Armageddon 3 - Das Remake
an der richtigen Stelle platziert wer-
den. Zu nahe beim Haus kann er bei heißem Wetter zu einer
ernsten Gefahr für menschliche Nasenlöcher werden. Zu weit
entfernt, und die Rohre frieren im Winter ein. Die Zusammen-
setzung des umgebenden Erdreichs ist von größter Bedeutung,
genau wie die Tatsache, dass der Tank niedriger liegen muss
als die Toilette, die in ihn entleert wird. Außerdem muss na-
türlich die Konstellation der Planeten berücksichtigt werden,
das geltende Rechtssystem, und man muss sich verdammt in
Acht nehmen, um keine Koboldhöhle auszugraben. Man kann
einfach niemals vorsichtig genug sein. Die richtige Stelle ist
alles.
»Das wird gehen«, sagte Rex zu sich und suchte nach der
nächstbesten freien Stelle in seinem Garten. »Ideal.« Er stapfte
hin, schleifte den Spaten am Griff hinter sich her und schielte
hinunter auf die gute alte Mutter Erde. Die gute alte Mutter
Erde schielte auf harte, kompromisslose Weise zurück. »Pro-
bier’s nur«, sagte sie.
»Ich bin genaugenommen kein Mann des Spatens«, vertraute
Rex ihr an. »Eher ein Mann der Pflanzkelle und des Setzhol-
zes. Das Graben und Spaten überlasse ich im Allgemeinen die-
sem netten kleinen Burschen in den Wellingtonstiefeln und
mit der Schubkarre, der zweimal die Woche vorbei kommt.
Jetzt, wo ich’s mir genau überlege, überlass ich ihm auch das
Pflanzen und Setzen. Tatsächlich…«, Rex strich sich über das
männliche Kinn, »tatsächlich komme ich so gut wie nie raus in
diesen Garten! Ich hasse Gartenarbeit!«
»Verstehst du«, fuhr Rex fort, »ich bin im Grunde genommen
eher ein Mann der Tat. Meine Stärke liegt in heroischen Din-
gen. Beispielsweise der Rettung ganzer Zivilisationen. Ich set-
ze mein Leben für die Wahrheit aufs Spiel, für Gerechtigkeit
und noch ein paar andere Dinge. Ich bin der Stoff, aus dem
Legenden gemacht sind. Was ich nicht bin, ist ein Latrinengrä-
ber!«
Rex Mundi nahm den anstößigen Spaten zur Hand und
machte Anstalten, das Gerät zu schwingen. Das Schlafzimmer-
fenster flog auf, und der Nachttopf zischte an seinem ungerö-
teten Ohr vorbei. Der Held senkte den Kopf und machte sich
ans Graben.
Und er grub. Er grub und grub. Er wurde ganz schwitzig wie
in einer richtigen Macho-Bier-Werbung. Aber er machte ir-
gendwie keine Fortschritte. Löcher zu graben ist ein eigenarti-
ges Geschäft. Entweder, man hat den Dreh raus, oder eben
nicht. Ein Freund von mir, der einmal beim Londoner Mara-
thon mitgelaufen ist, hatte den Dreh raus. Er hatte ein Lehrjahr
als Totengräber mitgemacht, und er konnte ein Loch von zwei
Fuß Breite und sechs Fuß Länge mit einer Präzision graben,
die nicht mehr und nicht weniger als beeindruckend war.
Aber bedenken Sie, er nahm dazu einen mechanischen Bagger,
etwas, das unser Rex nicht gerade zur Hand hatte. Und der
Bursche, von dem ich rede, bekam mächtiges Seitenstechen
und hat den Londoner Marathon nicht wirklich beendet. Ich
schätze, die Geschichte hat irgendwie eine Moral, wenn Sie
sich die Mühe machen wollen, danach zu suchen.
Rex machte sich nicht die Mühe. Er dachte ans Mittagessen.
Er dachte: Früh angefangen ist immer noch am besten, und
jeder Marathonlauf fängt mit dem ersten Spatenstich an. Sozu-
sagen. Außerdem war jetzt ein genauso guter Zeitpunkt wie
jeder andere, um die Werkzeuge abzulegen und sich in eine
Kneipe zurückzuziehen. Er würde nur noch eben den Boden
glätten, dann war er weg. Nicht nötig, Christeen Bescheid zu
sagen.
Klang!, machte Rex Mundis Spaten, als er an etwas sehr Har-
tes stieß. Rex drehte sein Werkzeug um und beäugte das
stumpfe Blatt. »Aha«, sagte er. »Damit wäre die Sache erle-
digt.« Es wäre reine Dummheit, die Arbeit mit einem stump-
fen Spaten fortzusetzen. Man konnte nicht erwarten, dass ein
guter Handwerker wie er vernünftige Arbeit leistete, wenn die
Werkzeuge stumpf waren. Undenkbar!
Rex legte das nutzlos Gerät zur Seite und bückte sich, um
den gesegneten Stumpfmacher mit bloßen Händen auszugra-
ben. Er tastete mit den Fingern umher und fand etwas Kaltes,
Glattes. »Hmmm.« Er umschloss es mit den Fingern und zog
daran. Es bewegte sich nicht, und Rex überprüfte sein Rück-
grat auf ernste Verletzungen. Seine Tage als Lochgräber waren
vorbei, sagte er sich und trat gereizt gegen das Objekt. Dann
hüpfte er auf dem anderen Fuß umher und fragte sich, warum
er das eben gerade getan hatte.
Rex nahm den stumpfen Spaten
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