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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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zwei Triebwerksmodule. Funken sprühten aus der Konsole der Navigatorin, die trotzdem die Kontrollen betätigte und den Absturz des großen Schiffs auf den Planeten zu verhindern versuchte.
    Hunderte von Komponentenschiffen der Klikiss griffen die Thunder Child an. Auf den Bildschirmen sah Lanyan, wie Brindles Kreuzer und zwei andere sich zurückzogen. Nur ein Manta war übrig und blieb an seiner Seite, wie er erleichtert feststellte. Doch er schien kaum mehr zu sein als ein Wrack - Rauch kam aus mehreren großen Rissen in der Außenhülle.
    Die Klikiss witterten leichte Beute und näherten sich.
    Lanyan hatte erwartet, dass ihm der Vorsitzende Wenzeslas zu dem Weitblick gratulierte, nicht nur die Klikiss zu vernichten, sondern auch Willis und ihren Rebellen einen Denkzettel zu verpassen. Doch nun rückte ein weiterer Fehlschlag an die Stelle des doppelten Sieges. Er stellte sich vor, mit welcher Verachtung ihn der Vorsitzende auf der Erde empfangen würde. Es dürfte nicht gerade ein Höhepunkt in meiner Karriere sein. Um die Situation wenigstens teilweise zu retten, musste er die Erde vor Brindle erreichen und seinen Bericht zuerst erstatten. »Bringen Sie uns weg von hier!«, sagte er scharf. »Maximale Geschwindigkeit.« Die Navigatorin sah sich mit einer Mischung aus Erstaunen und Betroffenheit zu ihm um. »General, ich kann uns kaum in einem stabilen Orbit halten! Zwei Triebwerksmodule sind ausgefallen, und die internen Kommandokanäle funktionieren nicht mehr richtig.«
    »Dann aktivieren Sie den Sternenantrieb. Es ist mir gleich, wo wir sind. Bringen Sie uns von diesem Planeten weg.«
    Sie runzelte die Stirn und schien ihn für übergeschnappt zu halten. »Dazu ist es zu spät, Sir.«
    Immer mehr Systeme von Lanyans Moloch versagten, und im All ringsum wimmelte es von Klikiss, die es auf ihn abgesehen hatten. Er zögerte nur eine Sekunde, bevor er einen externen Kom-Kanal öffnete - er musste handeln, bevor die sich zurückziehenden TVF-Schiffe außer Reichweite gerieten. »Admiral Brindle, ich erkläre hiermit einen Notfall und befehle Ihnen, zurückzukehren und uns zu helfen.« Er schluckte. »Wir geben unser Schiff auf.« Die Brückencrew der Thunder Child brauchte keine Extraeinladung - die Offiziere machten sich hastig auf den Weg zu den Rettungskapseln. Das Heulen von Sirenen hallte durch die langen Korridore des Moloch. Ganze Decks brannten, und die vielen aufgeplatzten Stellen im Rumpf hatten bereits Hunderte von Besatzungsmitgliedern das Leben gekostet.
    Lanyan bellte weiter Befehle. »Admiral Brindle, es ist Ihre Pflicht, unsere Rettungskapseln aufzunehmen.« Unter anderen Umständen wäre Brindle der Aufforderung sofort nachgekommen und hätte seine Pflicht erfüllt. Doch diesmal nicht. Auf den Schirmen sah Lanyan, wie er den Rückzug fortsetzte.
    Die Klikiss nahmen den Moloch noch immer unter Beschuss. Als das Deck unter Lanyan Risse bekam, blieb ihm nichts anderes übrig, als zu der kleinen Rettungskapsel zu laufen, die zur Ausstattung seines Bereitschaftsraums gehörte. Alle anderen hatten das Schiff bereits mit den größeren Rettungskapseln verlassen, aber angesichts der vielen Klikiss in der Nähe bezweifelte Lanyan, dass sie weit kommen würden.
    Der Bildschirm hinter seinem Schreibtisch zeigte dem General, wie Admiral Brindle mit seinem Manta so viele Rettungskapseln wie möglich aufnahm, obgleich das eine große Gefahr für ihn und die anderen Schiffe bedeutete. Wenigstens hatte sich der Mann einen Rest von Ehre bewahrt.
    Mit den Füßen voran schob sich Lanyan durch den runden Zugang und verriegelte die Luke. Dann leitete er den Start der Kapsel ein und hörte, wie sich die Halterungsbolzen lösten und die Siegel der kleinen Schleuse brachen. Wenige Sekunden später befand sich die Rettungskapsel des Generals im All.
    Durch das kleine Beobachtungsfenster sah er die Thunder Child, die nur noch aus einzelnen Rumpfplatten und den Verbindungsstreben zu bestehen schien. Rettungskapseln flogen von ihr fort, wie die Sporen eines reifen Pilzes. Sie entfernten sich vom Planeten, und auch von Lanyan - er merkte, dass er Pym entgegenfiel.
    Brindles Manta konnte ihn nicht aufnehmen.
    Die Kapsel stürzte durch die Atmosphäre des Planeten, der weißen, alles andere als einladend wirkenden Salzwüste entgegen. Automatische Systeme würden sich um die Landung kümmern, aber Lanyan wusste nicht, wie er Pym wieder verlassen sollte. Wenigstens befand er sich auf der anderen Seite des Kontinents, weit von

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