Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
vorbeihuschte, strahlte direkt in ihr Gehirn. Sie hatte die Augen reflexhaft fest geschlossen, doch es nutzte nicht das geringste. Es gab kein Entkommen. Die feste Entschlossenheit der Oenone, den gegnerischen Hellhawk zu verfolgen und zu stellen, verbot jegliche Einmischung. Ihre Liebe ausgerechnet jetzt in Zweifel zu ziehen hätte selbstsüchtigen Verrat bedeutet. Syrinx kämpfte ihre eigene Furcht nieder und bemühte sich nach Kräften, Vertrauen und Stolz auszustrahlen.
    Auf der anderen Seite der Brücke gab Oxley ein ununterbrochenes leises Stöhnen von sich, ohne daß er jemals nach Atem hätte ringen müssen.
    – Seine Zuversicht schwindet, verkündete die Oenone lebhaft. – Er bremst jetzt, bevor er in eine Kurve geht. Wir werden ihn bald einholen.
    – Ja. Die taktischen Programme gaben absolut nicht das Geringste her, das Syrinx in dieser Situation geholfen hätte. Wäre sie über die künstlichen Täler gestiegen, wäre der Hellhawk imstande gewesen, seine Kombatwespen direkt auf sie abzufeuern. Sie konnte nicht zurückschießen; eine einzige fehlgeleitete Submunition würde Tausende von Mosdva töten. Also ging die wilde Jagd weiter, was letzten Endes nur zu ihrem Vorteil sein konnte. Es hinderte den Hellhawk zumindest daran, auf Lalarin-MG zu schießen. Auf Kosten von Syrinx’ Nerven.
    Ein weiterer Wurmloch-Terminus öffnete sich keine hundert Kilometer über ihnen.
    – Hallo Etchells, sagte Rocio Condra.
    – Du? rief Etchells schockiert. – Schieß das Arschloch ab, das hinter mir her ist. Sie haben etwas gefunden, das uns alle auslöschen kann.
    Die Mindori feuerte drei Laser auf einen Wärmetauscher, der höchstens zwei Kilometer vor Etchells lag. Die Apparatur detonierte inmitten einer sich schnell ausdehnenden Gaswolke in kristalline Splitter. Etchells schrie seine Wut in das Affinitätsband hinaus und beschleunigte mit siebzehn g in dem verzweifelten Bemühen, über das letale Sperrfeuer aus kinetischen Partikeln zu manövrieren. Verstrahltes Gas leckte über die Polyphaut des Hellhawks. Energistische Kräfte flackerten hell strahlend auf und wehrten die Kristallsplitter mit einem Schild weißen Feuers ab. Etchells ging in eine Faßrolle über, um dem sich ausdehnenden indigofarbenen Nimbus zu entgehen.
    Der Oenone verblieben noch ein paar zusätzliche Sekunden bis zur Kollision. Der Voidhawk zog hastig nach oben und streifte nur den Rand der wirbelnden Kristalle. Die Stryla war kaum dreißig Kilometer vor ihnen. Das Zielradar der Oenone erfaßte den Hellhawk, bevor die elektronischen Sensoren Syrinx warnen konnten, daß weitere Laser auf ihren Rumpf gerichtet waren.
    – Nicht schießen! sagte Rocio Condra.
    – Vernichte sie! forderte Etchells.
    Syrinx richtete fünf ihrer Laserkanonen auf die Mindori.
    Etchells zielte mit drei Masern auf den anderen Hellhawk.
    – Töte sie auf der Stelle! verlangte er.
    – Ich werde nicht schießen, wenn Sie es nicht tun, sagte Rocio zu Syrinx. Zwei seiner Laser waren auf die Stryla gerichtet. – Sie sollten sich zumindest vorher anhören, warum wir hergekommen sind.
    – Dann erzählen Sie mal, antwortete Syrinx.
     
    Jed und Beth drückten ihre Gesichter gegen das große Fenster der Brücke und starrten voller Ehrfurcht auf den Xeno-Artefakt, der sich unter dem Hellhawk erstreckte. Sie konnten nicht viele Details erkennen, dazu war es zu dunkel, doch der Rand war nah genug, um die Silhouette verlockender Geometrien vor dem Hintergrund des roten Lichts zu erkennen.
    Gerald/Loren Skibbow saß auf der Beschleunigungsliege hinter der Waffenkonsole. Loren beobachtete eifrig die taktischen Anzeigen und sah, wie der Hellhawk und der verfolgende Voidhawk von der Dunkelseite hochstiegen.
    – Verräter! spuckte Etchells und legte all seine Wut in das eine Wort.
    – Was genau habe ich denn verraten? fragte Rocio. – Auf was für einen Kreuzzug hast du dich verirrt, Etchells? Was gibt es außer dir selbst, das dich scheren würde?
    – Ich versuche, diese Typen daran zu hindern, uns allesamt in das Jenseits zurückzuschleudern. Aber vielleicht willst du ja wieder dahin.
    – Werde nicht absurd.
    – Dann hilf uns verdammt noch mal, diesen Zylinder zu vernichten! Was auch immer der Zweck ihres Besuches ist, es befindet sich dort drin!
    – In diesem Zylinder befindet sich keine Waffe, sagte Syrinx. – Das habe ich Ihnen bereits gesagt.
    – Vielleicht werfe ich später einen Blick darauf, antwortete Rocio.
    – Arschloch, tobte Etchells. – Ich blase dich in

Weitere Kostenlose Bücher