Armageddon 3 - Das Remake
beobachten), er zog die Freuden des Spiel-
zimmers den Wundern des Firmaments vor. Doch an diesem
Abend war er nicht im Spielzimmer. Er war in der Küche, be-
reitete sich sein eigenes Abendessen und bezog hinterher sein
Bett im Gästezimmer.
Christeens Ohren waren taub gegenüber Geschichten von
ausgegrabenen Statuen und geheimnisvollen Volvos. Septi-
sche Außentanks waren wie stets der Hauptbestandteil ihrer
Konversation. Und da sie – für den Augenblick zumindest –
aufgehört hatte, mit Dingen zu werfen, hielt Rex es lediglich
für angemessen, die durchbohrte Ligusterhecke nicht zu er-
wähnen.
Nun lag er auf dem unbequemen Gäste-Einzelbett, das er
schon immer hatte fertig bauen wollen, und starrte hinauf zur
Decke, die er schon immer hatte tapezieren wollen. Seine Ge-
danken gehörten ihm, und da sie nicht sonderlich interessant
waren, bleiben sie an dieser Stelle unerwähnt.
Rex rauchte einen dicken Joint, nahm sich vor, dass er wirk-
lich irgendwann Scheiben in die Fenster setzen musste, und
fiel zu guter Letzt in einen unruhigen Schlaf, seine Träume
erfüllt von Löchern.
Eine Stunde vor Sonnenaufgang kehrte Fido nach Hause zu-
rück. Er hatte die Nacht bei einem Hundegelage verbracht und
war nun ein wenig unsicher auf den Pfoten.
Als er sich Mundi Towers näherte, hielt er inne, um über die
Natur der merkwürdigen Lichter nachzusinnen, die sich vor
ihm bewegten.
»Oho«, sagte Fido mit mehr als einer Spur von Lallen.
»Wwwas haben wwwir denn da?« Er schlich näher und gab
sich die größte Mühe, scharf zu sehen.
»Das dort«, sagte er zu sich, »das dort sieht aus wie Taschen-
lampen, geschwenkte Taschenlampen.« Und in der Tat, es wa-
ren geschwenkte Taschenlampen, und als Fido näher schlich,
stellte er fest, dass er auch Stimmen hörte. Und diese Stimmen
sagten Dinge wie: »Halt dein Ende hoch!« oder »In Ordnung,
ich hab’s, ein Stückchen zu mir jetzt« oder »Dieses Ding wiegt
eine Tonne!«
Fido schlich noch näher heran, und dann sah er dunkle Ge-
stalten, die sich durch die Nacht bewegten. Zwei dunkle Ge-
stalten waren es, und sie mühten sich mit etwas ab und zerrten
es auf ein Gebilde zu, das selbst im schwachen Licht unver-
wechselbar die klassischen Konturen eines… »Ein Volvo
Kombi!« flüsterte Fido. »Diese Bastarde!«
»Schlag Alarm, pelziger Geselle!«, sagte sich Fido, und:
»Wuff! Wau! Wau! Rex! Rex! Reeeeexxxx!«
»Das ist dieser verdammte Hund!«, ertönte die Stimme von
Johnny Dee. »Schieß ihn tot!«
»O Shiva!« Fido gab Fersengeld. Er rannte zwischen Ed Kel-
leys Beinen hindurch und auf das Familienheim zu. Ein Blitz
gelben Lichts zuckte über seinen Kopf hinweg und zerschmolz
Rexens Petersilienbeet. »O Shiva, o Shiva!« Fido hastete zu
seiner Hundeklappe. Er trappelte die Treppe hoch und in das
Gästeschlafzimmer, von dem er ganz richtig annahm, dass Rex
dort anzutreffen war. Rex war bereits auf den Beinen, aufge-
schreckt vom Lärm draußen in seinem Garten.
»Was ist los?«
»Der Volvo! Dee und Kelley! Sie haben Waffen!«
»Komm, wir schnappen sie uns!«
»Nicht ich, Mann.« Fido ging unter dem Bett in Deckung.
»Dann eben ich allein.«
»Tapferer Bursche. Beeil dich besser, sie klauen deine Sta-
tue.«
»Diese Bastarde!«
»Genau das hab ich auch gesagt!«
Jetzt war Rex wütend. Genaugenommen war er sogar sehr
wütend. Er schäumte, rauchte, raste vor Wut. Er schnappte
sich den Spaten, den Christeen auf dem Weg ins Bett in sein
Gästezimmer geworfen hatte, und rauschte die Treppe hinun-
ter. Er war genau genommen nicht für einen Kampf angezo-
gen, nur in Unterhosen, doch seine Muskeln spielten an den
richtigen Stellen und glänzten im Mondlicht. Vielleicht nicht
ganz Conan der Barbar, aber definitiv ein Taschenherkules. Ed
und Johnny beeilten sich mit dem Verfrachten ihrer Ladung,
jetzt, nachdem der Alarm ausgelöst war.
»Ich krieg die Heckklappe nicht zu!«
»Dann lass sie offen! Los, wir verschwinden!«
Johnny sprang auf den Fahrersitz und drückte auf Knöpfe,
und Ed warf sich neben ihn. Der Motor sprang gleich beim
ersten Versuch an, wie es bei diesen teuren Kisten eben so ist.
Und sie hatten die abgefahrene Tür ersetzt. Ersetzt und neu
lackiert. Man sah nicht einmal mehr einen Unterschied. Diese
Bastarde!
»Los geht’s!« Johnny schob den Automatikhebel nach vorn,
und als er dies tat, erhob sich eine wütende Gestalt vor der
Motorhaube, den Spaten hoch über den Kopf
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