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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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zusammengekniffenen Augen sah er sich um. »Die Feuerwesen erlauben uns nicht, den Planeten zu verlassen.«
    Daro'h dachte an all die Splitter-Kolonien, denen Gefahr drohte, an die vielen verlorenen Siedlungen im Spiralarm. Alle Ildiraner waren verzweifelt gewesen, weil der Weise Imperator in einer so angespannten Situation fehlte, und jetzt wurde alles noch schlimmer. Jora'h war ganz aus dem Thism-Netz verschwunden, und die von ihm hinterlassene Stille im kollektiven ildiranischen Bewusstsein wirkte wie ein lauter, nicht enden wollender Schrei.
    Jetzt lag die Verantwortung beim Erstdesignierten, aber Daro'h wusste nicht, wie er sein Volk führen sollte. Von einer Höhle aus schien ihm das kaum möglich zu sein.
    »Wir sind in einer Art Schwebezustand«, warf Ko'sh ein. Die Hautlappen im Gesicht des Erinnerers veränderten ihre Farben und wiesen darauf hin, wie beunruhigt er war. »Niemand fühlt den Weisen Imperator!«
    »Das ist uns inzwischen klar«, erwiderte Yazra'h mit einem Knurren. »Aber daran können wir nichts ändern.«
    »Sie wissen, was getan werden muss, Erstdesignierter«, sagte der Oberste Schreiber und sah Daro'h an. »Wir brauchen ein Oberhaupt für unser Volk. Es gibt einen Präzedenzfall. Sie müssen sich der Aufstiegszeremonie unterziehen und unser neuer Weiser Imperator werden.«
    Yazra'h übertönte die überraschten Ausrufe der anderen. »Meinen Sie den vom Designierten Rusa'h geschaffenen Präzedenzfall? Nur ein Dummkopf kann so etwas vorschlagen, wenn wir noch gar nicht wissen, ob unser Vater tot ist!«
    »Der Hinweis des Erinnerers ist gerechtfertigt«, sagte Tal O'nh ruhig. »Sie geben den Ildiranern so viel Führung, wie Sie können, Erstdesignierter, aber nur mit der vollen Kontrolle über das Thism können Sie die Verantwortung des Oberhaupts unseres Volkes wahrnehmen. Und dazu ist die Zeremonie notwendig.«
    Daro'h war nach dem Tod des Weisen Imperators Cyroc'h dabei gewesen, als sich Jora'h dem Kastrationsritual unterzogen hatte, der schmerzhaften Zeremonie, die ihn vom Erstdesignierten zum Weisen Imperator gemacht hatte. Er erinnerte sich an die plötzliche Flut von Wärme und Vertrauen, als das Bewusstsein des neuen Weisen Imperators die Stränge des Thism aufnahm und miteinander verknüpfte. Sein Vater hatte den desorientierten, verängstigten Ildiranern sofort Kraft und Hoffnung gegeben, ihnen ein Gefühl von Sicherheit vermittelt.
    Kraft und Hoffnung ... Das brauchte sein Volk jetzt. Wenn Jora'h wirklich tot war, so musste der Erstdesignierte zum neuen Weisen Imperator werden.
    Aber wenn sein Vater noch lebte, konnte Daro'h nicht einfach seine Nachfolge antreten. Das hätte zu großer Verwirrung geführt und das Reich vielleicht endgültig auseinandergerissen. Die von Rusa'h ausgelöste Krise bot einen deutlichen Hinweis darauf.
    Daro'h schloss die Augen. Er brauchte mehr Informationen, um eine Entscheidung zu treffen. Wenn der Weise Imperator tot war, so gab es an dem Weg, den er beschreiten musste, keinen Zweifel. Aber das Ende seines Vaters hätte ihn wie ein schwerer Schlag treffen müssen, in Herz und Seele. Stattdessen vernahm er nur Stille: kein Thism, keine Gedanken, kein Flüstern in der Ferne. Man hätte tatsächlich meinen können, dass Jora'h nicht mehr existierte.
    Daro'h schüttelte den Kopf. »Es wäre eine unwiderrufliche Maßnahme und ein Zeichen dafür, dass wir die Hoffnung aufgeben. Ich glaube nicht, dass der Weise Imperator tot ist, und deshalb entscheide ich mich dagegen.«
    »Manche Leute sagen, Sie wären ein Feigling, wenn Sie sich weigern, Erstdesignierter«, gab Ko'sh zu bedenken.
    »Manche Leute reden viel dummes Zeug«, zischte Yazra'h.
    Der Erstdesignierte straffte die Schultern, atmete tief durch und wandte sich an sie alle. Er musste stark sein. »Der Weise Imperator ist nicht hier, aber er erwartet von mir, dass ich ihn vertrete. Ich bin nicht als Erstdesignierter geboren; ich musste diese Rolle übernehmen. Sie sind meine besten Berater; das ist die Rolle, die Sie übernehmen müssen.«
    Daro'h musterte sie ernst. »Es fällt Ildiranern schwer, neue Lösungen für Probleme zu finden. Mein Väter sagte einmal: Wenn wir nicht lernen, uns zu ändern, könnte es unser Untergang sein. Ich übertrage Ihnen diese Aufgabe: Finden Sie eine Lösung. Wir sind das Ildiranische Reich! Es ist mir gleich, wie verzweifelt oder ungewöhnlich der Plan sein mag - machen Sie mir einen Vorschlag, wie wir gegen die Faeros kämpfen können.«

25 FAERO-INKARNATION

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