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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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uns weiterentwickeln. Dieser neue Cluster besitzt achthundert Sonnensysteme, und das ist alles. Auf unserer gegenwärtigen sozialen, ökonomischen und technologischen Stufe gibt es keine weitere Expansion mehr. Kein Davonlaufen mehr vor unseren Problemen; wir sind reif genug, um jetzt endlich eine Lösung dafür zu erarbeiten.
    – Und unsere Isolation soll sicherstellen, daß wir es auch tun.
    – Ich hoffe, daß es ein paar kluge Köpfe zum Nachdenken bringt, ja.
    – Wir leben in interessanten Zeiten.
    – Jede Zeit ist interessant, wenn man weiß, wie man sie richtig lebt, sagte Joshua. – Ich habe die neuen Koordinaten aller übrigen Sternensysteme für Sie. Sie werden Voidhawks aussenden und die Informationen weitergeben müssen, damit wir wieder alle miteinander in Kontakt kommen.
    – Selbstverständlich.
    Joshua ließ die Informationen aus seinem Bewußtsein fließen, und der Konsensus nahm sie auf.
    Die Luftschleuse öffnete sich, und seine Besatzung strömte mit wilden Worten der Begrüßung heraus.
    Liol umarmte ihn als erster. »Ein schöner Kommandant bist du! Uns einfach sitzenzulassen und den ganzen Spaß allein zu genießen, und das nächste, was wir hören, ist das böse Gebrüll vom strategischen Verteidigungskommando des Jupiter!«
    »Ich hab’ euch doch zurückgebracht. Was wollt ihr mehr?«
    Sarha kreischte und wickelte sich um ihn. »Du hast es geschafft!« Sie küßte sein Ohr. »Und was für eine irre Aussicht!«
    Dahybi schlug ihm auf den Rücken und lachte begeistert. Dann kamen Ashly und Beaulieu, die sich gegenseitig schubsten, um zuerst bei ihm zu sein. Monica sagte: »Sieht aus, als hätten Sie es geschafft«, und es klang fast gar nicht verdrießlich. Samuel kicherte über ihre Sturheit. Kempster und Renato schimpften auf ihn ein, weil er sie so abrupt aus ihren Studien gerissen hatte. Mzu fand kaum Zeit, ihm zu danken, bevor sie ihn nach der internen Quantenstruktur der Singularität auszufragen begann.
    Am Ende hob er die Arme und brüllte sie an, zur Hölle noch mal endlich still zu sein. »Wir feiern in Harkey’s Bar, und alle Drinks gehen auf mich.«
     
    Beth und Jed drückten sich an das große Fenster in der Messe, als Tranquility draußen materialisierte.
    »Es sieht genauso aus wie Valisk!« sagte Jed aufgeregt.
    »Laß mich auch mal sehen!« verlangte Navar.
    Jed grinste, und sie traten zur Seite. Die Messe sah wirklich eigenartig aus. Die Umrisse der Dampfschiffseinrichtung hatten über den echten Wänden und Maschinen und Konsolen gelegen und das Komposit verborgen. Noch immer konnte Jed Andeutungen der falschen Konturen erkennen, wenn er genau hinsah und sich ins Gedächtnis zurückrief, wie es vorher ausgesehen hatte.
    Sie wußten, wo sie sich befanden, und in groben Zügen auch, was sich ereignet hatte, denn die Mindori hatte einige Male zu ihnen gesprochen.
    Doch der Blackhawk war nicht sehr mitteilsam gewesen.
    »Ich glaube, wir landen«, sagte Webster.
    »Klingt gut«, entgegnete Jed, während er einen langen Zungenkuß mit Beth austauschte. Gari bedachte ihn mit einem abschätzigen Blick, dann wandte sie sich wieder dem Fenster und dem Andocksims dahinter zu.
    »Wir sehen besser nach Gerald«, sagte Beth, als sie fertig waren.
    Jed bemühte sich, nett zu bleiben. Wenigstens würde der alte Irre aus seinem Leben verschwinden, sobald sie gelandet waren. »Sicher, machen wir.«
    Gerald hatte sich nicht mehr von der Brücke bewegt, seit die erstaunliche Scheibenstadt abrupt verschwunden war und mit ihr Lorens Possession. Stunde um Stunde nach dem Patt mit der Stryla hatte er neben der Waffenkonsole gestanden, wie ein alter Seemann, der während eines Sturms das Steuer hielt. Seine Wachsamkeit hatte in der gesamten Zeit nicht eine Sekunde nachgelassen. Als es vorbei war, war er zu Boden gesunken und mit ausgebreiteten Beinen mit dem Rücken an der Konsole sitzen geblieben. Seitdem starrte er durch verschleierte Augen geradeaus und hatte kein Wort mehr gesprochen.
    Beth kauerte sich neben ihm nieder und schnippte vor seinem Gesicht mit den Fingern. Gerald reagierte nicht.
    »Ist er tot?« fragte Jed.
    »Jed! Nein, er ist nicht tot. Er atmet noch. Ich glaube, er ist vollkommen erschöpft.«
    »Wir schreiben es mit auf die Liste«, murmelte Jed sehr leise. »Hey, Gerald, Kamerad, wir sind gelandet. Die Stryla ist ebenfalls dabei. Das ist der Blackhawk mit Marie an Bord. Gut, wie? Du wirst sie bald wiedersehen. Was hältst du davon?«
    Gerald starrte weiter regungslos

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