.
    Joshua erhöhte den Schub der Fusionstriebwerke. Drei ineinander verdrehte Fackeln aus blau-weißem Plasma schossen hinter dem Schiff aus dem Krater. Röhren und Streben begannen unter dem ultraheißen Strom aus Ionen wütend zu kochen. Wirbel aus verdampftem Metall wurden von den Abgasströmen mitgerissen.
    »Die Sicherheitszelle hält«, meldete Sarha. Das Geräusch vibrierte dumpf dröhnend durch sämtliche Räume der Lebenserhaltungskapseln, wie Sarha es noch nie vorher gehört hatte.
    »Er bewegt sich!« rief Beaulieu. »Der Zylinder beschleunigt mit null Komma null vier g.«
    »Okay, los geht’s«, sagte Joshua. Er aktivierte den Antimaterieantrieb.
    Wasserstoff und Antiwasserstoff kollidierten und vernichteten sich gegenseitig in dem komplexen Einschließungsfeld des Antriebs. Hinter der Lady Macbeth entstand wie aus dem Nichts ein Schaft aus reiner Energie, als wäre ein Riß in der Raumzeit aufgebrochen. Zweihunderttausend Tonnen Schub bewegten Lalarin-MG aus seiner sich rasch auflösenden Chrysalis.
     
    »Ich glaube, ich habe etwas«, sagte Etchells.
    Kiera blickte von ihrem Stück Pizza hoch und hörte

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