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ARMAGEDDON, die letzte Schlacht

ARMAGEDDON, die letzte Schlacht

Titel: ARMAGEDDON, die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Espa, hastig, zitternd vor Aufregung. »Genau das will ich sagen: Das Weib hat sich verwandelt! War vorher 'ne Fledermaus! Ich schwör's!«
    Raj Sallar ging in die Knie. Dabei warf er einen raschen Blick in die Runde. Die steinernen Stufen endeten in einer Art Kammer, die aussah, als wäre eine Bombe darin explodiert. Trümmer lagen herum, der Boden war stellenweise aufgerissen. An der gegenüberliegenden, gemauerten Wand machte er eine vergleichsweise filigrane Vertiefung in der Wand aus, die zufällig oder gewollt dem Querschnitt eines Trinkkelchs ähnelte. Welche Bedeutung in Wahrheit dahintersteckte, ließ sich nicht erraten. Es war im Moment auch zweitrangig. Wichtig war die Frau. Wer war sie? Und vor allem: Woher kam sie?
    Er berührte sie vorsichtig, suchte ihren Puls.
    »Ist sie ...«, Espa schluckte vernehmlich, »... ich meine, hab' ich sie -?«
    »Umgebracht?« vollendete Sallar die Frage. Er wollte zu einer Antwort ansetzen, aber statt dessen prallte er mit einem erschrockenen Laut zurück.
    Die Frau schlug die Augen auf.
    »Nein, das hast du nicht«, antwortete Lilith an Sallars Stelle. Zornfunkelnden Blickes sah sie zu Mosh Espa auf. »Zum Glück hast du das nicht, du Idiot.«
    *
    Kurz darauf
    Während sie den Lilienkelch in die Wandnische schob, die paßgenau auf ihn abgestimmt war, zitterte Liliths Hand, als wäre auch diese sich der Bedeutung des Moments bewußt.
    Vielleicht war sie es sogar, denn es war die Hand mit dem Tattoo.
    Die Hand, die Gott stigmatisiert hatte .
    Ein paar Sekunden, die für Lilith die Qual einer Ewigkeit annahmen, geschah überhaupt nichts. Keinerlei Veränderung. Die Kammer, in die das schwindende Tageslicht wie ein unruhiger, von ziehenden Wolken in Bewegung gehaltener Schleier wehte, lag so öde und verwüstet da, daß kein Mensch ihr mehr Bedeutung als einem ausgeräuberten Grab beigemessen hätte.
    Lilith wußte es besser. Und deshalb wartete sie voller Ungeduld.
    Da!
    Der stille, heimliche Glanz, der Lilith während ihrer Flucht aus Jerusalem und der Zone des Satans beschützt hatte und den sie verdächtigte, daß er sie beschützt hatte, war erloschen. Matt und von der Patina unzähliger Bluttaufen überzogen stand der Lilienkelch in der jahrtausendealten Wand, die in diesem Augenblick endlich - - verschwand!
    Und den Kelch mit sich ins Nichts riß!
    Ins scheinbare Nichts, korrigierte sich Lilith. Sie atmete auf. Und ließ die Erleichterung wie ein Beruhigungsmittel in sich sinken.
    Den Lärm, der draußen aufbrandete, versuchte sie nicht an sich herantreten zu lassen. Starr war ihr Blick, starr waren ihre Gedanken und Hoffnungen auf den Tunnel gerichtet, der die vorgelagerte Kammer und damit auch sie selbst in flackerndes Licht tauchte.
    In schier endlose Ferne lief der vom Lilienkelch »geschaltete« Stollen, jener Korridor durch Raum und Zeit. Die Urmutter der Vampire hatte ihn einst erstehen lassen. Aus Traum und Magie war er geformt worden.
    Derselben Magie, die dem Lilienkelch innewohnte. Und mit Hilfe des Kelchs vermochte man diesen Pfad in die Vergangenheit an-und auszuschalten wie eine Glühbirne.
    Draußen bellten Schreie und Schüsse.
    Lilith ahnte, was sie bedeuteten.
    Es kommt, dachte sie. Es war fast so schnell wie ich!
    Sie hatte den Gedanken kaum zu Ende gedacht, als der Schatten über sie fiel.
    Nein, nicht einfach ein Schatten, sondern Nacht - vollkommene, pechschwarze Nacht, die das aus dem Tunnel herausfallende Licht buchstäblich ausradierte!
    Die Helligkeit wurde erstickt, der Lärm nicht. Der Lärm schwoll noch an, spaltete sich in schrille Schreie und Detonationen, die den Boden unter Liliths Füßen erschütterten, und dann, kurz danach, mischte sich .
    . Fauchen, Knurren und schauriges Heulen hinein!
    Es ist da und hat sie mitgebracht, dachte Lilith. Ummantelt von undurchdringlicher Schwärze loderte noch einmal die Vision in ihr auf, an der Gabriel sie hatte teilhaben lassen - der Traum des Urbösen, der Traum Luzifers und seiner Inkarnationen .
    Und da tat sie es.
    Warf sich blind nach vorn und passierte die unsichtbare Schwelle, hinter der augenblicklich jähes Licht wie flirrender Staub auf ihren Netzhäuten explodierte! Der Lärm endete wie abgeschnitten. Sie war nun in der Vergangenheit; zwar erst wenige Stunden hinter der Gegenwart, aber doch in einer anderen Zeit, in die nichts Kommendes vordringen konnte, einfach weil es noch nicht geschehen war .
    Taumelnd kam sie zum Stehen. Vor ihr lag der Anfang des längsten und steinigsten

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