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Asche der Welten

Asche der Welten

Titel: Asche der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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bis auf Gefechtsreichweite heran waren, drehte der Frachter und öffnete einen Kom-Kanal. Flüche und Verwünschungen drangen aus den Lautsprechern. Der Roamer-Pilot hatte einen langen, dünnen Bart und einen über die Schulter reichenden Zopf. Zorn ließ seine Wangen rot glühen, und die großen Augen waren blutunterlaufen. »Ihr verdammten TVF-Mistkerle! Ihr habt hier alle getötet. Warum? Genügt euch Piraterie nicht mehr? Muss es auch noch Massenmord sein?«
    Lanyan sah zu Brindle, als erwarte er Antworten von seinem Stellvertreter. »Sind Sie sicher, dass hier keine militärischen Operationen geplant waren?«
    »Ganz sicher, Sir.«
    »Eine Verbindung mit dem Roamer-Piloten herstellen. Sagen Sie ihm, dass wir nicht für das Massaker verantwortlich sind.«
    »Er glaubt uns nicht, General«, sagte der Kommunikationsoffizier kurz darauf.
    »Seine Antwort lautet, ich zitiere: Quatsch.«
    Beim Triebwerk des Frachters leuchtete es auf, als das Schiff beschleunigte. Lanyan seufzte. »Wohin will er jetzt? Glaubt er vielleicht, er könnte uns weglaufen?« Aber das Roamer-Schiff kam direkt auf den Moloch zu. »Was soll das denn? Will er uns rammen? Das ist doch lächerlich.«
    »Die Schilde der Goliath sind stark genug, um einer Kollision standzuhalten«, sagte Brindle.
    »Und wenn schon - das Feuer eröffnen.« Lanyan fügte hastig hinzu: »Wenn möglich, nur das Triebwerk beschädigen.«
    Der Frachter jagte ihnen wie ein Projektil entgegen, doch im letzten Moment löste der Pilot die Verankerungen seiner Ekti-Tanks und setzte sie wie Raumminen frei. Dann änderte er den Kurs, flog auf einer komplizierten Bahn durch die Kampfgruppe der TVF und wich immer wieder Jazer-Strahlen aus. Zwei Ekti-Tanks schmetterten an den Bug von Lanyans Moloch, und die Explosionen ließen den Kontrollraum erbeben.
    »Keine nennenswerten Schäden, General, und keine Verletzten«, meldete Brindle.
    »Einer unserer Mantas wurde von einem explodierenden Ekti-Tank getroffen. Reparaturgruppen sind bereits an der Arbeit.«
    Lanyans Interesse galt vor allem dem fliehenden Frachter. »Verdammt, wohin ist er?«
    »Wir haben ihn noch immer in der Sensorerfassung, Sir -er verlässt das System.« Der Roamer-Pilot aktivierte den Sternenantrieb und raste davon, bevor Lanyan seine Flotte anweisen konnte, die Verfolgung aufzunehmen. Der General stand auf und trat näher zum Hauptschirm. »Empfangen wir noch die Peilsignale? Der Sender funktioniert doch noch, oder?«
    »Wir sind auf Empfang, Sir.«
    »Dann folgen wir dem Schiff. Die Jagd ist erst dann vorbei, wenn ich es sage.«

24 ERSTDESIGNIERTER DARO'H
    Der Erstdesignierte Daro'h fühlte sich im Höhlenlager noch immer eingeengt und versuchte, die plötzliche Leere im Thism zu verstehen, wo eben noch der Weise Imperator gewesen war. Bis vor einem Moment hatten sie seine ferne Präsenz gespürt, aber jetzt schien er nicht mehr zu existieren. Alle Ildiraner konnten es fühlen.
    Angehörige des Bediensteten-Geschlechts klammerten sich verzweifelt an der Illusion einer normalen Routine fest, indem sie sich um den Erstdesignierten kümmerten. Sie bereiteten Speisen und warme, gewürzte Getränke zu, brachten Kissen, auf denen Daro'h sitzen konnte, rückten die Glänzer in den Tunneln zurecht und sorgten damit für besseres Licht. Aber so diensteifrig sie sich auch gaben, sie konnten dieses staubige primitive Lager nicht in den Prismapalast verwandeln.
    Während ernste, stille Wächter nach Feuerkugeln Ausschau hielten, traf sich Daro'h mit Adar Zan'nh, Yazra'h und Tal O'nh. Der Oberste Schreiber Ko'sh, Oberhaupt der Erinnerer, saß bei ihnen, dazu bereit, aus alten und neueren Aufzeichnungen zu zitieren. Die Fingerknöchel von Yazra'hs rechter Hand waren blutig - sie hatte voller Frust über die Situation gegen die Felswand geschlagen. Zan'nh berichtete von den letzten Erkundungen. Sein Haar war ungekämmt, die Uniform zerknittert. Seit Beginn dieser Krise vergeudete er keine Zeit damit, auf seine Kleidung zu achten.
    »Der Prismapalast glüht die ganze Zeit über, und viele andere Gebäude sind niedergebrannt. Soweit ich das feststellen kann, ist Mijistra leer.« Das Gesicht des Adars machte deutlich, wie schwer es ihm fiel, diese Feststellung zu treffen. »Die Faeros haben völlige Kontrolle über den Himmel. Zehn weitere für den Patrouillendienst eingeteilte Kampfboote sind nicht zurückgekehrt. Wenn ein Schiff versucht, von Ildira zu fliehen, wird es von den Feuerbällen verfolgt und zerstört.« Mit

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