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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Vorbereitungen nahmen zwanzig Minuten in Anspruch. Drei Mann aus der Gruppe begannen mit dem Aufbau der Winde, die sie mitgebracht hatten, und sicherten das Gerät mit schweren Bolzen im Boden der Lobby. Die übrigen halfen Erentz in den silbergrauen Anzug, den sie während der Aufklärungsmission tragen würde. Sie hatten sich für einen Thermoanzug entschieden, der imstande war, seinen Träger vor extremen Temperaturunterschieden zu bewahren. Er besaß eine dicke Isolationsschicht mit einer Molekularstruktur ganz ähnlich der, die bei Nullthermschaum zum Einsatz kam. Der einzige Nachteil dabei war, daß die Wärme, die ein lebender Körper mit seinen Muskeln und Organen erzeugte, nicht nach draußen entweichen konnte. Wer einen solchen Anzug trug, würde sich selbst innerhalb von dreißig Minuten grillen. Also zog Erentz vorher einen engsitzenden Overall aus einem wärmeabsorbierenden Material an, der ihren Wärmeausstoß für einen Zeitraum von sieben Stunden aufsaugen und speichern konnte, bevor er entladen werden mußte.
    »Bist du sicher, daß das funktioniert?« fragte Tolton, als er die Handschuhe mit den Ärmeln verband. Das bauschige Aussehen des Anzugs ließ sie wie einen Eskimo in der Arktis aussehen.
    »Du warst schon einmal mit diesem Ding zusammen dort unten«, antwortete sie. »Es scheint die Fähigkeit zu besitzen, Wärme zu absorbieren. Und ich muß etwas tun, um mich davor zu schützen, falls ich zu nahe komme. Ein SII-Raumanzug wäre in diesem Kontinuum viel zu riskant; es gibt nicht einmal eine Garantie, daß er unterhalb dieser Etage noch funktioniert.«
    »Also gut, wenn es dich glücklich macht …«
    »Das macht es ganz und gar nicht.« Sie schob sich die Atemmaske des Anzugs über das Gesicht und fummelte an ihr herum, bis sie bequem saß. Der Anzug stand nicht unter Druck, doch die Maske hielt die Atemluft bei einer konstanten Temperatur.
    Tolton reichte ihr den Elektrostab. Das spitze Ende gab einen starken Stromstoß bei einer Spannung von zehntausend Volt ab. »Damit solltest du in der Lage sein, den Besucher abzuwehren, falls er dir zu nahe kommt. Elektrizität scheint das einzige zu sein, was dieser Tage verläßlich wirkt. Sie kann die Besessenen in das Jenseits zurückschicken, und sie hat dem Besucher ganz offensichtlich ebenfalls Angst eingejagt.«
    Erentz hielt den Stab in die Höhe, dann schob sie ihn zu der Laserpistole und der Fissionsklinge in den Gürtel. »Ich fühle mich, als würde ich losziehen, um einen schlafenden Tiger mit dem Stock zu wecken«, murmelte sie durch ihre Maske hindurch.
    – Es tut mir leid, sagte die Habitat-Persönlichkeit. – Aber wir müssen wirklich herausfinden, was diese Dinger dort unten anstellen.
    – Ja, ja, schon gut. Sie zog das Helmvisier herunter, ein transparentes Stück Plastik, das dick genug war, um die Welt in einen türkisfarbenen Schein zu tauchen. – Bist du soweit? wandte sie sich an Dariat.
    – Ja. Seine Affinitätsstimme mochte es gesagt haben, aber sein Verstand sicherlich nicht.
    Das Seil der Winde war über eine Rolle oben in der Spitze des Aufzugsschachts geschlungen. Es endete in zwei einfachen Schlaufen, die Erentz mit einem Traggestell um ihren Rumpf verband. Über den Schlaufen befand sich ein einfacher Mechanismus an einem flexiblen Stab. Er besaß vier Knöpfe, mit denen die Winde gesteuert wurde. Erentz zerrte prüfend an dem dünnen Seil.
    – Es ist eine Silikonfaser aus langen molekularen Ketten, erklärte einer der Techniker, der die Winde aufgebaut hatte. – Vollkommen zuverlässig. Es kann mehr als das Hundertfache deines Körpergewichts tragen. Er zeigte ihr einen kleinen Handgriff, der zwischen den beiden Schlaufen unter dem Steuerkasten angebracht war. – Das ist der Sicherheitsgriff. Die Kabeltrommel arbeitet wie eine Feder. Je weiter du nach unten kommst, desto größer die Spannung. Also wenn du flüchten mußt, vergiß den Kontrollmechanismus und zieh einfach hier an diesem Griff. Dann geht es wirklich schnell nach oben. Die gesamte Vorrichtung arbeitet mechanisch; kein Dämonenspuk der Welt kann sie außer Betrieb setzen.
    – Danke. Erentz berührte ehrfürchtig den kleinen Handgriff, wie sie es bei Christen gesehen hatte, die ein Kruzifix streichelten. Dann trat sie zum Rand des Aufzugsschachts und schaltete die Helm- und Handgelenksscheinwerfer ein. – Los geht’s.
    Dariat nickte und stellte sich hinter sie. Dann legte er die Arme um ihre Brust und verschränkte die Beine um die ihren. Seine

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