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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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unbesiegbar. Ich habe lediglich einen Bonus. Ist Ihnen noch nie in den Sinn gekommen sich zu fragen, warum ich immer gewinne?«
    »Darüber gibt es eine ganze Menge Spekulationen.«
    »Das kann ich mir denken. Obwohl niemand außer mir diesen Bonus jemals nutzen könnte. Verstehen Sie, ich kann nicht gegen die Urban Gorgons verlieren. Nicht solange sie Simon als Kämpfer einsetzen.«
    »Das verstehe ich nicht. Sie können doch nicht jeden Kampf als persönliche Abrechnung betrachten.«
    »Oh, aber genau das ist es. Wenn die Urban Gorgons einen weiblichen Kämpfer in die Arena schicken würden, würde ich vielleicht darüber nachdenken, Ihr Geld anzunehmen. Aber ich bin praktisch die einzige Frau in der Szene. Keines der anderen Teams setzt eine Frau ein, um seine Tierchen zu boosten. Keines, von dem ich wüsste.«
    »Das ist Ihr legendärer Bonus? Ihr Killer-Trumpf? Frauen kämpfen besser als Männer?«
    »Motivation ist der Schlüssel«, erwiderte ich. »Wir benutzen Affinität, um die Tierchen zu kontrollieren. Diese Kreaturen, die wir zusammenbauen, existieren in der Natur nicht. Und es wäre auch nicht möglich, beispielsweise das Gehirn eines Löwen zu nehmen und es mit Khanivores Nervensystem zu verbinden. Denn es würde trotz all seiner Jagd- und Tötungsinstinkte nichts mit Khanivores Sensorium anfangen können, und es wäre auch nicht imstande, die Gliedmaßen zu benutzen. Deswegen geben wir unseren Monstern Bioware-Prozessoren statt Gehirnen. Aber Prozessoren leisten immer noch nicht das, was wir brauchen. Für ein Programm kann ein Kampf niemals etwas anderes sein als eine komplexe Abfolge von Problemen, wie ein dreidimensionales Schachspiel. Ein Angriff wird in eine Reihe von Segmenten zerlegt, die getrennt analysiert und auf entsprechende Abwehrzüge hin untersucht werden. Und bis zu dieser Abwehr hat ein halbwegs intelligenter Gegner unser Tierchen längst zerfetzt. Kein Programm ist imstande, ein Gefühl für Dringlichkeit zu entwickeln, zusammen mit panikgeschärften Instinkten. Reine Wildheit, wenn Sie so wollen. Die Menschen sind darin wahre Meister, und das ist der Grund, aus dem wir die Affinitätsbindung benutzen. Die Hatz ist eine physische Erweiterung des menschlichen Bewusstseins, unsere dunkle Seite in all ihrem Horror. Und deswegen sind die Zocker heute Nacht hergekommen, Dicko, um reine Bestialität zu erleben. Ohne unsere Tierchen wären wir Kämpfer selbst dort draußen in der Arena, und wir würden uns gegenseitig umbringen, daran besteht nicht der geringste Zweifel.«
    »Und Sie sind die wildeste und bestialischste von allen?«, fragte Dicko. Er blickte die anderen Mitglieder unseres Teams an, ihre steinernen Gesichter, auf der Suche nach Bestätigung.
    »Das bin ich heute«, sagte ich, und zum ersten Mal mischte sich eine Spur von Wildheit in meine Stimme. Ich bemerkte, wie sich die Frau versteifte und ihre Augen groß und rund wurden.
    »Vor einem Jahr oder so wurde ich von einer Gang gefangen. Es gab keinen besonderen Grund; ich war nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Wissen Sie, was sie mit Frauen machen, Dicko?« Ich stieß die Worte zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, und meine Blicke hafteten unverrückbar auf seinem Gesicht. Seine Maske bekam erste Sprünge, kleine Risse, durch die Emotionen hervorschimmerten.
    »Ja, das wissen Sie, nicht wahr? Der Gang Bang war nicht so schlimm; es dauerte nur zwei Tage. Doch als sie davon genug hatten, fingen sie mit Messern an. Es hat etwas mit Reviermarkierung zu tun; jeder soll wissen, wie verdammt hart sie sind. Und deswegen werde ich den Turboraptor der Urban Gorgons heute Nacht, draußen im Loch, in Fetzen reißen. So kleine Fetzen, dass nichts mehr übrig ist außer einem blutigen Nebel. Nicht wegen des Geldes, Dicko, nicht einmal wegen des Ruhms, sondern weil ich diesen männlichen Dreckskerl Simon fertig machen will.« Ich trat einen Schritt auf Dicko zu, und in meinen Worten lag unverhohlene Drohung. »Weder Sie noch irgendjemand sonst wird das verhindern. Haben Sie das begriffen, Arschloch?«
    Eines von Khanivores Tentakeln entrollte sich, eine undeutliche Bewegung hinter der wieder milchigen Oberfläche des Lebenserhaltungstanks.
    Dicko warf einen hastigen Blick auf die erregte Bestie und verneigte sich einmal mehr förmlich. »Ich werde Sie nicht weiter drängen. Aber ich bitte Sie dennoch, über das nachzudenken, was ich vorgeschlagen habe.« Er machte auf dem Absatz kehrt und befahl dem Mädchen mit einem

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