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Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Titel: Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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war breit, aber die Sachsen bedrohten nicht uns, sondern hatten es nur eilig, Aelle zu Hilfe zu kommen.
    »Laßt sie laufen!« rief ich laut. Die Sachsen vor uns bereiteten mir mehr Kopfzerbrechen, denn sie waren stehengeblieben, um sich in Reihen aufzustellen. Da sie Zeugen dessen geworden waren, was wir gerade getan hatten, wollten sie verhindern, daß wir das gleiche mit ihnen machten, deshalb formierten sie sich in vier oder fünf Reihen und brachen in Jubel aus, als einer ihrer Magier hervorstolziert kam, um uns zu verfluchen. Er gehörte zu den verrückten Magiern, denn seine Gesichtszüge zuckten ständig, während er uns seinen Schmutz entgegenspie. Die Sachsen verehrten diese Männer, weil sie glaubten, sie hätten das Ohr der Götter, doch ihre Götter mußten blaß geworden sein, als sie die Flüche dieses Mannes hörten.
    »Soll ich ihn töten?« fragte mich Guinevere und hantierte mit ihrem Bogen.
    »Mir wäre es lieber, wenn Ihr nicht hier wärt, Lady«, gab ich zurück.
    »Dafür ist es jetzt ein bißchen spät, Derfel«, antwortete sie.
    »Laßt ihn nur«, sagte ich. Die Flüche des Magiers störten keinen meiner Männer. Sie riefen den Sachsen zu, doch herzukommen und ihre Klingen auszuprobieren, aber die Sachsen hatten keine Lust vorzurücken. Sie warteten auf Verstärkung und die befand sich nicht weit hinter ihnen. »Lord König!« rief ich Cuneglas zu. Er wandte sich um. »Könnt Ihr Sagramor sehen?« fragte ich ihn.
    »Noch nicht.«
    Auch Oengus mac Airem konnte ich nirgends entdecken. Seine Schwarzschilde sollten aus den Hügeln herabgeschwärmt kommen, um die Sachsen noch tiefer in ihren Flanken zu treffen. Ich befürchtete allmählich, daß wir zu früh angegriffen hatten und nun zwischen Aelles Truppen, die sich von ihrer Panik erholten, und Cerdics Speerkämpfern, die ihren Schildwall vorsichtshalber verstärkten, bevor sie gegen uns vorrückten, in der Falle saßen.
    Dann hörte ich Eachern abermals rufen, und als ich gen Süden blickte, sah ich, daß die Sachsen jetzt nach Osten rannten statt nach Westen. Die Felder zwischen unserem Wall und dem Fluß waren schwarz von angsterfüllten Männern, und einen Herzschlag lang war ich zu verblüfft, um begreifen zu können was ich sah; dann aber hörte ich den Lärm. Ein Lärm wie Donner. Hufschlag.
    Arthurs Rosse waren riesig. Sagramor hatte mir einmal erzählt, Arthur habe sie von Clovis, dem König der Franken, erobert, und vor Clovis seien die Pferde für die Römer gezüchtet worden; kein anderes Pferd in Britannien konnte sich an Größe mit ihnen messen, und Arthur wählte aus seinen Männern die größten aus, um sie zu reiten. Er hatte viele von diesen Schlachtrössern an Lancelot verloren, und ich hatte fast erwartet, jene Pferde in den Reihen der Feinde zu sehen, aber Arthur hatte über meine Befürchtungen nur gelacht. Dann hatte er mir erklärt, daß
    Lancelot fast nur Zuchtstuten und untrainierte Jährlinge gestohlen hatte, und die Ausbildung eines solchen Pferdes dauert mindestens ebensolange, wie einen Mann den Umgang mit der sperrigen Lanze vom Pferd aus zu lehren. Über solche Männer verfügte Lancelot nicht, die hatte nur Arthur. Eben führte er sie vom nördlichen Hang gegen diejenigen von Aelles Männern, die es mit Sagramor zu tun hatten. Es gab nur sechzig dieser mächtigen Rosse, und sie waren erschöpft, denn sie hatten zunächst geholfen, die Brücke im Süden zu sichern, und waren dann zur entgegengesetzten Flanke der Schlacht geeilt, aber Arthur spornte sie zum Galopp und trieb sie energisch in den Rücken von Aelles Schlachtreihe. Diese Männer im letzten Glied hatten die anderen nach vorn gedrängt, um sie über Sagramors Schildwall hinauszuschieben, und Arthur tauchte so plötzlich auf, daß sie keine Zeit hatten, sich umzudrehen und einen eigenen Schildwall zu bilden. Die Pferde brachen ihre Reihen weit auf, und während die Sachsen auseinanderstoben, drängten Sagramors Krieger die Vorderreihen zurück, und plötzlich war der rechte Flügel von Aelles Herr zersplittert. Manche Sachsen liefen südwärts, suchten beim Rest von Aelles Heer Zuflucht, andere jedoch flohen auf Cerdic zu, und das waren die Männer, die wir in den Flußauen sahen. Diese Flüchtlinge wurden von Arthur und seinen Reitern erbarmungslos niedergeritten. Mit ihren Langschwertern schlugen die Reiter die Fliehenden nieder, bis die Flußauen mit Leichen, weggeworfenen Schilden und Schwertern übersät waren. Ich sah, wie Arthur, dessen weißer

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