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Armageddon 06 - Der nackte Gott

Armageddon 06 - Der nackte Gott

Titel: Armageddon 06 - Der nackte Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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stärksten ihrer Art, die imstande waren, sich lange und weit von der Melange zu entfernen. Gemeinsam waren sie vielleicht imstande, das Objekt zu stürmen, wo einer allein versagt hatte. Und mit genügend Energie belohnt zu werden, um sich aus dem dunklen Kontinuum zu erheben, war jedes denkbare Risiko wert.
    Das Orgathé glitt näher. Gewaltige Gedankenwellen plätscherten durch die Schicht aus Lebensenergie unter der Oberfläche des Objekts und richteten sich dem Orgathé entgegen. Säulen aus Energie rasten aus der toten Sektion am anderen Ende – eine Energie, die das Orgathé nicht verwenden konnte. Es schloß seinen Rand gegen den Ansturm und ließ ihn harmlos von sich abprallen. Die Energiesäulen verschwanden wieder, als es sich der Oberfläche weit genug genähert hatte. Seine Kith folgten ihm nach unten, vom Hunger nach dem Überfluß an Energie getrieben. Siegesgewisse Schreie halten durch das Kontinuum.
    Vor dem Orgathé lagen nun die hohlen Spindeln, die aus der Mittelsektion des gigantischen Objekts ragten. Das Orgathé vergrößerte seine Geschwindigkeit noch und härtete sich selbst, ohne Rücksicht auf seinen eigenen Energiezustand zu nehmen. Es erinnerte sich an die dünne Schicht transparenter Materie, auf der es schon beim letzten Mal gelandet war. Leicht zu identifizieren unter den Tausenden identischer Schichten, die sich über die gesamte Länge der Spindel zogen: eine tote Sektion, bar jeder Lebensenergie und Wärme. Diesmal jedoch verlangsamte das Orgathé nicht.
    Das Fenster von Horner’s Bar zerplatzte in einer unglaublich heftigen Explosion. Kristallsplitter flogen umher und fetzten durch Mobiliar und Wände. Gefrorene, eisüberkrustete Tische und Stühle lösten sich in Wolken aus glänzenden Fragmenten auf. Dann kehrte der Mahlstrom seine Richtung um und heulte durch das zerstörte Fenster nach draußen. Die stark mitgenommene Eingangstür zum Vestibül hinaus wölbte sich nach innen und riß aus ihren Verankerungen. Hinter ihr raste Luft herein.
    Überall im fünfundzwanzigsten Stockwerk schlossen sich die Notschotten. Es waren mechanische Systeme, mit einfacher, autarker Energieversorgung, die von einfachen Sicherungen ausgelöst wurden. Die Mehrzahl von ihnen funktionierte trotz der Schwächung, die das dunkle Kontinuum hervorgerufen hatte. Von den Muskelmembranen hingegen reagierten nur ganz wenige auf die Entstehung einer potentiell tödlichen Umgebung.
    Die Habitat-Persönlichkeit konzentrierte sich angestrengt darauf, um die Membranen rings um die Lobby des Djerba-Sternenkratzers zu schließen, dann versuchte sie, in die Stockwerke unmittelbar darunter vorzustoßen. Ihre Gedankenroutinen trafen auf eine Welle aus Erschöpfung, die um so stärker wurde, je weiter sie in den Sternenkratzer vordrang. Vom fünfundzwanzigsten Stockwerk waren nur vollkommen verschwommene Bilder zu empfangen.
    Das Orgathé packte mit mehreren seiner Extremitäten nach dem Fensterrand, während es darauf wartete, daß der Sturm entweichender Luft abklang. Flaschen zerplatzten mitten in der Luft auf ihrem Weg nach draußen, und ihr exotischer Inhalt erstarrte in eigenartigen Tropfenformen, sobald sie mit der Umgebung in Berührung kamen. Alles, was das Orgathé traf, prallte harmlos ab und trudelte in das hinter dem Fenster liegende Nichts davon. Die Mauer rings um die leere Türöffnung brach auseinander wie sprödes Papier, als es hindurchging.
    Noch immer gab es kein deutliches Bild von ihm, während es sich durch das Vestibül bewegte. Alles, was die sensitiven Zellen auffingen, bevor sie starben, war ein Tumor aus noch dunkleren Schatten in der lichtlosen Halle. Und jetzt mußte die Habitat-Persönlichkeit ihre Aufmerksamkeit auch noch auf den Rest des Orgathé-Schwarms lenken, der sich gleich dem ersten einen Weg durch andere Sternenkratzerfenster ins Innere bahnte. Überall in den verlassenen Gebäuden schlossen sich Notfallschotten und Muskelmembranen in dem verzweifelten Bemühen, die Lecks zu dichten und die Atmosphäre zu halten.
    Das Orgathé setzte seinen Weg ins Innere des Sternenkratzers fort, während es nach weiteren Konzentrationen von Lebensenergie suchte, die es verzehren konnte. Die Lebensenergie war hier unten nur dünn verteilt, nicht annähernd so reichhaltig wie die Schicht unter der Außenhaut des riesigen Dings. Instinktiv bahnte sich das Orgathé einen Weg in Richtung dieser gewaltigen Quelle. Flache Paneele aus Materie zersplitterten wie Glas, als es sich Bahn brach. Weitere

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