Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ARMAGEDDON, die letzte Schlacht

ARMAGEDDON, die letzte Schlacht

Titel: ARMAGEDDON, die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
Vom Netzwerk:
Weges, den ein denkendes Geschöpf in dieser Welt auf sich nehmen konnte. Lilith schwindelte kurz, als ihr bewußt wurde, wie schwierig es schon beim ersten Mal gewesen war, ihn bis zum Ende (eigentlich dem Anfang) zu gehen.
    Aber sie hatte keine Wahl. Sie mußte es auf sich nehmen. Weil sie versagt hatte. Sie und jedes andere Geschöpf auf Erden, das die Vorzeichen übersehen oder fehlgedeutet hatte. Die Zahl des TIERS. Die Vorboten des Sturms, der sich erst wieder legen würde, wenn ein Sieger der letzten Schlacht, die nun begonnen hatte, feststand.
    Aber dieses jüngste Gericht wird ohne den Schöpfer stattfinden, dachte Lilith dumpf, wenn ich unterwegs durch die Zeit auf der Strecke bleibe. Ein anderer wird sich zum Richter aufschwingen, und dann ... ... gnade uns Gott...!
    *
    Es kam! Kam wie eine Wand! Rollte wie eine Walze aus schwarzem Wasser oder Staub über die volle Breite des nördlichen Horizonts auf das Lager der Irakis zu!
    Und die Fragen, die sich alle stellten, die es sahen, waren: Wieso hat uns niemand rechtzeitig davor gewarnt - was auch immer es ist?
    Seit einer knappen Stunde war die Funkverbindung nach Bagdad gestört. Aber der Kommandant hatte einen Jeep nach Warka entsandt, um den Kontakt über die dortige Präfektur wiederherzustellen.
    Radar funktionierte noch - aber nur in die Richtung, die von dem Phänomen verschont geblieben war!
    Niemand hörte mehr auf die Befehle des kommandoführenden Offiziers. Niemand fürchtete das Standgericht, das sonst bei geringfügigeren Vergehen drohte.
    Die Finsternis, die wie im Zeitraffer auf sie zuraste, weckte krea-türliche Ängste und Reflexe.
    Inmitten des ausbrechenden Chaos gab es nur zwei Gestalten, die sich von dem, was sie sahen, nicht aus der Ruhe bringen ließen: Raj Sallar und Mosh Espa.
    Sie standen am Rand der Senke, aus der sie stur heraufgestiegen waren. Die Senke, in deren Mitte die zweiundzwanzigstufige Treppe lag, an deren Ende Sallar und Espa die »Fledermaus-Frau« gefunden .
    ... und wieder vergessen hatten.
    Nein, sie erinnerten sich nicht. Nein, sie fürchteten sich nicht. Sie spürten auch die Wunden nicht, die spitze Zähne in ihre Hälse ge-graben hatten. Stocksteif blickten sie zum Lager und dem, was sich jenseits der letzten Zelte und Fahrzeuge aus der Wüste heraus näherte.
    Aus Richtung Warka. Die Stadt nahe des antiken Uruk war bereits von der Schwärze verschluckt, bevor auch das Camp der Armee gefressen wurde. Und - der Eingang zu etwas, was sich kein irakischer Soldat auch nur vorstellen konnte.
    Stumm fanden sich Sallar und Espa von der Schwärze wie in einen Bernsteinblock gegossen. Sie unternahmen keinen Versuch, in Panik dem Verhängnis zu entkommen.
    Aber bald nachdem sich die Finsternis wie ein Mantel über sie gestülpt hatte, hörten auch sie, was noch zu ihnen gekommen war. Die Schreie nahmen einen anderen Klang an. Menschen, die starben, schrien so.
    Sallar und Espa lauschten auch den Stimmen der Wölfe, die durch das Dunkel zu streunen schienen, überall dort, wo auch der Tod einherschritt!
    Lange blieben die von Lilith Eden hypnotisierten Irakis unbehelligt, und es schien, als würde gerade ihr Mangel an Angst sie beschützen.
    Doch irgendwann schlugen Pranken auch in ihr Fleisch, sprudelte Blut auch aus ihren Wunden. Und traten auch sie die lange Reise an, die längste, die einem jeden Menschen irgendwann beschieden ist .
    *
    Nichts schien verändert .
    . aber alles war anders!
    Liliths Augen gewöhnten sich an das flirrende Licht, das den Korridor füllte und Teil von ihm war. Dennoch war diese Art des Sehens kaum vergleichbar mit dem in der Welt, die nur einen Schritt weit hinter ihr lag. Minimalst zeitverzögert schien die Wahrneh-mung hier zu funktionieren, stroboskopartig flimmerten die Eindrücke in Liliths Blick; ihr war, als fehle zwischen den einzelnen Eindrücken etwas wie ein Bindeglied.
    Eine Unmöglichkeit per se, ging es ihr flüchtig durch den Sinn, denn das Bild vor ihr war starr, ohne die geringste Bewegung, still, nur leer und öd.
    Der Gang durch die Zeit sah aus wie damals, als Lilith ihn zum ersten Mal betreten hatte. In Form und Durchmesser glich er am ehesten noch einem Eisenbahntunnel. Seine Wände wirkten wie glasiert, wie aus geschmolzenem und wiedererstarrtem Material, das gewiß nicht Stein war, und das unruhige Licht drang gleichermaßen aus Boden, Decke und Wänden, die, je weiter Lilith ihren Blick wandern ließ, aufeinander zuzuwachsen und in nicht einmal annähernd

Weitere Kostenlose Bücher