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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Plan lief, konnten sie das Gefühl unmittelbar bevorstehenden Unheils nicht ablegen. All das hatte dazu geführt, daß sie vorübergehend alle Hemmungen verloren hatten.
    Sie lagen in postkoitaler Mattigkeit auf dem Bett und streichelten einander in zärtlicher Bewunderung. Sonnenlicht fiel durch die Holzjalousien vor dem Bullauge und zeichnete warme Streifen auf ihre Leiber. Es half, die feuchte Haut zu trocknen.
    »Hey, Rocio, glaubst du wirklich, daß dieser Handel in Ordnung geht?« fragte Beth.
    Der Spiegel über der Frisierkommode aus Teakholz schimmerte opaleszierend und zeigte dann Rocios Gesicht.
    »Ich denke schon. Beide Seiten haben der anderen etwas anzubieten, das sie dringend braucht. Das ist üblicherweise die Basis für einen guten Handel.«
    »Und wie viele Hellhawks sind dabei?«
    »Ausreichend.«
    »Ach ja? Wenn eine ganze Gruppe von euch meutert, wird Kiera alles tun, was in ihren Kräften steht, um euch zu verkrüppeln. Beispielsweise müßt ihr den Almaden bestimmt verteidigen. Und dafür braucht ihr Kombatwespen.«
    »Um Himmels willen, glaubst du wirklich?«
    Beth funkelte ihn an.
    »Es gibt keine geeigneten Asteroidensiedlungen in anderen Sternensystemen«, sagte Rocio. »Der Almaden ist unsere einzige Chance auf eine unabhängige Zukunft, trotz der Nähe zur Organisation. Wir werden verdammt noch mal sicherstellen, daß wir imstande sind, diese Zukunft auch zu verteidigen, keine Sorge.«
    Jed setzte sich auf und achtete darauf, daß die Decke seinen Unterleib verbarg, als er sich dem Spiegel zuwandte. (Beth hatte für diese ihrer Meinung nach gespielte Schüchternheit kein Verständnis.) »Und wo kommen wir in deinen Plänen vor?«
    »Das weiß ich noch nicht. Vielleicht brauche ich euch auch überhaupt nicht.«
    »Heißt das, du willst uns Capone ausliefern?« fragte Beth und hoffte inbrünstig, daß Rocio nicht das Zittern in ihrer Stimme bemerkte.
    »Das würde schwierig werden. Wie soll ich eure Anwesenheit an Bord erklären?«
    »Also läßt du einfach Deebank und seine Kumpane an Bord, damit sie sich um uns kümmern, wie?«
    »Bitte, Beth. Wir sind nicht alle wie Kiera. Ich hatte eigentlich gehofft, das hättest du inzwischen selbst bemerkt. Ich verspüre nicht den geringsten Wunsch, Kinder auszuliefern.«
    »Und wann wirst du uns von Bord lassen?« fragte Beth.
    »Ich weiß es noch nicht. Obwohl ich sicher bin, daß die Edeniten mehr als glücklich sein werden, euch aus meinen korrupten Klauen zu erretten. Über Einzelheiten können wir immer noch reden, sobald unsere nächste Zukunft gesichert ist. Und ich muß schon sagen, ich bin sehr enttäuscht von eurer Haltung, vor allem, wenn man bedenkt, vor welchem Schicksal ich euch bewahrt habe.«
    »Es tut uns leid, Rocio«, sagte Jed hastig.
    »Ja. Wir wollten dich nicht verletzen, bestimmt nicht«, fügte Beth mit deutlichem Sarkasmus in der Stimme hinzu.
    Das Bild im Spiegel verblaßte, und die beiden Menschen blickten sich an.
    »Du solltest ihn wirklich nicht so sehr reizen«, sagte Jed vorwurfsvoll. »Meine Güte, wir sind schließlich völlig von ihm abhängig! Luft, Wasser, Wärme, selbst die verdammte Gravitation. Hör endlich auf damit, Beth!«
    »Es war doch nur eine Frage!«
    »Dann stell eben keine Fragen mehr.«
    »Jawohl, Sir. Ich hatte für einen Augenblick vergessen, daß du hier das Sagen hast.«
    »Hör auf damit«, sagte Jed reumütig. Er streckte die Hand aus und streichelte zärtlich ihre Wange. »Ich habe nie gesagt, daß ich der Boß bin. Ich mache mir lediglich Sorgen, das ist alles.«
    Beth spürte deutlich, daß er vor seinem geistigen Auge eigentlich Kiera Salters fabelhafte Figur sah, wenn er ihren Körper so betrachtete wie jetzt. Es machte ihr nichts mehr aus, wenngleich sie die Gründe dafür lieber nicht so genau hinterfragte. Ich muß aufhören, mich so zu zieren. »Ich weiß. Ich auch, Jed. Gut, daß wir etwas gefunden haben, um nicht die ganze Zeit daran denken zu müssen, oder?«
    Er grinste verlegen. »Zu wahr.«
    »Ich mache mich jetzt besser an die Arbeit. Die Kinder warten bestimmt schon auf ihr Abendessen.«
    Navar kreischte und zeigte anklagend mit dem Finger auf die beiden, als sie in der Messe erschienen. »Ihr habt es schon wieder getan!«
    Jed versuchte, ihre Hand wegzuschlagen, doch sie wich ihm lachend und schnaubend aus. Er konnte sie kaum wegen ihres Verhaltens zurechtweisen; Beth und er hatten kein großes Geheimnis aus dem gemacht, was sie miteinander trieben.
    »Können wir jetzt

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