Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Drohnen, gerade als sie ihre eigene Submunition ausstießen. Zweihundertfünfzig Fusionsbomben detonierten innerhalb eines Zeitraums von weniger als drei Sekunden. Einige pumpten Gammalaser auf, doch die meisten waren Gefechtsköpfe auf Trägerraketen gewesen.
    Joshua absorbierte den Schwall von Daten, die das taktische Programm seiner neuralen Nanonik ausstieß, während er sich verzweifelt um einen Überblick bemühte. Die visuellen Sensoren waren nutzlos vor dem Hintergrund der sonnenhellen Explosionen, doch keine der angreifenden Kombatwespen hatte die Lady Macbeth zum Ziel gehabt – eine merkwürdig nachlässige Programmierung. Die Sensoren des Raumschiffes starrten in das Herz des Chaos und filterten die atomaren und elektromagnetischen Interferenzen heraus. Drei kleine kinetische Einschläge trafen den Zylinder, zusammen mit mehreren Strahlenschüssen, doch die Struktur blieb intakt.
    »Sarha, mach den Bastard fertig!« befahl Joshua.
    Fünf Maser eröffneten das Feuer auf den Hellhawk. Er rollte sich hastig herum und flüchtete mit sieben g in dem Versuch, dem Feuerschlag der Lady Macbeth zu entkommen.
    Joshua startete fünf weitere Kombatwespen, die er auf ein verteidigendes Minenfeld programmiert hatte. Ihre Antriebe flammten nur kurz auf, dann schwärmte die Submunition aus und bildete eine schützende Traube rund um Lalarin-MG. Falls der Hellhawk tatsächlich vorhatte, ein Ziel außerhalb eines Gravitationsfeldes anzugreifen, dann würde seine Taktik darin bestehen, so nah wie möglich heranzuspringen, üblicherweise unter einen Kilometer, und eine Salve von Kombatwespen abzufeuern. Und falls das Ziel keine ausgiebige Batterie von Nahverteidigungswaffen besaß, würde zumindest ein Teil der Submunition durchkommen. Das Minenfeld diente als vorübergehende Abschreckung.
    Der Hellhawk sprang davon.
    »Syrinx, wohin zur Hölle ist er verschwunden?« fragte Joshua.
    »Er hat sich in Sicherheit gebracht, zweitausend Kilometer weit weg.«
    Die Oenone schickte die Koordinaten mit Hilfe der BiTek-Prozessoren an den Bordrechner der Lady Macbeth. Die Sensoren richteten sich auf die Stelle und zeigten den Hellhawk, der in sicherer Entfernung Wartestellung bezogen hatte.
    »Sie scheinen sehr merkwürdige Vorstellungen über Taktik zu haben«, sagte Joshua. »Oski, wie lange noch?«
    »Mindestens eine halbe Stunde, Kommandant. Ich habe ein paar wahrscheinliche Speicherorte für den Almanach lokalisiert, doch keiner davon ist aktiv.«
    »Joshua, ich bin nicht sicher, ob der Zylinder noch einen weiteren Angriff wie den letzten übersteht«, meldete sich Ione. Der Serjeant, der mit Baulona-PWM und Quantook-LOU verhandelte, war aufgesprungen, als der erste Splitter die Zylinderwand punktiert hatte. Ein kleiner Feuerball war aus einem Turm aufgestiegen, der keine hundert Meter entfernt stand. Der gesamte Platz schüttelte sich heftig, als der Turm von innen heraus zerplatzte und die Umgebung mit rauchenden Metalltrümmern und brennender Vegetation überschüttete. Ione blickte sich um und sah ein Dutzend violetter Kondensstreifen, die im Zickzack durch die Luft schossen, fluoreszierende Moleküle vom Beschuß mit Gammalasern. Zwei davon hatten Löcher in die Statue des Schlafenden Gottes gebrannt. Iones Sensoren suchten hastig die axialen Halteklammern ab, doch sie waren nicht getroffen wurden.
    Ein automatischer Laster rollte über den Platz zu dem zerstörten Turm. Ein lautes Heulen hatte eingesetzt; Luft, die durch das Leck ins All entwich.
    Der Laster entfaltete hydraulische Arme, die eine dicke Metallplatte hielten. Die Platte wurde über das Loch gesenkt und krachte mit lautem Dröhnen an ihren Platz. Aus einer Düse wurde zäher brauner Schleim auf die Fugen gesprüht. Er verfestigte sich rasch, und das Leck war wieder dicht.
    »Die Mosdva haben erneut angegriffen«, sagte Baulona-PWM.
    Ione dachte, der Brüter würde sich jeden Augenblick auf Quantook-LOU stürzen.
    »Nein, haben sie nicht«, beeilte sie sich zu sagen. »Das war ein Schiff der Menschen. Es kommt aus einem Dominion, mit dem wir nicht alliiert sind. Die Lady Macbeth hat es abgewehrt.«
    »Menschen leben ebenfalls in Dominien?« fragte Quantook-LOU. »Das hast du uns nicht erzählt.«
    »Wir haben nicht damit gerechnet, sie hier anzutreffen.«
    »Warum sind sie hier? Warum haben sie uns angegriffen?«
    »Sie sind nicht damit einverstanden, daß wir den Tyrathca und den Mosdva den Überlichtantrieb geben wollen. Wir müssen diesen Vertrag zu einem

Weitere Kostenlose Bücher