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Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon

Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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auch nicht.« Wieder ließ die Göttin einen ihrer Seufzer vernehmen. »Er muss nur die Schrift auf dem Schlüssel entziffern, dann findet er den Weg von allein.«
    »Wollen Sie damit sagen, die Bewohner von Avalon haben eine Art Wegbeschreibung in den Schlüssel eingraviert?« Muriel starrte die Göttin fassungslos an. »Und womöglich auch noch eine Gebrauchsanweisung für das Ding?«
    »So ist es.«
    »Ich fasse es nicht.« Muriel schlug sich mit der Hand vor die Stirn. »Das ist ja fast so, als würde meine Mutter die PIN-Nummer für ihr Girokonto auf ihre EC-Karte schreiben.«
    »Pin-Giro-EC?« Die Göttin schaute Muriel verständnislos an.
    »Ach, das ist nicht so wichtig.« Muriel winkte ab. »Auf jeden Fall ist es ganz schön dumm, all diese geheimen Informationen mit dem Schlüssel zusammen aufzubewahren. Ist doch logisch, dass man da irgendwann Ärger und ungebetenen Besuch bekommt.«
    »So klar war das damals nicht«, sagte die Göttin. »Bedenke, dass nur die wenigsten in der Zeit überhaupt lesen konnten – schon gar keine Runenschrift.«
    »Hm, das stimmt auch wieder«, räumte Muriel ein. »Trotzdem ist das Geheimnis heute nicht sicher. Die Wissenschaftler werden die Schrift bestimmt bald entziffert haben.«
    »Eben.« Die Göttin fuhr sich mit den Händen über das Gesicht, als sei sie müde. »Gerade darum bin ich ja so in Sorge.«
    »Ich könnte mit Ascalon hinreiten und versuchen ... oh!« Muriel erkannte den Irrtum, noch ehe die Göttin etwas sagte. »So ein Mist.«
    Der Seitenblick, mit dem die Göttin Muriel bedachte, sagte mehr als alle Worte. Dann erhob sie sich, strich ihr lindgrünes Seidenkleid glatt und sagte: »Ich will sehen, was ich für Ascalon tun kann.«
    »Darf ich mitkommen?« Muriel legte alles Sehnen und Flehen in diesen einen Satz und fügte rasch hinzu: »Meine Mutter ist Tierärztin. Sie ... sie kennt sich gut mit Pferden aus. Ich habe schon viel von ihr gelernt, vielleicht kann ich Ascalon helfen.« Die Göttin maß Muriel mit einem schwer zu deutenden Blick. »Fühlst du dich denn schon kräftig genug, um aufzustehen?«
    »Na klar.« Muriel schlug die Decke zurück und stand auf, um ihre Worte zu unterstreichen. »Ich bin topfit.«
    Die Göttin zögerte. Dann kam sie auf Muriel zu, streckte die Hand aus und legte ihr mit den Worten: »Lass mich das überprüfen«, die Hand auf den Kopf. »Bleib jetzt ganz ruhig stehen«, wies sie Muriel an. Dann schloss sie die Augen. Muriel spürte ein leichtes Schwindelgefühl. Als die Göttin die Hand Sekunden später wieder fortnahm, verschwand es augenblicklich.
    »Erstaunlich.« Die Göttin hob überrascht eine Augenbraue. »Es stimmt. Deine Lebensenergie ist bereits vollständig zurückgekehrt. Das hätte ich nicht für möglich gehalten.«
    »Ich war ja auch wirklich nur ganz kurz bei Nero«, sagte Muriel und fügte hinzu: »Vielleicht hat Ascalon sich auch so schnell erholt.«
    »Der Sprung zurück hat ihn viel Kraft gekostet«, erklärte die Göttin. »Für dich als Reiter war das ungleich einfacher.«
    »Gibt es denn gar nichts, das wir für ihn tun können?«, fragte Muriel. »Ich habe ein furchtbar schlechtes Gewissen und würde alles tun, damit es ihm wieder besser geht.«
    »Wirklich alles?«
    Etwas an der Art, wie die Göttin sie ansah, ließ bei Muriel die Alarmglocken schrillen. Der Wunsch, den angerichteten Schaden wiedergutzumachen, war jedoch größer als alle Vorsicht. »Ja, alles«, erwiderte sie mit fester Stimme.
    »Gut.« Die Göttin nickte bedächtig und forderte sie durch eine Geste auf, ihr zu folgen. »Wenn du mutig und entschlossen bist, gibt es tatsächlich etwas, das du für Ascalon tun kannst. Komm mit.«

Die Mutprobe

    Als Muriel Ascalon sah, fuhr ihr ein eisiger Schrecken durch die Glieder. Selbst wenn ihr die Schicksalsgöttin zuvor nichts über seinen Zustand erzählt hätte, hätte sie auf den ersten Blick erkannt, dass es ihm sehr schlecht ging. Sein braunes Fell war glanzlos und struppig, die Mähne strähnig und zerzaust. Als er Muriel kommen hörte, drehte er ihr langsam den Kopf zu und schaute sie aus trüben Augen an.
    »Ascalon!« Muriel stürmte auf den Wallach zu, schlang ihm die Arme um den Hals und presste die Stirn gegen sein warmes Fell. »Oh Ascalon, was habe ich nur getan?«
    Du musst dir keine Vorwürfe machen.
    Muriel zuckte zusammen. Im ersten Augenblick war sie sicher, dass Ascalon in Gedanken zu ihr gesprochen hatte, dann aber wurde ihr klar, dass es weniger Worte als vielmehr das

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