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Armageddon 3 - Das Remake

Armageddon 3 - Das Remake

Titel: Armageddon 3 - Das Remake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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beobachten), er zog die Freuden des Spiel-
    zimmers den Wundern des Firmaments vor. Doch an diesem
    Abend war er nicht im Spielzimmer. Er war in der Küche, be-
    reitete sich sein eigenes Abendessen und bezog hinterher sein
    Bett im Gästezimmer.
    Christeens Ohren waren taub gegenüber Geschichten von
    ausgegrabenen Statuen und geheimnisvollen Volvos. Septi-
    sche Außentanks waren wie stets der Hauptbestandteil ihrer
    Konversation. Und da sie – für den Augenblick zumindest –
    aufgehört hatte, mit Dingen zu werfen, hielt Rex es lediglich
    für angemessen, die durchbohrte Ligusterhecke nicht zu er-
    wähnen.
    Nun lag er auf dem unbequemen Gäste-Einzelbett, das er
    schon immer hatte fertig bauen wollen, und starrte hinauf zur

    Decke, die er schon immer hatte tapezieren wollen. Seine Ge-
    danken gehörten ihm, und da sie nicht sonderlich interessant
    waren, bleiben sie an dieser Stelle unerwähnt.
    Rex rauchte einen dicken Joint, nahm sich vor, dass er wirk-
    lich irgendwann Scheiben in die Fenster setzen musste, und
    fiel zu guter Letzt in einen unruhigen Schlaf, seine Träume
    erfüllt von Löchern.

    Eine Stunde vor Sonnenaufgang kehrte Fido nach Hause zu-
    rück. Er hatte die Nacht bei einem Hundegelage verbracht und
    war nun ein wenig unsicher auf den Pfoten.
    Als er sich Mundi Towers näherte, hielt er inne, um über die
    Natur der merkwürdigen Lichter nachzusinnen, die sich vor
    ihm bewegten.
    »Oho«, sagte Fido mit mehr als einer Spur von Lallen.
    »Wwwas haben wwwir denn da?« Er schlich näher und gab
    sich die größte Mühe, scharf zu sehen.
    »Das dort«, sagte er zu sich, »das dort sieht aus wie Taschen-
    lampen, geschwenkte Taschenlampen.« Und in der Tat, es wa-
    ren geschwenkte Taschenlampen, und als Fido näher schlich,
    stellte er fest, dass er auch Stimmen hörte. Und diese Stimmen
    sagten Dinge wie: »Halt dein Ende hoch!« oder »In Ordnung,
    ich hab’s, ein Stückchen zu mir jetzt« oder »Dieses Ding wiegt
    eine Tonne!«
    Fido schlich noch näher heran, und dann sah er dunkle Ge-
    stalten, die sich durch die Nacht bewegten. Zwei dunkle Ge-
    stalten waren es, und sie mühten sich mit etwas ab und zerrten
    es auf ein Gebilde zu, das selbst im schwachen Licht unver-

    wechselbar die klassischen Konturen eines… »Ein Volvo
    Kombi!« flüsterte Fido. »Diese Bastarde!«
    »Schlag Alarm, pelziger Geselle!«, sagte sich Fido, und:
    »Wuff! Wau! Wau! Rex! Rex! Reeeeexxxx!«
    »Das ist dieser verdammte Hund!«, ertönte die Stimme von
    Johnny Dee. »Schieß ihn tot!«
    »O Shiva!« Fido gab Fersengeld. Er rannte zwischen Ed Kel-
    leys Beinen hindurch und auf das Familienheim zu. Ein Blitz
    gelben Lichts zuckte über seinen Kopf hinweg und zerschmolz
    Rexens Petersilienbeet. »O Shiva, o Shiva!« Fido hastete zu
    seiner Hundeklappe. Er trappelte die Treppe hoch und in das
    Gästeschlafzimmer, von dem er ganz richtig annahm, dass Rex
    dort anzutreffen war. Rex war bereits auf den Beinen, aufge-
    schreckt vom Lärm draußen in seinem Garten.
    »Was ist los?«
    »Der Volvo! Dee und Kelley! Sie haben Waffen!«
    »Komm, wir schnappen sie uns!«
    »Nicht ich, Mann.« Fido ging unter dem Bett in Deckung.
    »Dann eben ich allein.«
    »Tapferer Bursche. Beeil dich besser, sie klauen deine Sta-
    tue.«
    »Diese Bastarde!«
    »Genau das hab ich auch gesagt!«
    Jetzt war Rex wütend. Genaugenommen war er sogar sehr
    wütend. Er schäumte, rauchte, raste vor Wut. Er schnappte
    sich den Spaten, den Christeen auf dem Weg ins Bett in sein
    Gästezimmer geworfen hatte, und rauschte die Treppe hinun-
    ter. Er war genau genommen nicht für einen Kampf angezo-

    gen, nur in Unterhosen, doch seine Muskeln spielten an den
    richtigen Stellen und glänzten im Mondlicht. Vielleicht nicht
    ganz Conan der Barbar, aber definitiv ein Taschenherkules. Ed
    und Johnny beeilten sich mit dem Verfrachten ihrer Ladung,
    jetzt, nachdem der Alarm ausgelöst war.
    »Ich krieg die Heckklappe nicht zu!«
    »Dann lass sie offen! Los, wir verschwinden!«
    Johnny sprang auf den Fahrersitz und drückte auf Knöpfe,
    und Ed warf sich neben ihn. Der Motor sprang gleich beim
    ersten Versuch an, wie es bei diesen teuren Kisten eben so ist.
    Und sie hatten die abgefahrene Tür ersetzt. Ersetzt und neu
    lackiert. Man sah nicht einmal mehr einen Unterschied. Diese
    Bastarde!
    »Los geht’s!« Johnny schob den Automatikhebel nach vorn,
    und als er dies tat, erhob sich eine wütende Gestalt vor der
    Motorhaube, den Spaten hoch über den Kopf

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