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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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gekrümmten Horizont sehen und eine hauchdünne neonfarbene Sichel, die Land und Himmel zu trennen schien. Weit voraus verlief eine Küstenlinie. Oder auch hinter ihnen. Jay war nicht sicher, in welche Richtung die Kongression trieb. Wenn überhaupt.
    Sie begnügte sich damit, den vorbeifliegenden Raumschiffen zuzusehen. »Und was machen die nun alle hier?« wandte sie sich an Haile.
    – Verschiedene Spezies hierher kommen, um Tausch zu betreiben. Einige Ideen anzubieten haben, andere Wissen benötigen, um Ideen umzusetzen in die Tat. Der Korpus sich um alles kümmert. Die Kongressionen als Verbindungsstellen dienen für diejenigen, die suchen und diejenigen, die wünschen zu geben. Hier sie einander finden können.
    »Das klingt alles so schrecklich edel.«
    – Wir unsere Welten geöffnet haben für diese Art von gegenseitigem Gewinn seit langer Zeit. Einige Rassen wir kennen seit Anbeginn unserer Geschichte, andere neu hinzugekommen sind. Alle gleichermaßen uns willkommen sind.
    »Außer uns Menschen.«
    – Auch Menschen frei sind uns zu besuchen.
    »Aber kein Mensch weiß etwas von Riyine. Die Konföderation denkt immer noch, Jobis wäre die Heimatwelt der Kiint.«
    – Traurigkeit deswegen ich verspüre. Wenn die Menschen herkommen können, dann sie sind willkommen.
    Jay beobachtete ein Quartett erwachsener Kiint, die über die Avenue wanderten. Sie befanden sich in Begleitung von Wesen, die wie die Gespenster von schlanken Reptilien aussahen und in einteilige Overalls gekleidet waren. Allesamt transparent; Jay konnte tatsächlich durch sie hindurchsehen. »Langsam verstehe ich. Es handelt sich um eine Art Eignungstest, nicht wahr? Wer schlau genug ist, um hierher zu finden, der ist auch schlau genug, um bei euch mitzumachen.«
    – Bestätigung.
    »Das wäre wirklich hilfreich für uns Menschen, neue Dinge kennenzulernen. Aber ich glaube immer noch nicht, daß die Leute ihr Leben mit Philosophieren verbringen wollen. Nun ja, ein paar vielleicht schon, beispielsweise Vater Horst, aber bestimmt nicht viele.«
    – Manche kommen zu den Kongressionen um Hilfe zu erbitten unsere und zu verbessern ihre Technologie.
    »Und ihr gebt ihnen, was sie wollen? Maschinen und solche Dinge?«
    – Der Korpus reagiert auf Ansinnen jedes in entsprechend angemessener Weise.
    »Das ist der Grund, warum der Versorger mir kein Raumschiff geben wollte.«
    – Du bist einsam. Ich dich hergebracht habe. Ich mich sorge um dich.
    »Hey!« Sie legte den Arm um das Kiint-Junge und streichelte Hailes Atemlöcher. »Es tut mir überhaupt nicht leid, daß du mich hergebracht hast. Das hier ist etwas, das noch nicht einmal Joshua gesehen hat, und er war schon überall in der Konföderation. Er wird ganz schön beeindruckt sein, wenn ich erst wieder daheim bin. Ist das vielleicht nichts?« Sie blickte wieder hinaus zu einem der phantasievollen Fahrzeuge. »Komm schon, wir suchen uns einen Versorger. Ich habe Lust auf eine Portion Eiskrem.«

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3. Kapitel
     
    Rocio wartete noch einen Tag, nachdem der Konvoi der Organisation von der Antimateriestation zurückgekehrt war, bevor er seine Routinepatrouille im hohen Orbit über New California aufgab und zum Almaden hinaus sprang. Radarpulse der Nahbereichserfassung wuschen über den Rumpf der Mindori und lieferten einen verschwommenen Fleck auf den Schirmen, der im Rhythmus eines menschlichen Herzens pulsierte. Das visuelle Spektrum zeigte eine riesige dunkle Harpyie mit gefalteten Flügeln, die zwei Kilometer vor dem nicht-rotierenden Raumhafen schwebte. Durch die nicht ganz geschlossenen Augenlider schimmerte ein Streifen glitzernd rotes Licht.
    Im Gegenzug richtete Rocio seine Sinne auf das Andocksims des Almaden-Asteroiden. Jedes einzelne der Landegestelle hatte unter Laserbeschuß gelegen, und geschmolzenes Metall und Plastik waren über die Felsen ringsum verspritzt, wo sie in großen bizarren Tümpeln wieder erstarrt waren. Die Oberflächen waren von Pockennarben übersät, wo Gasblasen geplatzt waren. Nicht nur die Landegestelle, sondern auch die Raffinerie für Nährflüssigkeit und die drei Vorratstanks waren beschossen worden.
    Rocio teilte seine Sicht mit Pran Soo, der auf dem Monterey geblieben war. – Und? Was hältst du von der Sache? fragte er seinen Hellhawk-Kameraden.
    – Die Raffinerie ist offensichtlich nicht so stark beschädigt, wie es auf den ersten Blick scheint. Lediglich die äußeren Bereiche der Anlage wurden getroffen. Etchells hat seine Laser kreuz und quer

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