Armageddon 3 - Das Remake
Langstrecke.«
»Diesel?«, erkundigte sich Fido.
»Fido!« Rex machte würgende Handbewegungen.
»Tut mir Leid, Mann.«
»Ich glaube, ich könnte ein wenig Hilfe hierbei gebrauchen.«
Ed wurde immer intimer mit der Statue. »Dieser zweitklassige
Marmor wiegt ziemlich viel.«
Rex ballte die Fäuste. »Haben Sie nicht gehört, was ich gesagt
habe?«
»Selbstverständlich haben wir Sie gehört, Sir.« Johnny Dee
lächelte zuckersüß. »Sie haben gesagt, dass Sie kein Geld für
diese Statue möchten. Eine noble Geste, Sir. Wir wissen es
durchaus zu schätzen.«
»Das habe ich überhaupt nicht gesagt!«
»Wenn Sie lieber Tauschgüter mögen, kein Problem, Sir.«
Johnnys Blick schweifte durch den Garten. »Vielleicht eine
elektrische Schaufel? Wir könnten Ihnen auch ein solarbetrie-
benes Ausschachtwerkzeug anbieten. Und Dünger. Ihre
Pflänzchen sehen ein wenig schmächtig und abgespannt aus.«
»Abgespannt, sagen Sie?« Jetzt hatte Rex definitiv die Nase
voll. Genug war genug. »Warten Sie hier«, sagte er. »Bewegen
Sie sich nicht von der Stelle, und fassen Sie diese Statue nicht
an! Ich bin gleich wieder zurück.«
Er wandte sich ab und stapfte zum Haus. Beim Betreten der
Küche wählte er ein mörderisch aussehendes Fleischerbeil aus
dem Gestell über dem Aga, prüfte sein Gewicht und befand es
als geeignet für die ihm zugedachte Aufgabe. Sodann kehrte er
zu seinen beiden unwillkommenen Gästen zurück, die sich
selbst jetzt noch an seiner Statue zu schaffen machten.
»Sehen Sie dies hier?«, fragte Rex. Johnny Dee nickte ernst.
»Dann hören Sie zu, was ich nun sage. Verlassen Sie meinen
Grund und Boden augenblicklich, oder man wird Sie in näch-
ster Zukunft mit dem Spitznahmen Johnny ›Kopflos‹ Dee beti-
teln.«
Johnny fand noch die Kraft für ein letztes Lächeln. Er bot es
Rex an.
»Helfen Sie uns nur eben beim Einladen der Statue, und
dann sind wir weg.«
Rex hob das Fleischerbeil. Der rote Nebel kam schon wieder
auf, und das psychotische Glitzern in seinen Augen entging
Mr. Dee keinesfalls; schließlich sah er es aus allernächster Nä-
he. »Also kein Geschäft?«
»Kein Geschäft.«
»Mein verehrter Sir, wenn ich doch nur…«
»Fass!«, befahl Rex.
Ermutigt durch den furchterregenden Anblick seines Herrn,
hatte Fido einen plötzlichen Adrenalinstoß und stürzte sich
auf Johnny Dees Knöchel.
»Also schön, also schön! Wir gehen ja schon…« Dee und Kel-
ly saßen flugs wieder in ihrem Volvo, und flugs war der Volvo
auf dem Weg aus dem Garten. Er krachte ein weiteres Mal
durch die Hecke. Metall kreischte und knirschte, als die noch
offene Beifahrertür aus den Angeln gerissen wurde und in den
Dreck polterte. Rex und sein Hund spähten durch das brand-
neue Loch in der Hecke. Das nicht mehr allzu schicke Spitzen-
klassemodell wurde kleiner und verschwand ganz plötzlich
ganz.
Sozusagen.
In Rex Mundis Garten breitete sich Stille aus.
Fido sah zu Rex auf, und Rex sah zu Fido hinunter.
Die Stille hielt an.
Schließlich kehrten die Tauben zurück und ließen sich in ei-
ner schweigenden Reihe auf dem Dach nieder.
Die Stille dauerte noch ein wenig länger, aber nicht mehr so
lange wie bei den beiden ersten Gelegenheiten.
Und dann war es vorbei damit.
»Nun«, sagte Fido in seinem besten Jack Benny.
»Nun was?«
»Nun ja.«
»Nun ja? Das ist alles? Mehr nicht?«
»Mehr nicht, Mann.«
»Keine cleveren Wortspiele, keine geistreichen Einzeiler zum
Abschluss des Kapitels, absolut nichts? Nichts außer ›Nun
ja‹?«
»Nicht nach diesem Tag. Nein, Sir.«
»Nun ja«, sagte Rex. »Ich weiß das zu schätzen.«
»Das wenigste, das ich tun kann, Mann.« Fido machte auf
den schmutzigen Hacken kehrt und trottete davon. Rex hörte
sein befreites hündisches Kichern und die Worte »Simon Dee«.
Er sprang vor und holte zu einem wütenden Tritt in Richtung
Hundehinterteil aus, rutschte aus und verschwand einmal
mehr in seiner selbst gegrabenen Grube.
2
1. Und Elvis sagte zu Eva:
»Leg den blöden Apfel hin, und geh weg von diesem Baum!«
Das Sub-Urbane Buch der Toten
Neu Eden rühmte sich einer ganzen Reihe wirklich atembe-
raubender Sonnenuntergänge. Sie waren rot und golden und
strahlend. Menschen saßen auf den Hängen und beobachteten
sie und seufzten aus tiefem Herzen. Aaaaaaaaaah, machten
sie.
An diesem besonderen Abend machte Rex Mundi nicht
Aaaaaaaaaah. Nicht, dass er es häufig gemacht hätte (den
Sonnenuntergang
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