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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Tatsache, daß Calvert jede Welt der Konföderation hierher transferiert hat.«
    »Aber warum?« fragte Samuel.
    »Indem ein Besessener durch ein Wurmloch von der speziellen Art geschickt wird, durch die wir gerade gekommen sind, schließt sich der Riß, der es einer Verlorenen Seele gestattet, sich aus dem Jenseits in dieses Universum zu begeben. Calvert hat es einfach massenhaft getan. Die Verlorenen Seelen wurden ausnahmslos in das Jenseits zurückgeschleudert. Außerdem hat Calvert sämtliche Planeten zurückgebracht, die die Besessenen entführt haben.« Keaton deutete auf das leere Weltall hinter der Scheibe. »Die gesamte Konföderation ist hier. Es gibt keine Possessionskrise mehr.«
    »Es ist vorbei?«
    »Ja, Sir.«
    Samuels Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, während er seinen Stabsoffizier lange und nachdenklich musterte. »Die Kiint«, sagte er schließlich.
    »Ja, Sir. Es tut mir leid. Ich bin einer ihrer Beobachter.«
    »Ich verstehe. Und welche Rolle haben sie bei alledem gespielt?«
    »Keine.« Keaton grinste. »Diese Geschichte hat die Kiint genauso höllisch überrascht wie die Konföderation, Sir.«
    »Ich bin froh, das zu hören.« Samuel blickte erneut auf die Milchstraße hinaus, die langsam seitlich aus dem Fenster glitt. »Wird Calvert uns wieder zurückbringen?«
    »Das weiß ich nicht, Sir.«
    »Die Kiint haben zugestimmt, uns mit medizinischen Gütern zu helfen, sobald wir die Krise überwunden hätten. Werden sie sich an ihr Versprechen halten?«
    »Jawohl, Sir. Botschafter Roulor wird sich glücklich schätzen, die Kooperation der Regierung der Kiint auf die gesamte Konföderation auszuweiten.«
    »Das ist sehr gut. Und jetzt, Mister, schaffen Sie gefälligst Ihren niederträchtigen Hintern aus meinem Hauptquartier.«
     
    Die Türen öffneten sich, noch bevor Joshua per Datavis seine Ankunft mitteilen konnte.
    »Willkommen zu Hause«, sagte Ione. Sie gab ihm einen platonischen Kuß auf die Wange.
    Er führte Louise in den Raum und genoß ihr Erstaunen, als sie feststellte, daß hinter der gläsernen Wand ein Ozean begann.
    »Sie sind die Lady Ruin«, sagte Louise.
    »Und Sie sind Louise Kavanagh von Norfolk. Joshua spricht ununterbrochen von Ihnen.«
    Louise lächelte, als würde sie ihr nicht glauben. »Tut er das?«
    »O ja. Und was er mir noch nicht über Sie erzählt hat, das hat Ihre kleine Schwester getan.«
    »Geht es ihr gut?«
    »Sehr gut. Ich habe Vater Horst Elwes überreden können, sich um sie zu kümmern. Sie sind auf dem Weg hierher. Ihnen bleibt gerade noch ausreichend Zeit, um sich ein wenig frisch zu machen.«
    Louise blickte an sich herab und sah Andys abgetragene Kleidung.
    »O ja, bitte.«
    Joshua schenkte sich ein großes Glas Norfolk Tears ein, während Ione ihr das Badezimmer zeigte. »Danke«, sagte er, als sie zurückkam.
    »Du hast es geschafft, nicht wahr? Das ist der Grund, weshalb wir hier sind.«
    – Ja, ich hab’s geschafft. Es gibt keine Besessenen mehr.
    Sie hob taktvoll eine gezupfte Augenbraue. – Und wann hast du diese Fähigkeit erlernt?
    – Ein kleines Geschenk vom Schlafenden Gott. Er ließ seine Erinnerungen direkt über das Affinitätsband fließen und zeigte Ione und Tranquility, was geschehen war.
    – Ich hatte recht mit dir, die ganze Zeit. Ihre Arme schlangen sich um ihn, und sie erhob sich auf die Zehenspitzen, um ihm einen Kuß zu geben.
    Joshua warf einen schuldbewußten Blick auf die Badezimmertür.
    Ione lächelte weise. – Keine Sorge. Ich werde dir nichts verderben.
    – Ich weiß nicht, was ich wegen ihr machen soll, Ione. Verdammt noch mal, ich habe das gesamte Universum beherrscht, ich erhielt die Antworten auf all meine Fragen, und ich weiß immer noch nicht, was ich machen soll.
    – Sei nicht dumm, Joshua. Selbstverständlich weißt du es. Du wußtest es von Anfang an.
     
    Brad Lovegrove erhielt die Kontrolle über seinen Körper zurück, als erwachte er aus einem schweren Koma. Jeder Gedanke, jede Aktion waren entsetzlich langsam und verwirrt. Die gesamte Dauer der Possession durch Al Capone kam ihm vor wie ein Fiebertraum; kurze klare Augenblicke, die sich bruchstückhaft aneinanderreihten und zusammengehalten wurden von verschwommenen Empfindungen und Farben.
    Er fand sich an einem großen Glastisch wieder, in der Lounge einer Fünf-Sterne-Hotelsuite. Ein großes Panoramafenster zeigte New California, das tief unter ihm vorbeiglitt. Vor ihm stand eine Kanne mit heißem Kaffee, Tassen, ein Tablett mit einem Berg

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