ARMAGEDDON, die letzte Schlacht
hatte. Und an der jetzt - in diesem Moment - sogar etwas haftete, was ihn schier um den Verstand brachte.
Ein Geruch - eine Ausstrahlung, die .
Manitou, neeeiiiinnn!
Zitternd preßte der während einer Mondfinsternis getaufte Vampir die Faust gegen den Mund.
»Was ist mir dir?« fragte Makootemane.
So wie jetzt, fand Hidden Moon, hatte sein Ziehvater ihn noch nie angesehen. Nicht einmal in den ärgsten Krisen.
Ich weiß es nicht! wollte Hidden Moon ihn anbrüllen. Aber sein Mund blieb stumm. Obwohl ein furchtbarer Schmerz - schlimmer als jede Verletzung, die der Arapaho je erfahren hatte - in seinem Schädel zu wüten begann.
Dumpf röchelnd riß er die Arme empor.
»Wyando ...«
Gewiß war es Makootemane, der ihn mit seinem Namen rief, der noch aus der Zeit stammte, als er noch kein blutsüchtiger Vampir, kein von Magie belebter Untoter, kein . Knecht des Satans gewesen war!
Er hatte geglaubt, Gabriel entkommen zu sein. Aber er hatte sich geirrt. Der Teufel hatte ihm etwas eingepflanzt, das lange Zeit in ihm geschlummert hatte, nun aber - vielleicht durch die Witterung, die Nona mitgebracht hatte, zum endgültigen Ausbruch kam.
Etwas, das ihn nicht nur um den Verstand bringen, sondern auch umbringen sollte.
Hidden Moon fühlte eine Hand an seinem Arm. Sie wollte ihn stützen, während durch seinen Nacken und Kopf bereits elektrisie-render Strom rann.
»Wyando!«
Die wogenden Nebel, die seinen Blick trübten, lösten sich nur zögerlich noch einmal auf. Er sah hin zu Chiyoda, der sich von der reglos am Boden liegenden Frauengestalt gelöst hatte und unterwegs war, um es Makootemane gleichzutun und nach Hidden Moon zu sehen.
»Es ist nichts, alles in Ordnung, laßt mich ...«, log er, wie unter Zwang.
Seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen. Makootemane hatte ihm den Rücken gekehrt. Chiyoda kam genau auf ihn zu. An beiden vorbei starrte Hidden Moon auf Esben Storm, den Aboriginal.
Er ist der einzige, der etwas ahnt, dachte er.
Da kam auch schon der neue Schub.
Helft mir, dachte er. So helft mir doch ...
Etwas verheerte von innen heraus sein Gehirn, seinen Verstand. Als würden sich Wurzeln einen Weg durch Erdreich hindurch suchen, so bohrten sich . winzige, hungrige Tentakel in ihn!
Daß der Gefiederflaum in seinem Nacken verschwunden und von etwas ersetzt worden war, das wie dunkler Schorf aussah, merkte Hidden Moon nicht mehr.
Makootemane ... Chiyoda ...
Mit einem entmenschten Aufschrei fiel Hidden Moon das einstige Oberhaupt des Vampirstammes an und packte Makootemane mit seiner klauenartigen Hand im Genick - so fest, daß er die Wirbel brechen zu hören meinte.
Erschrocken versuchte der Arapaho, sich aus dem stählernen Griff zu winden. »Was tust du -«
Hidden Moon zerfetzte die Kehle des greisen Vampirs. Schwarzes Blut sprudelte aus der Wunde und näßte Täter und Opfer gleichermaßen.
Chiyoda wollte zu Hilfe eilen, aber Storms Schrei ließ ihn mitten in der Bewegung innehalten.
Hidden Moon lachte irre. Sein Schädel schien zu platzen. Etwas darin wuchs. Suchte einen Ausweg aus der Enge .
Mit einer kaum nachvollziehbaren Bewegung, so schnell ging alles, brach Hidden Moon nun tatsächlich Makootemanes Genick und schleuderte ihn gegen Chiyoda.
»Flieh!« keuchte Storm aus dem Hintergrund. »Er ist wahnsinnig geworden und wird uns alle umbringen!«
Hidden Moon warf sich dem zweiten Greis entgegen, während Makootemanes Hülle bereits zu Staub zerfiel.
Ungläubig starrte Esben Storm auf Chiyoda. Er konnte nicht begreifen, warum dieser nicht die Ebene wechselte, sich in Sicherheit brachte. So leicht wäre es gewesen .
Aber Chiyodas Blick sprach Bände. Er wollte Nona nicht zurücklassen, die wenige Schritte entfernt am Boden lag. Und sein ewiger Liebling Nona .
... wurde ihm zum Verhängnis.
Erst in dem Moment, als der Arapaho-Vampir wie tollwütig über ihn herfiel und seine Hände um den dürren Hals des Chinesen schloß, setzte dieser seine Fähigkeiten ein, um gemeinsam mit Hid-den Moon in eine parallele Wirklichkeit zu wechseln.
Es gelang ihm nicht mehr.
Noch während der Wechsel im Gange war, starb Chiyoda in Hid-den Moons erbarmungslosem Würgegriff.
Beide verschwanden von der Bildfläche, als hätte es sie nie gegeben. Ihre Moleküle verwehten wie der letzte Schrei Hidden Moons im Abgrund zwischen den Wirklichkeiten.
Nur Esben Storm blieb neben Nona zurück.
Schuldbewußt blickte er auf das Häuflein Asche, das von Makoo-temane geblieben war, und dachte: Ich hätte es
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